High Performance Metals Division

Marktumfeld und Geschäftsverlauf

Das Marktumfeld der High Performance Metals Division präsentierte sich im 1. Quartal des laufenden Wirtschaftsjahres deutlich schwächer als in den Vorquartalen. Die COVID-19-Pandemie und der daraus resultierende Lockdown in allen Hauptmärkten bedingte einen Einbruch der Nachfrage und in der Folge eine erhöhte Wettbewerbsintensität in allen wesentlichen Kundensegmenten.

Das relativ kurzfristige Geschäft im Werkzeugbau reagierte direkt und unmittelbar auf die Schließung von Kundenbetrieben. Vor allem die bereits im Vorjahr spürbare Unsicherheit in Verbindung mit COVID-19 in der Automobilindustrie wirkte sich signifikant dämpfend auf die Nachfrage aus. Auch der Absatz von Werkzeugstahl im Bereich Consumer Goods zeigte sich von der Schwäche im Konsum betroffen. Einzig positiv im Werkzeugbau entwickelten sich die Anwendungen im Bereich der Medizintechnik.

Das Produktsegment Sonderwerkstoffe war mit massiven Einschnitten aus der Luftfahrt- sowie der Öl- und Gasindustrie konfrontiert. Im 1. Quartal 2020/21 kam es zu breitflächigen Verschiebungen bzw. Stornos im Luftfahrtsektor. Aktuell gehen alle Prognosen in der Luftfahrtindustrie von einem längerfristigen Rückgang bei geschäftlichen und touristischen Flugreisen und damit auch bei der Nachfrage nach neuen Flugzeugen aus. So wie die Supply Chains in der Luftfahrtindustrie derzeit insgesamt an dieses neue Fertigungsniveau angepasst werden, reagiert auch die High Performance Metals Division mit Kapazitätsanpassungen auf die veränderten Marktbedingungen.

Der Bereich von Öl und Gas zeigt sich sowohl von COVID-19 als auch vom niedrigen Ölpreis tangiert. Die Explorationstätigkeit wurde deutlich zurückgefahren. Teilweise konnte die Division aber von temporären Schließungen anderer Edelstahlhersteller profitieren. Mittelfristig verspricht dieser Markt wieder eine Rückkehr auf das bereits erreichte Nachfrageniveau für technologisch komplexe Produkte, da die Erschließung neuer Quellen immer aufwendiger wird.

Die Entwicklung in den einzelnen Regionen stand unter den negativen Vorzeichen von COVID-19: In der Europäischen Union und insbesondere in der Automobilindustrie kam es insgesamt zu einem deutlichen Rückgang der Nachfrage. Davon waren vorrangig die Produktsegmente Werkzeugstahl und Schnellarbeitsstahl betroffen. Aber auch im Bereich Gesenkschmiedestücke für die Nutzfahrzeugindustrie erwiesen sich die Bestellungen signifikant rückläufig. Noch deutlicher lagen die Lieferungen für die Luftfahrt unter dem Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Ähnlich stellt sich die Entwicklung in Nordamerika dar. Auch hier sank die Nachfrage aus der Automobilindustrie massiv. Zusätzlich brach der Auftragseingang für die Öl- und Gasindustrie ein. Im Luftfahrtsektor kam es zu umfangreichen Auftragsverschiebungen. Auch Südamerika leidet massiv unter den Folgen von COVID-19. Die Nachfrage aus allen Industriesegmenten liegt im 1. Quartal deutlich unter dem Vorjahr.

Überraschend schnell erholt hat sich nach dem Shutdown das wirtschaftliche Umfeld in China, wo sich die COVID-19-Krise zeitverschoben vor den anderen Märkten ausgewirkt hat. Im restlichen Asien allerdings war die Division durch die verbreitet weiter anhaltenden Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie mit einer deutlich nachlassenden Dynamik konfrontiert.

