High Performance Metals Division

      Marktumfeld und Geschäftsverlauf

      Im 1. Quartal 2022/23 präsentierte sich das wirtschaftliche Umfeld für die High Performance Metals Division weiterhin robust. Gestiegene Kosten bei Rohstoffen und Energien konnten in Europa großteils an die Abnehmer weitergereicht werden. Nur sehr eingeschränkt bot sich diese Möglichkeit in den Überseemärkten, wo Mitbewerber keinen vergleichbaren Kostensteigerungen bei Erdgas und Strom ausgesetzt waren.

      Werkzeugstahl

      Die Auftragseingänge aus der europäischen Automobilindustrie hielten zu Beginn des Geschäftsjahres 2022/23 das gute Niveau trotz gegenwärtig niedriger Auslastung der Hersteller. Als treibende Kraft wirkt die erhöhte Vielfalt an neuen Modellen mit Elektroantrieb. Auch in Nord- und Südamerika profitierte das Produktsegment Werkzeugstahl von Investitionen in neue Automodelle. Die Dynamik in der Konsumgüterindustrie wiederum, neben der Automobilindustrie der zweite wesentliche Treiber für die Nachfrage nach Werkzeugstahl, hat sich in China infolge der COVID-19-Lockdowns etwas abgeschwächt.

      Sonderwerkstoffe

      Der deutlich positive Aufwärtstrend im Luftfahrtsektor hat sich im 1. Quartal des laufenden Geschäftsjahres weiter verfestigt. Das Passagieraufkommen im regionalen Flugverkehr nähert sich bereits wieder dem Niveau vor Ausbruch von COVID-19. Damit steigt der Bedarf an „Single-Aisle“-Flugzeugen. Wesentlich schwächer fällt hingegen die Erholung der Nachfrage bei Großraumflugzeugen aus. Im Öl- und Gassektor wiederum hat die Nachfrage im Jahresvergleich deutlich zugenommen. Die gestiegenen Energiepreise schaffen Anreize, in Öl- und Gasprojekte zu investieren. Regional war die Auftragslage in diesem Marktsegment sowohl in Europa als auch in Nord- und Südamerika sehr gut.

      High Performance Metals Production

      Angesichts der regen Nachfrage waren die Kapazitäten der Produktionswerke im 1. Quartal 2022/23 sehr gut ausgelastet. Auf die unsichere Versorgungslage vor dem Hintergrund beeinträchtigter internationaler Wertschöpfungsketten reagierten Kunden zum Teil mit einem Aufbau von Beständen. Regional sehr unterschiedlich entwickelten sich die Strom- und Erdgaskosten, wobei insbesondere die Produktionswerke in Österreich und Deutschland mit einem weiteren Anstieg konfrontiert waren. Mit Ende des 1. Quartals 2022/23 wurde der Bau des neuen Edelstahlwerkes in Kapfenberg, Österreich, fertiggestellt. Die Anlagen dort bilden die neueste technologische Generation ab und werden ab dem Sommer 2022 schrittweise hochgefahren.

      Value Added Services

      Neben der guten Nachfrage nach Werkzeugstählen und Sonderwerkstoffen hat sich auch das Geschäftsvolumen mit Serviceleistungen wie Wärmebehandlung und Beschichtung sehr erfreulich entwickelt. Demgemäß zeigte sich im 1. Quartal 2022/23 der Geschäftsbereich Value Added Services weiter verbessert. Unter anderem maßgeblich dafür waren Fortschritte bei der globalen Umsetzung von digitalen Vermarktungs- und Vertriebsprozessen.

      Entwicklung Finanzkennzahlen

      Quartalsentwicklung der High Performance Metals Division

      Mio. EUR

       

      1 Q 2021/22

       

      1 Q 2022/23

       

      Veränderung

       

       

      01.04.–30.06.2021

       

      01.04.–30.06.2022

       

      in %

       

       

       

       

       

       

       

      Umsatzerlöse

       

      704,2

       

      958,8

       

      36,2

      EBITDA

       

      101,2

       

      146,0

       

      44,3

      EBITDA-Marge

       

      14,4 %

       

      15,2 %

       

       

      EBIT

       

      61,4

       

      107,7

       

      75,4

      EBIT-Marge

       

      8,7 %

       

      11,2 %

       

       

      Beschäftigte (Vollzeitäquivalent)
      Ende der Periode

       

      12.802

       

      13.344

       

      4,2

      In der Entwicklung der Finanzkennzahlen der High Performance Metals Division spiegelt sich das im Vergleich zum Vorjahr verbesserte Marktumfeld in einzelnen Kundensegmenten wider. Im Jahresvergleich stiegen die Umsatzerlöse im 1. Quartal 2022/23 um 36,2 % auf 958,9 Mio. EUR (1. Quartal Vorjahr: 704,2 Mio. EUR). Maßgeblich dafür ist neben einer deutlichen Zunahme der Produktpreise vor dem Hintergrund stark gestiegener Rohstoff- und Energiekosten auch der höherwertige Produktmix bei Sonderwerkstoffen. Die Versandmengen zeigten gegenüber der Vorjahresperiode eine leicht fallende Tendenz. Insgesamt führten verbesserte Bruttomargen zu einer Steigerung in den Ergebnissen. Das EBITDA stieg im 1. Quartal 2022/23 um 44,3 % auf 146,0 Mio. EUR bei einer Marge von 15,2 % (1. Quartal Vorjahr: 101,2 Mio. EUR; Marge 14,4 %). Das EBIT erhöhte sich im Berichtsquartal um 75,4 % auf 107,7 Mio. EUR bei einer Marge von 11,2 % (1. Quartal Vorjahr: 61,4 Mio. EUR; Marge 8,7 %).

      Per 30. Juni 2022 hat die Anzahl der Beschäftigten (FTE) in der High Performance Metals Division um 4,2 % auf 13.344 zugenommen (Vorjahr: 12.802).