es war ein langer Weg, den der voestalpine-Konzern gegangen ist, um die Wandlung vom typischen Stahlunternehmen zum Technologie- und Industriegüterkonzern zu schaffen. Die ersten Schritte liegen 15 Jahre zurück, Spezialisierung auf anspruchsvolle Stähle und Stahlprodukte hieß es damals. Weg von Massenware und Commodities, deren Produktion auf Dauer in einer Wirtschaftsregion wie Europa mit global gesehen immer weniger konkurrenzfähigen Kosten, rückläufiger Bevölkerungsentwicklung und einem zunehmend industriekritischen, gesellschaftlichen und politischen Umfeld keine Zukunft haben kann.
Vor etwas mehr als zehn Jahren dann, im Zuge des Strategieprozesses 2001/02, der endgültige Bruch mit den Zielen der Stahlindustrie: die Abkehr vom Tonnendenken der Stahlindustrie und die gezielte Ausrichtung des Konzerns auf Hightech-Produkte in anspruchsvollsten Industriesegmenten. Nicht mehr die Menge, sondern die Marge sollte ausschlaggebend sein für die Produktentscheidungen der Zukunft. Der Konzern erhielt eine neue Struktur, an die Stelle der zwei traditionellen Divisionen (Stahl-)„Flachprodukte“ und (Stahl-)„Langprodukte“ traten „Bahnsysteme“, „Profilform“, „Automotive“; „Stahl“ blieb nur mehr eine von vier Divisionen. Der Schwerpunkt des Konzerns verlagerte sich rasch in Richtung der in den geänderten Divisionsnamen zum Ausdruck kommenden Kunden und Produkte. Und mit einer Vielzahl von Akquisitionen, deren größte die von BÖHLER-UDDEHOLM im Jahr 2007 war, wurde die Transformation des Unternehmens zum Technologie- und Industriegüterkonzern unwiderrufliche Realität.
Im in Kürze zu Ende gehenden Geschäftsjahr 2012/13 erfolgte in konsequenter Fortsetzung dieser Strategie die Entscheidung, den Konzern mit den inhaltlich nochmals deutlich erweiterten Divisionen „Metal Engineering“, „Metal Forming“, „Special Steel“ und „Steel“ in den nächsten zehn Jahren noch konsequenter als bisher auf die Megatrends der Zukunft auszurichten – und das mit Produkten, die weitgehend am Ende einer möglichst langen Wertschöpfungskette stehen sollen, um auch in schwierigen Zeiten weiterhin wertsteigerndes Wachstum zu ermöglichen.
Schon heute entfallen auf klassische Stahlprodukte nur mehr rund 30 % unseres Konzernumsatzes – aber die gehören zum Besten, was in dieser Branche verfügbar ist, und wir benötigen sie als Basis für unsere Top-Position im Industriegüterbereich. Dort wird in den nächsten zehn Jahren noch mehr als bisher der Schwerpunkt unserer weiteren strategischen Ausrichtung liegen. Mobilität und Energie bilden dabei die Schlüsselsegmente der Strategie – und das nicht nur in Europa, sondern weltweit.
Mehr zur Strategie des voestalpine-Konzerns im Geschäftsbericht 2012/13 am 5. Juni 2013.
Linz, 7. Februar 2013
Der Vorstand
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Franz |