Die weltweite Rohstahlproduktion wurde im 1. Geschäftsquartal 2014/15 mit einem Zuwachs von 3,5 % im Jahresvergleich weiter ausgeweitet. Die größten Zuwachsraten kamen mit +4,7 % zwar einmal mehr aus dem asiatischen Raum, jedoch steigerten auch die saturierten Volkswirtschaften Nordamerika (+2,2 %) und Europa (+1,8 %) ihre Produktionsmengen.
In Europa war für diese Entwicklung das Anziehen der Nachfrage aus praktisch allen stahlkonsumierenden Industriesektoren, insbesondere aber der Automobil- und Bauindustrie entscheidend, worauf die europäische Stahlindustrie prompt mit Produktionssteigerungen reagierte, ohne damit aber das drückende Problem der Überkapazitäten auch nur ansatzweise entschärfen zu können – im Gegenteil, sie hat sich damit von vornherein jeder Chance einer Verbesserung ihrer seit Jahren unzureichenden Profitabilität begeben.
Die voestalpine Steel Division konnte im abgelaufenen Geschäftsquartal das vergleichsweise gute Profitabilitätsniveau der ersten drei Monate des Vorjahres halten. Sie profitierte dabei insbesondere von der erwähnten positiven Entwicklung der europäischen Automobilindustrie, aber auch dem Wiedererwachen des Energiemarktes (Grobbleche für Pipelines), der infolge der Vergabe größerer Pipelineprojekte („South Stream I“ in Europa/Russland, „Rota 3“ in Brasilien) nach einem extrem schwierigen Geschäftsjahr 2013/14 erstmals wieder Belebungstendenzen zeigt.
Die europäischen Automobilhersteller konnten – bereits von soliden Niveaus ausgehend – über das gesamte 1. Geschäftsquartal weiter steigende Produktionszahlen verbuchen, was nicht wie in der jüngeren Vergangenheit ausschließlich auf Exporterfolge, sondern auch auf eine steigende europäische Nachfrage zurückzuführen ist.
Die weiteren für die Steel Division wesentlichen Marktsegmente Hausgeräte und Konsumgüter sowie der Maschinenbau haben sich im Wesentlichen stabil auf solidem Niveau entwickelt. Die in ihrer Bedeutung für den voestalpine-Konzern untergeordnete Bauindustrie konnte – auch wetterbegünstigt – seit Jahreswechsel etwas zulegen, bewegt sich insgesamt gesehen jedoch immer noch auf sehr niedrigem Niveau.
Generell sichert ein aktuell überdurchschnittlich hoher Auftragsbestand die schon bislang hervorragende Auslastung der Produktionskapazitäten für die gesamte 2. Hälfte des Kalenderjahres.