Entwicklung Finanzkennzahlen des voestalpine-Konzerns

Quartalsentwicklung und 9-Monats-Vergleich des voestalpine-Konzerns

Mio. EUR

 

 

 

 

1 Q – 3 Q

 

 

 

 

1 Q
2020/21

 

2 Q
2020/21

 

3 Q
2020/21

 

2020/21

 

2019/20

 

Verän­derung
in %

 

 

01.04.–
30.06.2020

 

01.07.–
30.09.2020

 

01.10.–
31.12.2020

 

01.04.–
31.12.2020

 

01.04.–
31.12.2019

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Umsatzerlöse

 

2.397,3

 

2.712,8

 

2.861,0

 

7.971,1

 

9.575,2

 

–16,8

EBITDA

 

157,8

 

237,2

 

287,9

 

682,9

 

837,2

 

–18,4

EBITDA-Marge

 

6,6 %

 

8,7 %

 

10,1 %

 

8,6 %

 

8,7 %

 

 

EBIT

 

–48,7

 

–166,3

 

81,3

 

–133,7

 

–82,3

 

–62,5

EBIT-Marge

 

–2,0 %

 

–6,1 %

 

2,8 %

 

–1,7 %

 

–0,9 %

 

 

Ergebnis vor Steuern

 

–74,4

 

–193,1

 

57,0

 

–210,5

 

–185,2

 

–13,7

Ergebnis nach Steuern1

 

–69,7

 

–206,1

 

116,5

 

–159,3

 

–160,0

 

0,4

Beschäftigte (Vollzeitäquivalent) Ende der Periode

 

47.894

 

47.917

 

47.871

 

47.871

 

49.838

 

–3,9

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1
Vor Abzug von Hybridkapitalzinsen (sofern relevant) und nicht beherrschenden Anteilen.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19- Pandemie spiegeln sich in der Entwicklung der Finanzkennzahlen des voestalpine-Konzerns für die ersten drei Quartale des Geschäftsjahres 2020/21 wider. Besonders deutlichen Niederschlag fanden sie zu Beginn der Berichtsperiode, als konzernweit das Geschäftsvolumen infolge der rigorosen Lockdowns in maßgeblichen Absatzregionen einbrach. Im Weiteren erholten sich die Auftragseingänge zusehends, was insbesondere für die Automobilindustrie gilt. Im 3. Quartal lagen die Umsatzerlöse nur mehr leicht unter dem Wert des entsprechenden Quartals im Vorjahr. Die Steel Division und die Metal Forming Division mit ihrer starken Ausrichtung auf den Automobilsektor verzeichneten dabei die klarsten Erholungstendenzen. Insgesamt verminderten sich die Umsatzerlöse des voestalpine-Konzerns in den ersten drei Quartalen 2020/21 im Jahresvergleich um 16,8 % auf 7.971,1 Mio. EUR (1.–3. Quartal 2019/20: 9.575,2 Mio. EUR).

Der Rückgang der Absatzmengen sowie das sinkende Preisniveau bei weiter hohen Rohstoffkosten wirkten sich negativ auf die Entwicklung der Ergebnisse aus. Umfassende Programme zur Kostensenkung, insbesondere die Anpassung der personellen Kapazitäten auf die gesunkene Nachfrage, konnten die Einbußen auf der Ergebnisseite in Grenzen halten. Restrukturierungen wurden vor allem bei Standorten umgesetzt, die der längerfristig schwachen Nachfrage aus der Flugzeugindustrie sowie dem Öl- und Gassektor ausgesetzt sind. Die Nutzung staatlicher Kurzarbeitsmodelle erlaubte es, temporäre Einbußen bei den Auftragseingängen teilweise abzufedern. Beim Jahresvergleich des operativen Ergebnisses (EBITDA) sind in den Vorjahreszahlen Sondereffekte in Form von Vorsorgen für Sanierungen und sonstige Risiken in einer Höhe von etwa 75 Mio. EUR berücksichtigt. Auf Basis der Berichtszahlen fiel das EBITDA in den ersten drei Quartalen 2020/21 mit 682,9 Mio. EUR um 18,4 % geringer aus als in den ersten drei Quartalen 2019/20 (837,2 Mio. EUR). Ähnlich wie bei der Entwicklung der Umsatzerlöse konnte das EBITDA des voestalpine-Konzerns im unterjährigen Quartalsverlauf 2020/21 allerdings kontinuierlich zulegen.

