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Entwicklung Finanzkennzahlen

Quartalsentwicklung und 9-Monats-Vergleich des voestalpine-Konzerns

Mio. EUR

 

 

 

 

 

 

 

1 Q – 3 Q

 

 

 

 

1 Q
2019/20

 

2 Q
2019/20

 

3 Q
2019/20

 

2019/20

 

2018/19

 

Veränderung
in %

 

 

01.04.–30.06.2019

 

01.07.–30.09.2019

 

01.10.–31.12.2019

 

01.04.–31.12.2019

 

01.04.–31.12.2018

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1

Vor Abzug von nicht beherrschenden Anteilen und Hybridkapitalzinsen.

Umsatzerlöse

 

3.336,1

 

3.205,5

 

3.033,6

 

9.575,2

 

9.948,6

 

–3,8

EBITDA

 

370,9

 

294,6

 

171,7

 

837,2

 

1.104,1

 

–24,2

EBITDA-Marge

 

11,1 %

 

9,2 %

 

5,7 %

 

8,7 %

 

11,1 %

 

 

EBIT

 

156,7

 

72,9

 

–311,9

 

–82,3

 

525,5

 

–115,7

EBIT-Marge

 

4,7 %

 

2,3 %

 

–10,3 %

 

–0,9 %

 

5,3 %

 

 

Ergebnis vor Steuern

 

124,4

 

38,1

 

–347,7

 

–185,2

 

430,6

 

–143,0

Ergebnis nach Steuern1

 

90,4

 

24,8

 

–275,2

 

–160,0

 

281,3

 

–156,9

Beschäftigte (Vollzeitäquivalent)

 

51.670

 

51.275

 

49.838

 

49.838

 

51.472

 

–3,2

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Finanzkennzahlen des 3. Geschäftsquartals 2019/20 und des aktuellen Geschäftsjahres 2019/20 sind signifikant von Sondereffekten belastet, die sich im Wesentlichen aus Sonderabschreibungen aufgrund von Wertminderungen von Vermögensgegenständen („Impairment losses“) sowie in geringerem Umfang aus Vorsorgen für Sanierungen und sonstige Risiken zusammensetzen. Diese Sondereffekte sind das Ergebnis der im Halbjahresbericht 2019/20 angekündigten Analyse der geänderten globalen ökonomischen Rahmenbedingungen auf die wesentlichen Geschäftsbereiche der voestalpine.

Diese Sondereffekte belasten das EBITDA des 3. Quartals bzw. der ersten neun Monate des aktuellen Geschäftsjahres 2019/20 in einer Höhe von etwa 75 Mio. EUR und das EBIT (inklusive der EBITDA-Effekte) in einer Höhe von etwa 345 Mio. EUR.

Die Vergleichsperiode des Vorjahres, also die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2018/19, war ebenfalls von Einmaleffekten beeinflusst. Diese sind dem verzögerten Hochlauf des Automobilkomponentenwerkes in Cartersville, Georgia, USA, zuzurechnen sowie der Bildung einer Rückstellung in Zusammenhang mit einem Ermittlungsverfahren des deutschen Bundeskartellamts gegen Stahlproduzenten wegen des Verdachts kartellrechtswidriger Absprachen in der Vergangenheit im Bereich Grobblech. Zusätzlich wirkte sich auf das gesamte Geschäftsjahr 2018/19 die plangemäße Großreparatur des größten Hochofens in der Steel Division aus.

Vor diesem Hintergrund ist die Gegenüberstellung der nach IFRS veröffentlichten Finanzkennzahlen nur bedingt aussagekräftig, um die operative Entwicklung des Unternehmens zu beschreiben. Im Verlauf der ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2019/20 erwirtschaftete der voestalpine-Konzern 9.575,2 Mio. EUR Umsatz, was einem Rückgang von 3,8 % gegenüber dem Vorjahreswert von 9.948,6 Mio. EUR entspricht. An dieser Entwicklung hatten in unterschiedlicher Ausprägung alle Divisionen Anteil. Die schwache Nachfrage, insbesondere in Europa, führte zu geringeren Versandmengen.

Auf der Ergebnisseite verringerte sich das EBITDA um 24,2 % auf 837,2 Mio. EUR in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2019/20, nach 1.104,1 Mio. EUR im Vorjahr. Neben den eingangs beschriebenen Sondereffekten führten geringere Produktions- und Versandmengen zu einer reduzierten Fixkostendeckung. In der Steel Division kamen darüber hinaus die Verkaufspreise unter Druck, was angesichts ungebrochen hoher Rohstoffkosten, insbesondere bei Eisenerz, zu einer Erosion der Margen führte. Diese historisch ungünstige Preis-Kosten-Konstellation ist ein Ergebnis der Rekord-Stahlproduktion in China. Als weltweit größter Stahlproduzent determiniert China die Weltmärkte für Eisenerz, wodurch sich der Preis nicht den schwächeren Marktverhältnissen in Europa und Nordamerika angepasst hat.

