Trotz dieser insgesamt durchaus herausfordernden gesamtkonjunkturellen Entwicklung konnte der voestalpine-Konzern im 1. Quartal des Geschäftsjahres 2012/13 die Umsatzerlöse mit 3.050,6 Mio. EUR im Vergleich zum sehr guten ersten Vorjahresquartal (3.051,5 Mio. EUR) konstant halten. Dies resultiert primär aus einem neuen Rekordquartalsumsatz in der Metal Engineering Division (vormals Division Bahnsysteme), wohingegen die Divisionen Steel, Special Steel und Metal Forming jeweils leichte Rückgänge auswiesen. Die im Jahresvergleich konstante Umsatzentwicklung verdeutlicht einmal mehr die Vorteile der breiten regionalen und branchenmäßigen Aufstellung des voestalpine-Konzerns, die selbst in konjunkturell schwierigen Phasen ein weitgehend stabiles Umsatzniveau ermöglicht.
Bei den Ergebnissen konnte hingegen nicht an die Vorjahresentwicklung angeschlossen werden. So ging das EBITDA im 1. Quartal 2012/13 um 19,0 % von 462,9 Mio. EUR auf 375,0 Mio. EUR zurück, was einer EBITDA-Marge von 12,3 % (Vorjahr: 15,2 %) entspricht. Das EBIT lag mit 230,7 Mio. EUR um 27,4 % unter dem Vergleichswert des Vorjahres (317,6 Mio. EUR), woraus sich im 1. Quartal 2012/13 auch eine von 10,4 % auf 7,6 % gesunkene EBIT-Marge ergibt.
Der Rückgang der operativen Ergebnisse, von dem alle Divisionen – wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß – betroffen waren, spiegelt das gegenüber dem Vorjahr deutlich eingetrübte makroökonomische Umfeld wider. Besonders spürbar war die Veränderung am europäischen Stahlmarkt: Waren Nachfrage und Preisentwicklung im 1. Quartal des Vorjahres noch von einem starken Lageraufbauzyklus als Folge der wieder positiver werdenden Wachstumserwartungen geprägt, wurde das Marktumfeld im laufenden Geschäftsjahr bislang durch sinkende Nachfrage, tendenziell fallende Preise und zunehmende strukturelle Überkapazitäten geprägt. Die Spezialisierung der Steel Division auf oberste Qualitäts- und Technologiesegmente ermöglichte zwar die Vollauslastung der Produktionskapazitäten und eine relativ stabile Preisentwicklung, insgesamt musste in diesem Bereich aber gegenüber dem Vorjahr auf Grund der Marktschwäche dennoch nahezu eine Halbierung des operativen Ergebnisses hingenommen werden. Wesentlich stabiler verlief die Entwicklung nicht nur im Quartalsvergleich, sondern auch über das gesamte Geschäftsjahr in den drei endkundennäheren und damit weniger zyklischen Verarbeitungsdivisionen.
Bei einem gegenüber dem Vorjahr stabilen Finanzergebnis beläuft sich das Ergebnis vor Steuern im 1. Quartal des Geschäftsjahres 2012/13 auf 185,1 Mio. EUR, es liegt damit um 31,9 % unter dem Vorjahreswert von 271,8 Mio. EUR. Das Ergebnis nach Steuern (Jahresüberschuss) erreichte 144,9 Mio. EUR nach 209,6 Mio. EUR im 1. Quartal des vergangenen Geschäftsjahres (–30,9 %).
Das Eigenkapital erhöhte sich von 4.878,3 Mio. EUR auf 4.980,8 Mio. EUR. Gleichzeitig konnte die Nettofinanzverschuldung durch einen positiven Free Cashflow in Höhe von 92,2 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr von 2.779,6 Mio. EUR bzw. gegenüber dem unmittelbaren Vorquartal von 2.585,7 Mio. EUR auf 2.484,2 Mio. EUR gesenkt werden. Daraus ergibt sich im 1. Quartal des Geschäftsjahres 2012/13 ein weiterer deutlicher Rückgang der Gearing Ratio (Nettofinanzverschuldung im Verhältnis zum Eigenkapital) von 57,0 % (zum Ende des 1. Quartals 2011/12) bzw. 53,5 % (zum Ende des unmittelbaren Vorquartals) auf 49,9 %.
Per 30. Juni 2012 ergibt sich ein Personalstand im voestalpine-Konzern von 46.075 im Vollzeitäquivalent. Gegenüber dem 1. Quartal 2011/12 (45.161 Mitarbeiter) entspricht dies einer deutlichen Zunahme, während der Personalstand gegenüber dem unmittelbaren Vorquartal (46.473 Mitarbeiter) zurückgegangen ist.
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Quartalsentwicklung des voestalpine-Konzerns |
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Mio. EUR |
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1 Q 2011/12 |
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2 Q 2011/12 |
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3 Q 2011/12 |
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4 Q 2011/122 |
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1 Q 2012/13 |
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01.04.– |
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01.07.– |
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01.10.– |
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01.01.– |
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01.04.– |
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Umsatzerlöse |
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3.051,5 |
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2.926,2 |
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2.899,5 |
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3.181,0 |
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3.050,6 |
EBITDA |
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462,9 |
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361,3 |
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293,8 |
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183,9 |
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375,0 |
EBITDA-Marge |
|
15,2 % |
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12,3 % |
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10,1 % |
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5,8 % |
|
12,3 % |
EBIT |
|
317,6 |
|
213,8 |
|
145,0 |
|
27,8 |
|
230,7 |
EBIT-Marge |
|
10,4 % |
|
7,3 % |
|
5,0 % |
|
0,9 % |
|
7,6 % |
Ergebnis vor Steuern |
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271,8 |
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171,5 |
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90,5 |
|
–29,4 |
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185,1 |
Ergebnis nach Steuern1 |
|
209,6 |
|
136,5 |
|
65,3 |
|
1,9 |
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144,9 |
Mitarbeiter (Vollzeitäquivalent) |
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45.161 |
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45.944 |
|
45.144 |
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46.473 |
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46.075 |
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1 Vor Abzug von nicht beherrschenden Anteilen und Hybridkapitalzinsen. | ||||||||||
2 Operative Ergebnisse im 4. Quartal des Geschäftsjahres 2011/12 durch Einmaleffekte (Rückstellungsbildung) negativ beeinflusst – EBITDA vor Einmaleffekte: 388,9 Mio. EUR, EBIT vor Einmaleffekte: 232,8 Mio. EUR. |