High Performance Metals Division

      MARKTUMFELD UND GESCHÄFTSVERLAUF

      Die ersten neun Monate des aktuellen Geschäftsjahres stellten sich in der High Performance Metals Division im Bereich Werkzeugstahl durchwegs herausfordernd dar. Auf Seiten der Sonderwerkstoffe konnte der Bereich Aerospace den bestehenden Aufwärtstrend weiter fortsetzen.

      Das Segment Werkzeugstahl sah sich einer insgesamt geringen Nachfrage gegenüber, wobei regional betrachtet vor allem der europäische Markt weiter an Dynamik verlor. In diesem konjunkturell äußerst schwierigen Umfeld blieb die Investitionstätigkeit seitens der Industrie unverändert zurückhaltend. Ausbleibende Aufwärtstendenzen in der deutschen Automobilindustrie resultierten in einer weiterhin rückläufigen Bedarfsentwicklung und führten zum Aufschub neuer Modelle und Facelifts. Der Wettbewerb um den verringerten Werkzeugstahlbedarf intensivierte sich zusätzlich durch stark ansteigende Importe aus China. In Nordamerika entwickelte sich der Markt zu Beginn des Geschäftsjahres weitgehend zufriedenstellend. Im Fortlauf des Präsidentschaftswahlkampfes nahm die Investitionsbereitschaft der Kunden jedoch kontinuierlich ab und verhielt sich zu Ende der Berichtsperiode unverändert abwartend. Die Marktbedingungen in Südamerika, insbesondere in Brasilien, wurden wie in Europa zunehmend negativ von chinesischen Importen beeinflusst. Am asiatischen Markt, und hier vor allem in China, entwickelte sich die Nachfrage nach Werkzeugstahl hingegen positiv. Insbesondere die chinesische Automobilindustrie sowie die Konsumgüterindustrie zeigten in der Berichtsperiode einen wachsenden Bedarf an hochqualitativen Werkzeugstählen der High Performance Metals Division.

      Durchwegs zufriedenstellend entwickelte sich das Segment Sonderwerkstoffe im bisherigen Geschäftsjahr, so konnte speziell der Luftfahrtbereich seinen Wachstumstrend weltweit fortsetzen. Der Energiemaschinenbau zeigte im Verlauf der Berichtsperiode im Bereich Kraftwerksturbinen positive Nachfrageimpulse. Der Bedarf von Seiten der Öl- und Gasindustrie kühlte sich im Fortlauf der ersten neun Monate in Europa und Nordamerika im Zuge des gesunkenen Ölpreises ab.

      Die Produktionswerke der Division, die High Performance Metals Production, waren im bisherigen Geschäftsjahr unterschiedlich ausgelastet. Das schwedische Spezialstahlwerk Uddeholm profitierte von der guten Nachfrage aus Asien und wies eine insgesamt gute Auslastung auf.

      Das österreichische Spezialstahlwerk in Kapfenberg setzte in der Berichtsperiode die Hochlaufphase gemäß dem Zeitplan um und wird bis zum Ende des Geschäftsjahres den Regelbetrieb aufnehmen. Die schwache europäische Nachfrage nach Werkzeugstahl sowie die eingetrübte Bedarfsentwicklung nach Sonderwerkstoffen aus der Öl- und Gasindustrie führten zu einer insgesamt unter Plan liegenden Auslastung. Die Auslastung des brasilianischen Spezialstahlwerks Villares Metals ging im Laufe des Geschäftsjahres aufgrund der Konjunkturabkühlung in Brasilien zurück.

      Mit dem Closing am 31. Jänner 2025 konnte der Verkauf der deutschen Konzerntochter Buderus Edelstahl an die Mutares SE & Co. KGaA nach Ende des dritten Geschäftsquartals 2024/25 abgeschlossen werden.

      Auch das weltweite Vertriebs- und Service-Netzwerk Value Added Services war in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres von der schwachen Nachfrage nach Werkzeugstahl in Europa betroffen. Die nordamerikanischen Standorte der Division sahen sich neben dem verhaltenen Bedarf an Werkzeugstahl auch mit Mengenrückgängen bei Sonderwerkstoffen für die Öl- und Gasindustrie konfrontiert. Die asiatischen Value Added Services-Niederlassungen profitierten hingegen von der guten Nachfrage in China.

