Der Geschäftsverlauf der Metal Forming Division zeichnete sich im 1. Halbjahr 2015/16 durch eine solide Entwicklung in den Industriezweigen Automobil und Lagertechnik aus. Demgegenüber tendierte die Nachfrage aus den Sektoren Bau sowie Maschinenbau mit einigen regionalen Ausnahmen auf einem weitgehend verhaltenen Niveau.
Die Bedarfsentwicklung im Geschäftsbereich Automotive Body Parts gestaltete sich unverändert stabil, wodurch eine solide Auslastung der Produktion gewährleistet war. Mit ein Grund dafür ist, dass im zunehmend wichtiger werdenden Absatzmarkt USA die Aufwärtstendenz der europäischen Premiumproduzenten alles in allem unvermindert anhält, wenngleich sich die Entwicklung je nach Hersteller und Modellpolitik durchaus differenziert darstellte. Mit zum positiven Bild in der Automobilindustrie tragen aber auch die steigenden Verkaufszahlen von Klein- und Kompaktautos auf dem europäischen Binnenmarkt bei.
Im Geschäftsbereich Tubes & Sections stellte sich die Dynamik nach Märkten und Regionen uneinheitlich dar. Dabei wiesen die europäischen Kernmärkte – abgesehen von Großbritannien – eine nur durchschnittliche Performance auf. Nicht nur in Deutschland und Frankreich, sondern auch in den zentraleuropäischen Ländern bewegte sich die Nachfrage auf einem relativ verhaltenen Niveau. Dagegen waren sowohl in Großbritannien als auch in den USA die Auftragseingänge unverändert robust, wiederum im Gegensatz dazu verschlechterte sich das Nachfrageverhalten in Brasilien im heurigen Geschäftsjahr nochmals markant, wobei dieser Entwicklung durch umfassende Kosteneinsparungen begegnet wird, um die Ergebniseinbußen so gering wie möglich zu halten. Durch rückläufige Investitionen im Bereich der chinesischen Infrastruktur fielen auch die Auftragsvergaben der internationalen Kunden in China (z. B. Baumaschinenindustrie) im Geschäftsbereich Tubes & Sections insgesamt schwach aus.
Sektoral betrachtet zeigte die europäische Bauindustrie kaum Aufwärtstendenzen. Durch die weltweit niedrigen Agrarpreise waren auch die Kunden aus der Landmaschinenindustrie in ihrem Bestellverhalten zurückhaltend, leicht verbessert stellte sich die Situation in der Nutzfahrzeugindustrie dar. Deutlich positiv hingegen verlief die Entwicklung in den Bereichen Präzisionsrohrkomponenten für sicherheitsrelevante Autoteile sowie Spezialprofile für die Flugzeugindustrie.
Der Geschäftsbereich Precision Strip war in den letzten Monaten mit einer anhaltenden Nachfrageschwäche in China konfrontiert. Der europäische Markt entwickelte sich in diesem Bereich zwar ebenfalls eher verhalten, durch die Herausnahme von Kapazitäten eines Mitbewerbers entspannte sich der Angebotsüberhang in Teilbereichen allerdings leicht. Unverändert gut stellte sich hingegen das Marktumfeld in den USA dar. Im Geschäftsbereich Warehouse & Rack Solutions verharrte der Auftragseingang auf stabil hohem Niveau, wodurch die hervorragende operative Performance der letzten Jahre weiter anhielt.
Der Schwerpunkt der Investitionen in der Metal Forming Division lag im 1. Halbjahr 2015/16 in der Begleitung der Wachstumsstrategie des Bereiches Automotive Body Parts. In Shenyang, China, wurde im Herbst 2015 die siebente Fertigungsanlage zur Warmumformung von presshärtenden Stählen auf Basis „phs“-Technologie eröffnet. Am Standort Cartersville, USA, wird die neue „phs“-Linie im 1. Kalenderquartal 2016 starten, womit bis Ende des Geschäftsjahres 2015/16 weltweit dann insgesamt acht Anlagen für den indirekten Warmumformprozess von presshärtenden Stählen zur Verfügung stehen werden. Eine erste Pilotanlage für den direkten Prozess von „phs“ wird ebenfalls noch im Geschäftsjahr 2015/16 fertiggestellt. Am 2. Juli 2015 erfolgte in Linz, Österreich, der Spatenstich für das zweite Werk der voestalpine-Europlatinen zur Produktion von hochqualitativen Platinen für den Automobilbau. Der Umbau der Pressenlinie 5 in Bunschoten, Holland, konnte gegen Ende des 1. Halbjahres 2015/16 erfolgreich abgeschlossen werden, womit in Zukunft auch an dieser Anlage die Verarbeitung von Aluminium möglich sein wird. Im 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2015/16 investierte die Metal Forming Division insgesamt 78,4 Mio. EUR (Vorjahr 88,1 Mio. EUR).
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