Steel Division

      MARKTUMFELD UND GESCHÄFTSVERLAUF

      Die Steel Division konnte sich im bisherigen Geschäftsjahr 2024/25 in einem insgesamt schwierigen europäischen Stahlmarkt gut behaupten, war im 3. Quartal jedoch mit Nachfragerückgängen konfrontiert.

      Das konjunkturelle Umfeld stellte sich im laufenden Geschäftsjahr 2024/25 für die europäische Stahlindustrie insgesamt sehr herausfordernd dar. Bei verhaltener Nachfrage aus nahezu allen wesentlichen Marktsegmenten verringerte sich der Stahlpreis in Europa über die ersten neun Monate kontinuierlich.

      Durch den Fokus auf höchstqualitative Stahlbleche für technologisch anspruchsvolle Anwendungen konnte sich die Steel Division diesem schwierigen Umfeld im 1. und 2. Quartal 2024/25 weitgehend entziehen. Nach einer Reihe von Gewinnwarnungen namhafter Automobilhersteller im September 2024 zeigte sich jedoch auch hier eine rückläufige Mengennachfrage im 3. Quartal.

      Im Einzelnen entwickelten sich die Märkte im Verlauf der aktuellen Berichtsperiode wie folgt:

      Während die europäische Automobilproduktion seit mehreren Jahren rückläufig ist, konnte die Steel Division ihre Liefermengen durch hervorragende Lieferperformance und aktive Marktbearbeitung in diesem Marktsegment bislang stabil halten. Im 3. Quartal des aktuellen Geschäftsjahres verringerte sich die Mengennachfrage nach den Gewinnwarnungen der Automobilhersteller aber rasch recht deutlich.

      Die Bauindustrie verharrte seit Beginn des Geschäftsjahres auf niedrigem Niveau. Bislang konnten auch die Zinssenkungen der europäischen Zentralbank im Frühsommer 2024 keine positiven Impulse in dieser tendenziell zinssensitiven Branche bringen.

      Auf niedrigem Niveau stabil entwickelte sich die Hausgeräte- und Konsumgüterindustrie im 1.–3. Quartal 2024/25.

      Die stark gebremste Investitionstätigkeit in Europa führte zudem in der gesamten Berichtsperiode zu einer geringen Nachfrage auf Seiten der Maschinenbauindustrie.

      Für den Energiebereich produziert die Steel Division Hightech-Bleche für Linepipe-Projekte und die Offshore-Industrie. Dieser Markt zeigte in den ersten drei Quartalen eine sehr gute Nachfragedynamik.

      Die für die Stahlherstellung relevanten Rohstoffe wiesen in den ersten neun Monaten des aktuellen Geschäftsjahres nur geringe Schwankungen auf. Nach einer stabilen Entwicklung im 1. Quartal kam es im 2. Quartal zu leichten Preisrückgängen bei metallurgischer Kohle und bei Schrott, diese stabilisierten sich im weiteren Verlauf auf diesem Niveau. Eisenerz zeigte über das gesamte bisherige Geschäftsjahr eine im Wesentlichen beständige Preisentwicklung.

      Die Umsetzung des Dekarbonisierungsprogramms greentec steel am Standort Linz verlief im 1.–3. Quartal des Berichtsjahres 2024/25 zeitlich und budgetär nach Plan. Mit dem offiziellen Spatenstich für den 220-kV-Versorgungsring und dem nun zügig voranschreitenden Ausbau der Netzinfrastruktur wurde ein weiterer wichtiger Meilenstein erreicht.

      Quartalsentwicklung der Steel Division

      Mio. EUR

       

       

       

       

       

      1 Q – 3 Q

       

       

       

       

      1 Q
      2024/25

       

      2 Q
      2024/25

       

      3 Q
      2024/25

       

      2024/25

       

      2023/24

       

      Verän­derung in %

       

       

      01.04.–
      30.06.2024

       

      01.07.–
      30.09.2024

       

      01.10.–
      31.12.2024

       

      01.04.–
      31.12.2024

       

      01.04.–
      31.12.2023

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

      Umsatzerlöse

       

      1.566,1

       

      1.352,0

       

      1.336,5

       

      4.254,6

       

      4.502,9

       

      –5,5

      EBITDA

       

      229,7

       

      165,5

       

      129,4

       

      524,6

       

      512,2

       

      2,4

      EBITDA-Marge

       

      14,7 %

       

      12,2 %

       

      9,7 %

       

      12,3 %

       

      11,4 %

       

       

      EBIT

       

      164,2

       

      100,1

       

      62,6

       

      326,9

       

      320,0

       

      2,2

      EBIT-Marge

       

      10,5 %

       

      7,4 %

       

      4,7 %

       

      7,7 %

       

      7,1 %

       

       

      Beschäftigte (Vollzeitäquivalent) Ende der Periode

       

      10.816

       

      10.924

       

      10.705

       

      10.705

       

      10.617

       

      0,8

      ENTWICKLUNG FINANZKENNZAHLEN

      Das Umsatzniveau der Steel Division schwächte sich zwar im Jahresvergleich etwas ab, die Division konnte aber dennoch auf der Ergebnisseite zulegen. Im Einzelnen verringerten sich die Umsatzerlöse in den ersten drei Quartalen 2024/25 um 5,5 % auf 4.254,6 Mio. EUR (Vorjahreswert: 4.502,9 Mio. EUR). Zurückzuführen ist diese Entwicklung auf rückläufige Versandmengen und ein etwas geringeres Preisniveau bei Flachstahlprodukten. Positiv wirkte sich hingegen der vorteilhafte Produktmix in Form von hohen Auslieferungsmengen bei Spezialblechen für die Energieindustrie aus. Diese erfolgreiche Entwicklung im Geschäftsbereich Grobblech ist mitverantwortlich dafür, dass das EBITDA im Jahresvergleich um 2,4 % von 512,2 Mio. EUR (Marge 11,4 %) auf 524,6 Mio. EUR (Marge 12,3 %) gesteigert werden konnte. Um 2,2 % von 320,0 Mio. EUR auf 326,9 Mio. EUR konnte die Steel Division im gleichen Zeitraum das EBIT anheben. Entsprechend verbesserte sich die EBIT-Marge von 7,1 % auf 7,7 %.

      Im direkten Quartalsvergleich liegen die Finanzkennzahlen im 3. Quartal 2024/25 etwas unter dem Niveau des 2. Quartals 2024/25. So verringerten sich die Umsatzerlöse um 1,1 % von 1.352,0 Mio. EUR auf 1.336,5 Mio. EUR. Während sich die Versandmengen praktisch stabil entwickelten, zeigte sich die Preisentwicklung bei Quartalsverträgen für Flachstahlprodukte rückläufig. Ein positiver Effekt auf der Preisseite resultierte aus dem Projektgeschäft für Spezialgrobbleche für die Energieindustrie. Das EBITDA fiel im 3. Quartal mit 129,4 Mio. EUR (Marge 9,7 %) um 21,8 % geringer aus als im 2. Quartal (165,5 Mio. EUR, Marge 12,2 %). Das EBIT ging vom 2. auf das 3. Quartal 2024/25 um 37,5 % von 100,1 Mio. EUR (Marge 7,4 %) auf 62,6 Mio. EUR (Marge 4,7 %) zurück.

      Die Anzahl der Beschäftigten (FTE) stieg mit Stichtag 31. Dezember 2024 um 0,8 % auf 10.705. Per 31. Dezember 2023 waren es 10.617 Beschäftigte.