Quartalsentwicklung und 9-Monats-Vergleich des voestalpine-Konzerns |
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Mio. EUR |
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1 Q – 3 Q |
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1 Q |
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2 Q |
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3 Q |
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2020/21 |
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2019/20 |
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Veränderung |
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01.04.– |
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01.07.– |
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01.10.– |
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01.04.– |
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01.04.– |
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Umsatzerlöse |
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2.397,3 |
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2.712,8 |
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2.861,0 |
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7.971,1 |
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9.575,2 |
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–16,8 |
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EBITDA |
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157,8 |
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237,2 |
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287,9 |
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682,9 |
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837,2 |
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–18,4 |
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EBITDA-Marge |
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6,6 % |
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8,7 % |
|
10,1 % |
|
8,6 % |
|
8,7 % |
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EBIT |
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–48,7 |
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–166,3 |
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81,3 |
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–133,7 |
|
–82,3 |
|
–62,5 |
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EBIT-Marge |
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–2,0 % |
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–6,1 % |
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2,8 % |
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–1,7 % |
|
–0,9 % |
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Ergebnis vor Steuern |
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–74,4 |
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–193,1 |
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57,0 |
|
–210,5 |
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–185,2 |
|
–13,7 |
||
Ergebnis nach Steuern1 |
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–69,7 |
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–206,1 |
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116,5 |
|
–159,3 |
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–160,0 |
|
0,4 |
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Beschäftigte (Vollzeitäquivalent) Ende der Periode |
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47.894 |
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47.917 |
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47.871 |
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47.871 |
|
49.838 |
|
–3,9 |
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Die wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19- Pandemie spiegeln sich in der Entwicklung der Finanzkennzahlen des voestalpine-Konzerns für die ersten drei Quartale des Geschäftsjahres 2020/21 wider. Besonders deutlichen Niederschlag fanden sie zu Beginn der Berichtsperiode, als konzernweit das Geschäftsvolumen infolge der rigorosen Lockdowns in maßgeblichen Absatzregionen einbrach. Im Weiteren erholten sich die Auftragseingänge zusehends, was insbesondere für die Automobilindustrie gilt. Im 3. Quartal lagen die Umsatzerlöse nur mehr leicht unter dem Wert des entsprechenden Quartals im Vorjahr. Die Steel Division und die Metal Forming Division mit ihrer starken Ausrichtung auf den Automobilsektor verzeichneten dabei die klarsten Erholungstendenzen. Insgesamt verminderten sich die Umsatzerlöse des voestalpine-Konzerns in den ersten drei Quartalen 2020/21 im Jahresvergleich um 16,8 % auf 7.971,1 Mio. EUR (1.–3. Quartal 2019/20: 9.575,2 Mio. EUR).
Der Rückgang der Absatzmengen sowie das sinkende Preisniveau bei weiter hohen Rohstoffkosten wirkten sich negativ auf die Entwicklung der Ergebnisse aus. Umfassende Programme zur Kostensenkung, insbesondere die Anpassung der personellen Kapazitäten auf die gesunkene Nachfrage, konnten die Einbußen auf der Ergebnisseite in Grenzen halten. Restrukturierungen wurden vor allem bei Standorten umgesetzt, die der längerfristig schwachen Nachfrage aus der Flugzeugindustrie sowie dem Öl- und Gassektor ausgesetzt sind. Die Nutzung staatlicher Kurzarbeitsmodelle erlaubte es, temporäre Einbußen bei den Auftragseingängen teilweise abzufedern. Beim Jahresvergleich des operativen Ergebnisses (EBITDA) sind in den Vorjahreszahlen Sondereffekte in Form von Vorsorgen für Sanierungen und sonstige Risiken in einer Höhe von etwa 75 Mio. EUR berücksichtigt. Auf Basis der Berichtszahlen fiel das EBITDA in den ersten drei Quartalen 2020/21 mit 682,9 Mio. EUR um 18,4 % geringer aus als in den ersten drei Quartalen 2019/20 (837,2 Mio. EUR). Ähnlich wie bei der Entwicklung der Umsatzerlöse konnte das EBITDA des voestalpine-Konzerns im unterjährigen Quartalsverlauf 2020/21 allerdings kontinuierlich zulegen.
Beim EBIT sind sowohl in den Vorjahreszahlen als auch in der aktuellen Berichtsperiode signifikante Einmaleffekte enthalten. So belasteten in den ersten drei Quartalen 2019/20 zusätzlich zu den angeführten EBITDA-wirksamen Sondereffekten auch Wertminderungen von Vermögensgegenständen (Impairment losses) die Entwicklung des Betriebsergebnisses (EBIT). In Summe sind damit im Vorjahres-EBIT Sondereffekte von etwa –345 Mio. EUR inkludiert. Die EBIT-Berichtszahlen der ersten drei Quartale 2020/21 wiederum umfassen Einmaleffekte in Form von außerordentlichen Abschreibungen in Höhe von 200 Mio. EUR, die Gesellschaften in der Steel Division sowie der Metal Engineering Division zuzurechnen sind. Vor diesem Hintergrund liegt das EBIT des voestalpine-Konzerns im aktuellen Berichtszeitraum mit –133,7 Mio. EUR im negativen Bereich (Vorjahr –82,3 Mio. EUR). Beim Ergebnis vor Steuern weist der voestalpine-Konzern in den ersten drei Quartalen 2020/21 einen Wert von –210,5 Mio. EUR aus (Vorjahr: –185,2 Mio. EUR). Das Ergebnis nach Steuern bleibt mit –159,3 Mio. EUR nahezu konstant (Vorjahr: –160,0 Mio. EUR).
Eine markant positive Entwicklung hat der voestalpine-Konzern bei der Verschuldungskennzahl Gearing Ratio (Nettofinanzverschuldung im Verhältnis zum Eigenkapital) aufzuweisen. Innerhalb eines Jahres gelang es, die Gearing Ratio von 80,0 % per 31. Dezember 2019 auf 58,4 % per 31. Dezember 2020 zu senken. Während sich das Eigenkapital um 5,0 % auf 5.411,3 Mio. EUR per 31. Dezember 2020 abschwächte (Vorjahresstichtag: 5.693,2 Mio. EUR), verringerte sich die Nettofinanzverschuldung im gleichen Zeitraum um 30,7 % auf 3.158,3 Mio. EUR (Vorjahr: 4.554,7 Mio. EUR). Damit beweist die voestalpine ihr beträchtliches Potenzial in der Innenfinanzierung selbst in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld. Als wesentlicher Treiber der signifikanten Verbesserung der Nettofinanzverschuldung erweist sich der starke Fokus des Managements auf den Abbau des Working Capital. Dieses konnte innerhalb eines Jahres um über 1,1 Mrd. EUR reduziert werden. Eine weitere wesentliche Maßnahme zur Eindämmung der Verschuldung bildet das Zurückfahren der Investitionen, die im bisherigen Verlauf des Geschäftsjahres markant unter dem Abschreibungsniveau zu liegen kamen.
Nettofinanzverschuldung |
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Mio. EUR |
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31.12.2019 |
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31.12.2020 |
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Finanzielle Verbindlichkeiten langfristig |
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3.786,6 |
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3.226,3 |
Finanzielle Verbindlichkeiten kurzfristig |
|
1.494,6 |
|
951,0 |
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
|
–548,0 |
|
–811,1 |
Andere Finanzanlagen |
|
–153,0 |
|
–184,6 |
Ausleihungen und sonstige Forderungen Finanzierung |
|
–25,5 |
|
–23,3 |
Nettofinanzverschuldung |
|
4.554,7 |
|
3.158,3 |
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