Entwicklung Finanzkennzahlen

Quartalsentwicklung der High Performance Metals Division

Mio. EUR

 

1 Q 2019/20

 

1 Q 2020/21

 

Veränderung

 

 

01.04.–30.06.2019

 

01.04.–30.06.2020

 

in %

 

 

 

 

 

 

 

Umsatzerlöse

 

777,6

 

527,3

 

–32,2

EBITDA

 

99,2

 

40,4

 

–59,3

EBITDA-Marge

 

12,8 %

 

7,7 %

 

 

EBIT

 

57,1

 

–1,5

 

–102,6

EBIT-Marge

 

7,3 %

 

–0,3 %

 

 

Beschäftigte (Vollzeitäquivalent)
Ende der Periode

 

14.302

 

12.902

 

–9,8

Auch in der High Performance Metals Division spiegelt sich das schwierige ökonomische Umfeld in der Entwicklung der Finanzkennzahlen wider. Die Umsatzerlöse gingen um 32,2 % von 777,6 Mio. EUR im 1. Quartal 2019/20 auf 527,3 Mio. EUR im aktuellen Berichtsquartal zurück. Der Großteil des Rückganges ist auf die deutlich gesunkenen Versandmengen infolge der COVID-19-Pandemie zurückzuführen. Darüber hinaus beeinträchtigte der intensivierte Wettbewerb auch die Entwicklung auf der Preisseite. Um der verminderten Auslastung der Fertigungsaggregate entgegenzuwirken, wurden die Personalkapazitäten entsprechend angepasst. Dennoch sank das operative Ergebnis (EBITDA) um 59,3 % von 99,2 Mio. EUR (Marge 12,8 %) im 1. Quartal 2019/20 auf 40,4 Mio. EUR (Marge 7,7 %). Das Betriebsergebnis (EBIT) stellte sich im aktuellen Berichtszeitraum mit –1,5 Mio. EUR (Marge –0,3 %) geringfügig negativ dar. In der Vergleichsperiode des 1. Quartals 2019/20 wies die Division hingegen ein EBIT von 57,1 Mio. EUR (Marge 7,3 %) aus.

Die Anzahl der Beschäftigten (FTE, Fulltime-Equivalent) in der High Performance Metals Division verminderte sich im Jahresvergleich zum Ende des 1. Quartals 2020/21 um 9,8 % auf 12.902 (1. Quartal 2019/20: 14.302). Die Senkung des Personalstandes resultiert aus der Sanierung des deutschen Edelstahlwerks in Wetzlar wie insgesamt der Anpassung an massiv verschlechterte Rahmenbedingungen.


Über voestalpine

Die voestalpine ist ein in seinen Geschäftsbereichen weltweit führender Stahl- und Technologiekonzern mit kombinierter Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz. Die global tätige Unternehmensgruppe verfügt über rund 500 Konzerngesellschaften und -standorte in mehr als 50 Ländern auf allen fünf Kontinenten. Sie notiert seit 1995 an der Wiener Börse. Mit ihren qualitativ höchstwertigen Produkt- und Systemlösungen zählt sie zu den führenden Partnern der Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie der Luftfahrt- und Öl- & Gasindustrie und ist darüber hinaus Weltmarktführer bei Bahninfrastruktursystemen, bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen. Die voestalpine bekennt sich zu den globalen Klimazielen und arbeitet intensiv an Technologien zur Dekarbonisierung und langfristigen Reduktion ihrer CO2-Emissionen. Im Geschäftsjahr 2019/20 erzielte der Konzern bei einem Umsatz von 12,7 Milliarden Euro ein operatives Ergebnis (EBITDA) von 1,2 Milliarden Euro und beschäftigte weltweit rund 49.000 Mitarbeiter.

Fakten

50 Länder auf allen fünf Kontinenten
500 Konzerngesellschaften und -standorte
49.000 Mitarbeiter weltweit

Ergebnis GJ 2019/20

€ 12,7 Mrd.

Umsatz

€ 1,2 Mrd.

EBITDA

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