Die volatile makroökonomische Entwicklung seit Jahresbeginn 2013 und hier vor allem die Verlangsamung des Aufwärtstrends im Sommerquartal schlugen sich auch auf den Geschäftsverlauf des voestalpine-Konzerns nieder. So konnte das 1. Quartal des aktuellen Halbjahres an das Niveau der Vorquartale anschließen, wogegen das 2. Quartal von noch zu Beginn des Sommers nicht erwarteten Schwächen in einzelnen Geschäftsbereichen bei Umsatz und Ergebnis gekennzeichnet war. Damit ergibt sich für das 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2013/14 im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2012/13 ein insgesamt etwas schwächerer Gesamtverlauf.
War die Steel Division in den ersten sechs Monaten des Vorjahres von positiven Effekten aus tendenziell sinkenden Rohstoffpreisen bei gleichzeitig eher steigenden Preisen auf der Absatzseite geprägt, stellte sich im aktuellen Halbjahr die Situation genau umgekehrt dar – bei kaum veränderten Preisen auf der Verkaufsseite führte aufkeimender Optimismus in China über den Sommer zu unerwartet hohen Rohstoffpreisen mit entsprechenden Auswirkungen auf die Margen auch in der europäischen Stahlindustrie. Zusätzlich war das Ergebnis der Steel Division im letzten Quartal durch einmalige Aufwendungen von 10 Mio. EUR beeinflusst, die allerdings in den nächsten beiden Jahren wieder kompensiert werden.
In der Special Steel Division war nach einem soliden 1. Quartal 2013/14 das 2. Quartal von deutlicher Zurückhaltung auf der Kundenseite geprägt. Traditionelle saisonale Effekte wurden durch eine insgesamt vor allem in den europäischen Kernmärkten gedämpfte Nachfrage bei gleichzeitig sinkenden Schrott- und Legierungspreisen, die zu zusätzlicher Kaufzurückhaltung auf Kundenseite führten, geprägt.
In den Divisionen Metal Engineering und Metal Forming lagen die Umsätze im Jahresvergleich nur geringfügig unter denen der 1. Hälfte des Vorjahres. Da beide Divisionen ihre Ergebnisse gleichzeitig steigern konnten, trugen sie erheblich zur Stabilisierung des Konzern-Gesamtergebnisses bei. Neben positiven marktseitigen Entwicklungen trugen vor allem die konsequent umgesetzten Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsmaßnahmen wesentlich zur guten Ergebnisperformance bei.
Insgesamt verringerte sich der Umsatz des voestalpine-Konzerns im 1. Halbjahr 2013/14 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 3,5 % von 5.932,8 Mio. EUR auf 5.723,6 Mio. EUR. Das operative Ergebnis (EBITDA) fiel von 724,5 Mio. EUR im 1. Halbjahr 2012/13 auf 686,9 Mio. EUR in den ersten sechs Monaten 2013/14 (–5,2%). Das Betriebsergebnis (EBIT) entwickelte sich um 8,0 % rückläufig und kam bei 400,5 Mio. EUR zu liegen (Vorjahr: 435,4 Mio. EUR).
Ein im Jahresvergleich leicht verbessertes Finanzergebnis hielt den Rückgang des Ergebnisses vor Steuern mit 7,9 % auf aktuell 320,4 Mio. EUR nach 347,8 Mio. EUR im Vorjahr in Grenzen. Das Ergebnis nach Steuern beläuft sich für die ersten sechs Monate des aktuellen Geschäftsjahres auf 240,0 Mio. EUR, ein Minus von 10,9 % gegenüber dem Vorjahreswert von 269,5 Mio. EUR.
Konnte im 12-Monats-Vergleich das Eigenkapital um 3,6 % auf 5.062,3 Mio. EUR per 30. September 2013 gesteigert werden, bedeutet dieser Wert gegenüber dem Bilanzstichtag 31. März 2013 (5.075,3 Mio. EUR) trotz Dividendenzahlung im Juli 2013 eine praktisch konstante Entwicklung. Darauf ist – bei gleichzeitig positivem Free Cash Flow – im 1. Halbjahr 2013/14 auch der leichte Anstieg der Nettofinanzverschuldung gegenüber dem Beginn des Geschäftsjahres (2.259,2 Mio. EUR) auf aktuell 2.365,0 Mio. EUR zurückzuführen. Im Jahresvergleich konnte die Nettofinanzverschuldung um 5,1 % abgebaut werden.
Die Gearing Ratio (Nettofinanzverschuldung zu Eigenkapital) entwickelte sich vor diesem Hintergrund seit Geschäftsjahreswechsel leicht steigend, im 12-Monats-Vergleich allerdings deutlich rückläufig. Sie liegt per 30. September 2013 bei 46,7 %.
Quartals- und Halbjahresentwicklung des voestalpine-Konzerns im Zahlenvergleich |
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Mio. EUR |
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1 Q |
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2 Q |
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1 H |
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2012/131 |
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2013/14 |
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2012/131 |
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2013/14 |
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2012/131 |
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2013/14 |
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01.04.– |
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01.04.– |
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01.07.– |
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01.07.– |
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01.04.– |
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01.04.– |
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Veränderung in % |
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Umsatzerlöse |
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3.050,6 |
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2.936,1 |
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2.882,2 |
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2.787,5 |
|
5.932,8 |
|
5.723,6 |
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–3,5 |
EBITDA |
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372,4 |
|
366,3 |
|
352,1 |
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320,6 |
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724,5 |
|
686,9 |
|
–5,2 |
EBITDA-Marge |
|
12,2 % |
|
12,5 % |
|
12,2 % |
|
11,5 % |
|
12,2 % |
|
12,0 % |
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EBIT |
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228,0 |
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223,3 |
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207,4 |
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177,2 |
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435,4 |
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400,5 |
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–8,0 |
EBIT-Marge |
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7,5 % |
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7,6 % |
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7,2 % |
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6,4 % |
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7,3 % |
|
7,0 % |
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Ergebnis vor Steuern |
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185,1 |
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179,9 |
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162,7 |
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140,5 |
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347,8 |
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320,4 |
|
–7,9 |
Ergebnis nach Steuern2 |
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144,9 |
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138,6 |
|
124,6 |
|
101,4 |
|
269,5 |
|
240,0 |
|
–10,9 |
Beschäftigte (Vollzeitäquivalent) |
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46.075 |
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47.154 |
|
46.115 |
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47.744 |
|
46.115 |
|
47.744 |
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3,5 |
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1 Geschäftsjahr 2012/13 gemäß IAS 19 (revised) rückwirkend angepasst. | ||||||||||||||
2 Vor Abzug von nicht beherrschenden Anteilen und Hybridkapitalzinsen. |