Steel Division

      Marktumfeld und Geschäftsverlauf

      Der Krieg in der Ukraine löste am europäischen Stahlmarkt zum Ende des letzten Geschäftsjahres deutliche Verwerfungen aus. Nach anfänglicher Unsicherheit entstand zum Geschäftsjahresbeginn auf Basis reduzierter Stahlimportmengen und der marktseitigen Erholung eine positive Nachfragesituation, die sich zum Ende des Quartals hin wieder abschwächte. Die Kunden agierten deutlich zurückhaltender und forcierten den Lagerabbau.

      Die Nachfrage nach Stahlprodukten der voestalpine Steel Division bewegte sich im Berichtszeitraum weiterhin auf gutem Niveau und auch die Preisentwicklung verlief erfreulich.

      Die Automobilindustrie war bei hohen Auftragsständen nach wie vor von Engpässen in der Lieferkette betroffen und konnte daher die Produktion auch im 1. Quartal 2022/23 nicht voll hochfahren. Dennoch ist seit Mitte des Quartals ein positiver Trend bei den Abrufen durch die OEMs (Original Equipment Manufacturers) erkennbar.

      Die Konsumgüter- und Hausgeräteindustrie hat in den letzten Jahren einen Boom erlebt, ausgelöst von den COVID-19-Lockdowns: Viele Konsumenten haben in neue Hausgeräte und Konsumgüter investiert. Diese Phase außergewöhnlich hoher Nachfrage ist weitgehend vorüber, dennoch hielten die Bestellungen im 1. Quartal ein gutes Niveau.

      Der Maschinenbausektor konnte die ansprechende Performance aus der Vorperiode im 1. Quartal des laufenden Geschäftsjahres fortsetzen.

      Die Bauindustrie zeigte im Berichtszeitraum eine gute Nachfrage nach Stahlprodukten der Steel Division, wobei sich in einigen Bereichen eine Verlangsamung der Dynamik abzeichnete.

      Der Energiebereich als wesentlicher Markt für das Segment Grobblech konnte an die zuletzt positive Entwicklung im 1. Quartal anschließen. Maßgeblich dafür war die rege Nachfrage getrieben durch hohe Preise für Öl und Gas.

      Die Rohstoffpreise waren im 1. Quartal 2022/23 auf den internationalen Rohstoffmärkten rückläufig. Insbesondere der Preis für metallurgische Kohle sank nach den historischen Rekorden im letzten Geschäftsjahr deutlich. Fallende Tendenz zeigten auch die Preise für Eisenerz und Schrott. Deutlich steigende Preise für Energien wie Strom und Erdgas sowie die durch den Krieg in der Ukraine beeinträchtigte Rohstoffverfügbarkeit stellten allerdings große Herausforderungen dar.

      Entwicklung Finanzkennzahlen

      Quartalsentwicklung der Steel Division

      Mio. EUR

       

      1 Q 2021/221

       

      1 Q 2022/23

       

      Veränderung

       

       

      01.04.–30.06.2021

       

      01.04.–30.06.2022

       

      in %

       

       

       

       

       

       

       

      Umsatzerlöse

       

      1.205,9

       

      1.826,2

       

      51,4

      EBITDA

       

      245,1

       

      526,8

       

      114,9

      EBITDA-Marge

       

      20,3 %

       

      28,8 %

       

       

      EBIT

       

      178,8

       

      461,8

       

      158,3

      EBIT-Marge

       

      14,8 %

       

      25,3 %

       

       

      Beschäftigte (Vollzeitäquivalent)
      Ende der Periode

       

      10.429

       

      10.366

       

      –0,6

       

       

       

       

       

       

       

      1
      1 Q 2021/22 rückwirkend angepasst. Weitere Details siehe Geschäftsbericht 2021/22.

      Mio. EUR

      Eine im Jahresvergleich klar positive Bilanz weist die Steel Division bei der Entwicklung ihrer Finanzkennziffern auf. Die Umsatzerlöse stiegen im 1. Quartal 2022/23 um 51,4 % auf 1.826,2 Mio. EUR (1. Quartal Vorjahr: 1.205,9 Mio. EUR). Bei stabilen Versandmengen gemessen am Vorjahr verbesserte sich das Preisniveau als Resultat stark verteuerter Rohstoff- und Energiekosten sowie einer insgesamt soliden Nachfrage signifikant. Mit der Anhebung der Produktpreise konnte die Steel Division die markant gestiegene Kostenbasis kompensieren und darüber hinaus die Bruttomarge deutlich ausweiten. In der Folge ist es gelungen, das EBITDA im 1. Quartal 2022/23 im Jahresvergleich auf 526,8 Mio. EUR mehr als zu verdoppeln (1. Quartal Vorjahr: 245,1 Mio. EUR). Damit stieg die EBITDA-Marge im gleichen Zeitraum von 20,3 % auf 28,8 %. Noch stärker fiel der Zuwachs beim EBIT aus, das sich im Berichtsquartal auf 461,8 Mio. EUR bei einer Marge von 25,3 % um 158,3 % verbesserte (1. Quartal Vorjahr: 178,8 Mio. EUR; Marge 14,8 %).

      Die Anzahl der Beschäftigten (FTE) in der Steel Division verringerte sich per 30. Juni 2022 leicht um 0,6 % auf 10.366. Per 30. Juni 2021 lag die Beschäftigtenzahl bei 10.429.