Beim EBIT sind sowohl in den Vorjahreszahlen als auch in der aktuellen Berichtsperiode signifikante Einmaleffekte enthalten. So belasteten in den ersten drei Quartalen 2019/20 zusätzlich zu den angeführten EBITDA-wirksamen Sondereffekten auch Wertminderungen von Vermögensgegenständen (Impairment losses) die Entwicklung des Betriebsergebnisses (EBIT). In Summe sind damit im Vorjahres-EBIT Sondereffekte von etwa –345 Mio. EUR inkludiert. Die EBIT-Berichtszahlen der ersten drei Quartale 2020/21 wiederum umfassen Einmaleffekte in Form von außerordentlichen Abschreibungen in Höhe von 200 Mio. EUR, die Gesellschaften in der Steel Division sowie der Metal Engineering Division zuzurechnen sind. Vor diesem Hintergrund liegt das EBIT des voestalpine-Konzerns im aktuellen Berichtszeitraum mit –133,7 Mio. EUR im negativen Bereich (Vorjahr –82,3 Mio. EUR). Beim Ergebnis vor Steuern weist der voestalpine-Konzern in den ersten drei Quartalen 2020/21 einen Wert von –210,5 Mio. EUR aus (Vorjahr: –185,2 Mio. EUR). Das Ergebnis nach Steuern bleibt mit –159,3 Mio. EUR nahezu konstant (Vorjahr: –160,0 Mio. EUR).

Eine markant positive Entwicklung hat der voestalpine-Konzern bei der Verschuldungskennzahl Gearing Ratio (Nettofinanzverschuldung im Verhältnis zum Eigenkapital) aufzuweisen. Innerhalb eines Jahres gelang es, die Gearing Ratio von 80,0 % per 31. Dezember 2019 auf 58,4 % per 31. Dezember 2020 zu senken. Während sich das Eigenkapital um 5,0 % auf 5.411,3 Mio. EUR per 31. Dezember 2020 abschwächte (Vorjahresstichtag: 5.693,2 Mio. EUR), verringerte sich die Nettofinanzverschuldung im gleichen Zeitraum um 30,7 % auf 3.158,3 Mio. EUR (Vorjahr: 4.554,7 Mio. EUR). Damit beweist die voestalpine ihr beträchtliches Potenzial in der Innenfinanzierung selbst in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld. Als wesentlicher Treiber der signifikanten Verbesserung der Nettofinanzverschuldung erweist sich der starke Fokus des Managements auf den Abbau des Working Capital. Dieses konnte innerhalb eines Jahres um über 1,1 Mrd. EUR reduziert werden. Eine weitere wesentliche Maßnahme zur Eindämmung der Verschuldung bildet das Zurückfahren der Investitionen, die im bisherigen Verlauf des Geschäftsjahres markant unter dem Abschreibungsniveau zu liegen kamen.

Nettofinanzverschuldung

Mio. EUR

 

31.12.2019

 

31.12.2020

 

 

 

 

 

Finanzielle Verbindlichkeiten langfristig

 

3.786,6

 

3.226,3

Finanzielle Verbindlichkeiten kurzfristig

 

1.494,6

 

951,0

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

 

–548,0

 

–811,1

Andere Finanzanlagen

 

–153,0

 

–184,6

Ausleihungen und sonstige Forderungen Finanzierung

 

–25,5

 

–23,3

Nettofinanzverschuldung

 

4.554,7

 

3.158,3


Über voestalpine

Die voestalpine ist ein in seinen Geschäftsbereichen weltweit führender Stahl- und Technologiekonzern mit kombinierter Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz. Die global tätige Unternehmensgruppe verfügt über rund 500 Konzerngesellschaften und -standorte in mehr als 50 Ländern auf allen fünf Kontinenten. Sie notiert seit 1995 an der Wiener Börse. Mit ihren qualitativ höchstwertigen Produkt- und Systemlösungen zählt sie zu den führenden Partnern der Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie der Luftfahrt- und Öl- & Gasindustrie und ist darüber hinaus Weltmarktführer bei Bahninfrastruktursystemen, bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen. Die voestalpine bekennt sich zu den globalen Klimazielen und arbeitet intensiv an Technologien zur Dekarbonisierung und langfristigen Reduktion ihrer CO2-Emissionen. Im Geschäftsjahr 2019/20 erzielte der Konzern bei einem Umsatz von 12,7 Milliarden Euro ein operatives Ergebnis (EBITDA) von 1,2 Milliarden Euro und beschäftigte weltweit rund 49.000 Mitarbeiter.

Fakten

50 Länder auf allen fünf Kontinenten
500 Konzerngesellschaften und -standorte
49.000 Mitarbeiter weltweit

Ergebnis GJ 2019/20

€ 12,7 Mrd.

Umsatz

€ 1,2 Mrd.

EBITDA

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