      Bei den unterschiedlichen Serviceprodukten für Werkzeuge bzw. Werkzeugteile zeigten sich gegenläufige Trends. Während sich die Schwäche der europäischen Autoindustrie auch auf die Nachfrage im Bereich Texturierung auswirkte, entwickelte sich der Bereich Beschichtung von Werkzeugen und Werkzeugteilen weitgehend stabil. Die Wärmebehandlungsaktivitäten von Werkzeugkomponenten konnten hingegen in allen Märkten wachsen.

      Quartalsentwicklung der High Performance Metals Division

      Mio. EUR

       

       

       

       

       

      1 Q – 3 Q

       

       

       

       

      1 Q
      2024/25

       

      2 Q
      2024/25

       

      3 Q
      2024/25

       

      2024/25

       

      2023/24

       

      Verän­derung in %

       

       

      01.04.–
      30.06.2024

       

      01.07.–
      30.09.2024

       

      01.10.–
      31.12.2024

       

      01.04.–
      31.12.2024

       

      01.04.–
      31.12.2023

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

      Umsatzerlöse

       

      825,2

       

      794,5

       

      765,5

       

      2.385,2

       

      2.614,8

       

      –8,8

      EBITDA

       

      28,6

       

      –12,8

       

      41,8

       

      57,6

       

      199,4

       

      –71,1

      EBITDA-Marge

       

      3,5 %

       

      –1,6 %

       

      5,5 %

       

      2,4 %

       

      7,6 %

       

       

      EBIT

       

      –10,6

       

      –51,9

       

      0,0

       

      –62,5

       

      72,6

       

       

      EBIT-Marge

       

      –1,3 %

       

      –6,5 %

       

      0,0 %

       

      –2,6 %

       

      2,8 %

       

       

      Beschäftigte (Vollzeitäquivalent) Ende der Periode

       

      13.212

       

      13.202

       

      13.042

       

      13.042

       

      13.308

       

      –2,0

      ENTWICKLUNG FINANZKENNZAHLEN

      Die Umsatzerlöse der High Performance Metals Division schwächten sich im Jahresvergleich um 8,8 % von 2.614,8 Mio. EUR im 1.–3. Quartal 2023/24 auf 2.385,2 Mio. EUR im 1.–3. Quartal 2024/25 ab. Getrieben war diese Entwicklung durch ein etwas geringeres Preisniveau sowie rückläufige Versandmengen. Dass sich das operative Ergebnis (EBITDA) im Vergleich mit dem Vorjahr markant um 71,1 % von 199,4 Mio. EUR (Marge 7,6 %) auf 57,6 Mio. EUR (Marge 2,4 %) verminderte, liegt zusätzlich auch an negativen Einmaleffekten im aktuellen Berichtszeitraum. Vor dem Hintergrund des Verkaufsprozesses von Buderus Edelstahl mussten in den ersten beiden Quartalen des aktuellen Geschäftsjahres auf Basis vorliegender Binding Offers Abwertungen bei den kurzfristigen Vermögenswerten im Ausmaß von 81 Mio. EUR vorgenommen werden. Infolge des Abwertungsbedarfs weist die High Performance Metals Division im 1.–3. Quartal 2024/25 mit –62,5 Mio. EUR (Marge –2,6 %) ein negatives Betriebsergebnis (EBIT) auf. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum kam das EBIT bei 72,6 Mio. EUR (Marge 2,8 %) zu liegen.

      Im direkten Quartalsvergleich gaben die Umsatzerlöse der High Performance Metals Division um 3,7 % von 794,5 Mio. EUR im 2. Quartal 2024/25 auf 765,5 Mio. EUR im 3. Quartal 2024/25 nach. Auslöser dafür war ein verringertes Absatzniveau. Nachdem die Division im 2. Quartal beim EBITDA mit –12,8 Mio. EUR (Marge –1,6 %) infolge der Sondereffekte von –53 Mio. EUR durch den Verkaufsprozess von Buderus Edelstahl ein negatives operatives Ergebnis ausgewiesen hat, erreichte sie im 3. Quartal ein EBITDA von 41,8 Mio. EUR (Marge 5,5 %). Beim EBIT weist die Division im aktuellen Berichtsquartal ein ausgeglichenes Ergebnis aus (0,0 Mio. EUR). Im unmittelbaren Vorquartal fiel das EBIT mit –51,9 Mio. EUR (Marge –6,5 %) negativ aus.

      Die Anzahl der Beschäftigten (FTE) der High Performance Metals Division verringerte sich um 2,0 % auf 13.042 per 31. Dezember 2024 (13.308 Beschäftigte per 31. Dezember 2023).