High Performance Metals Division

      Marktumfeld und Geschäftsverlauf

      Deutlich verbessert präsentierte sich das Marktumfeld der High Performance Metals Division im 1. Quartal des Geschäftsjahres 2021/22. Die positive Entwicklung hat sich in allen Industriesegmenten mit Ausnahme der Luftfahrt durchgesetzt.

      Im die Produktionswerke der Division umfassenden Bereich HPM Production konnten insbesondere Werke mit starkem Bezug zu Werkzeugstahl von der Belebung der Nachfrage deutlich profitieren. Lediglich die Werke mit Fokus auf die Luftfahrt entwickelten sich auf vergleichsweise niedrigem Niveau erwartungsgemäß stabil.

      Der Bau des neuen Edelstahlwerks am Standort Kapfenberg, Österreich wurde auch während der COVID-19-Krise fortgesetzt. Die verspätete Anlieferung von Komponenten hat allerdings zu Verzögerungen in der Fertigstellung geführt. Die Inbetriebnahme ist für Mitte 2022 geplant.

      Von der Belebung im Werkzeugbau und dem damit gestiegenen Absatz von Werkzeugstahl profitierte auch der Bereich Value Added Services, der die internationale Vertriebsorganisation umfasst.

      Der Ausbau des strategischen Zukunftsfeldes Additive Manufacturing (3D-Druck) wurde im 1. Quartal 2021/22 planmäßig fortgeführt. Aktuell verfügt die Division über zwei Forschungsanlagen und zwei Produktionsanlagen für die Herstellung von Pulver in Österreich und Schweden und über sieben Value Added Services-Stand­orte in Europa, Nordamerika und Asien zur Erzeugung von additiv gefertigten Bauteilen. Die Entwicklung eigener Pulver und kundenspezifischer Bauteile wird die Position und den Alleinstellungswert der High Performance Metals Division als Premium­anbieter weiter stärken.

      Werkzeugstahl

      Die Erholung der Nachfrage im Produktsegment Werkzeugstahl hat sich vom letzten Geschäftsjahr über das 1. Quartal 2021/22 fortgesetzt. Maßgeblich dafür war trotz der bestehenden Versorgungsprobleme im Halbleiterbereich die Automobilindustrie neben der Konsumgüterindustrie.

      Sonderwerkstoffe

      Der regionale Flugverkehr hat zum Teil wieder Vorkrisenniveau erreicht. Allerdings entfällt nach wie vor das wichtige Standbein der interkonti­nentalen Flugbewegungen. Eine Rückkehr der Flugzeug-Bauraten auf das Niveau vor der COVID-19-Krise ist laut Experten erst nach 2023 zu erwarten. Die Nachfrage nach Bauteilen und Komponenten ist aktuell dementsprechend niedrig. Dennoch konnte die Division auch im Luftfahrtsegment einen leicht steigenden Auftragseingang verzeichnen, was darauf schließen lässt, dass die Talsohle der Nachfrage bereits durchschritten ist.

      Auch im Bereich von Öl und Gas zeigt sich der Tiefststand, gemessen an der Investitionstätigkeit, überwunden. Die Division sieht steigende Anfragen und rechnet für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2021/22 mit einem deutlichen Wachstum im Vergleich zum Vorjahr. Trotz eines Ölpreises, der zahlreiche Projekte wieder wirt­schaftlich darstellbar macht, ist die Unsicherheit innerhalb der Branche aktuell noch hoch. Der Druck von Seiten der Politik wie der Investoren auf eine Transformation der CO2-intensiven Industrie steigt und macht sich trotz hohen Nachholbedarfs in einem insgesamt von Vorsicht geprägten Investitionsverhalten bemerkbar.

      Regionale Entwicklung

      Europa

      In Europa stellte sich eine deutliche Belebung der Nachfrage nach Werkzeugstahl ein, insbesondere getrieben von der Automobil­industrie. Auch in Teilbereichen der Öl- und Gasindustrie zog die Nachfrage an. Noch vergleichsweise verhalten entwickelte sich die Luftfahrtindustrie.

      Nordamerika

      In Nordamerika belebte sich der Absatz für Werkzeuge für die Automobilindustrie deutlich. In den Bereichen Luftfahrt sowie Öl und Gas hielt das Marktumfeld weitgehend stabil das Niveau des vergangenen Geschäftsjahres. Die seitens der USA eingeführten Zölle von 25 % auf alle Stahlprodukte führen jedoch nach wie vor zu Unsicherheit am Markt.

      Südamerika

      Auch in Südamerika hat sich die Situation gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessert. Als wesentlicher Treiber für die positive Entwicklung erweist sich die Öl- und Gasindustrie. Insgesamt über­trifft das südamerikanische Marktaufkommen damit das Niveau vergangener Jahre.

      Asien

      Das Marktumfeld in Asien und insbesondere China präsentierte sich im 1. Quartal 2021/22 leicht über dem Niveau des Vorjahres. Deutliche Steigerungen waren in Indien, Korea und der Türkei zu verzeichnen. Umsatzrückgänge zur Vergleichsperiode des Vorjahres wiesen Japan, Taiwan und Thailand aus.

      Entwicklung Finanzkennzahlen

      Quartalsentwicklung der High Performance Metals Division

      Mio. EUR

       

      1 Q 2020/21

       

      1 Q 2021/22

       

      Veränderung

       

       

      01.04.–30.06.2020

       

      01.04.–30.06.2021

       

      in %

       

       

       

       

       

       

       

      Umsatzerlöse

       

      527,3

       

      704,2

       

      33,5

      EBITDA

       

      40,4

       

      101,2

       

      150,5

      EBITDA-Marge

       

      7,7 %

       

      14,4 %

       

       

      EBIT

       

      –1,5

       

      61,4

       

       

      EBIT-Marge

       

      –0,3 %

       

      8,7 %

       

       

      Beschäftigte (Vollzeitäquivalent)
      Ende der Periode

       

      12.902

       

      12.802

       

      –0,8

      Die High Performance Metals Division konnte im 1. Quartal 2021/22 den Aufwärtstrend der vergangenen Quartale fortsetzen. Gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres, das massiv von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie geprägt war, verbuchte die Division signifikant ver­besserte Finanzkennzahlen. Die Umsatzerlöse im 1. Quartal 2021/22 stiegen um ein Drittel auf 704,2 Mio. EUR (1. Quartal 2020/21: 527,3 Mio. EUR), was maßgeblich auf die Ausweitung der Liefermengen zurückzuführen ist. Ein leichter Anstieg der Preise für Stahlprodukte trug zusätzlich zum Umsatzanstieg bei. Dementsprechend erhöhte sich das EBITDA im Jahresvergleich auf 101,2 Mio. EUR (Vorjahr: 40,4 Mio. EUR), die EBITDA-Marge stieg im Vorjahresvergleich von 7,7 % auf 14,4 %. Lag das EBIT im Vergleichsquartal des Vorjahres mit –1,5 Mio. EUR (Marge –0,3 %) noch geringfügig im negativen Bereich, verbesserte es sich im 1. Quartal 2021/22 auf 61,4 Mio. EUR (Marge 8,7 %).