Das EBIT war neben dem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld zusätzlich durch Sonderabschreibungen („Impairment losses“) im 3. Geschäftsquartal 2019/20 belastet, was letztlich zu einem in absoluter Höhe negativen EBIT von –82,3 Mio. EUR für die ersten neun Monate führte. Im selben Zeitraum des Vorjahres konnte der voestalpine-Konzern ein EBIT von 525,5 Mio. EUR erwirtschaften.

Entsprechend der EBIT-Entwicklung kam auch das Ergebnis vor Steuern im aktuell auflaufenden Geschäftsjahr negativ bei –185,2 Mio. EUR zu liegen (Vorjahr: 430,6 Mio. EUR). Aufgrund der negativen Ergebnisentwicklung werden die Ertragsteuern mit 25,2 Mio. EUR positiv ausgewiesen. Damit ergibt sich ein Ergebnis nach Steuern (Jahresüberschuss) von –160,0 Mio. EUR.

Die Entwicklung der Verschuldungskennzahl Gearing Ratio (Nettofinanzverschuldung im Verhältnis zum Eigenkapital) war neben der Ergebnisentwicklung insbesondere von bilanztechnischen Maßnahmen beeinflusst: Zum einen wurde die im Jahr 2013 begebene Hybridanleihe mit einem Volumen von 500 Mio. EUR zum 31. Oktober 2019 zurückbezahlt. Die Hybridanleihe wurde bis zum 9. September 2019 der Position Eigenkapital zugerechnet und durch die Aufnahme von Fremdkapital refinanziert. Zum anderen erhöhte sich die Nettofinanzverschuldung durch die bilanzielle Miteinbeziehung der Miet- und Leasingverhältnisse gemäß IFRS 16 in einer Größenordnung von rund 437 Mio. EUR. Per 31. Dezember 2019 kam die Nettofinanzverschuldung bei 4.554,7 Mio. EUR zu liegen, was einem Anstieg um 20,3 % gegenüber dem Vorjahreswert (3.785,7 Mio. EUR per 31. Dezember 2018) entspricht. Gegenüber dem Wert zum Bilanzstichtag in Höhe von 3.125,4 Mio. EUR entspricht das einem Anstieg um 45,7 %. Das Eigenkapital verringerte sich im Vorjahresvergleich um 12,1 % von 6.478,0 Mio. EUR per 31. Dezember 2018 auf 5.693,2 Mio. EUR per 31. Dezember 2019. Gegenüber dem Bilanzstichtag 31. März 2019 (6.709,8 Mio. EUR) verminderte sich das Eigenkapital um 15,2 %. Als Konsequenz dieser Entwicklungen ergibt sich per 31. Dezember 2019 eine Gearing Ratio von 80,0 %, was eine deutliche Erhöhung gegenüber dem Vorjahreswert (58,4 %) bzw. dem Wert zum Bilanzstichtag 31. März 2019 (46,6 %) bedeutet.

Per 31. Dezember 2019 waren 49.838 Mitarbeiter (FTE) im voestalpine-Konzern beschäftigt, was gegenüber dem Vergleichswert des Vorjahres (51.472) einer Verringerung um 3,2 % entspricht. Gegenüber dem Bilanzstichtag 31. März 2019 (51.907) bedeutet dies eine Abnahme um 4,0 %.

Die Nettofinanzverschuldung lässt sich wie folgt überleiten:

Nettofinanzverschuldung

Mio. EUR

 

31.12.2018

 

31.12.2019

 

 

 

 

 

Finanzielle Verbindlichkeiten langfristig

 

2.960,0

 

3.786,6

Finanzielle Verbindlichkeiten kurzfristig

 

1.309,0

 

1.494,6

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

 

–280,4

 

–548,0

Andere Finanzanlagen

 

–191,5

 

–153,0

Ausleihungen und sonstige Forderungen Finanzierung

 

–11,4

 

–25,5

Nettofinanzverschuldung

 

3.785,7

 

4.554,7


Über voestalpine

Die voestalpine ist ein in seinen Geschäftsbereichen weltweit führender Technologiekonzern mit kombinierter Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz. Mit ihren qualitativ höchstwertigen Produkt- und Systemlösungen aus Stahl und anderen Metallen zählt sie zu den führenden Partnern der Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie der Luftfahrt- und Öl- & Gasindustrie. Die voestalpine ist darüber hinaus Weltmarktführer bei kompletten Bahninfrastruktursystemen sowie bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen.

Fakten

50 Länder auf allen fünf Kontinenten
500 Konzerngesellschaften und -standorte
52.000 Mitarbeiter weltweit

Ergebnis GJ 2018/19

€ 13,6 Mrd.

Umsatz

€ 1,6 Mrd.

EBITDA

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