Metal Engineering Division

Marktumfeld und Geschäftsverlauf

Stabilisierend auf die Performance der Metal Engineering Division wirkte im 1. Quartal 2020/21 Railway Systems als „systemrelevanter“ Geschäftsbereich in wichtigen globalen Absatzmärkten. Im Geschäftsbereich Industrial Systems hingegen verstärkten sich vor dem Hintergrund des COVID-19-Lockdowns Abschwächungstendenzen, die bereits im Geschäftsjahr 2019/20 spürbar waren.

Wenngleich der Geschäftsbereich Railway Systems nicht gänzlich unbeeinflusst von COVID-19 blieb, war das Geschäftsvolumen im 1. Quartal 2020/21 zufriedenstellend . Die Ordertätigkeit in zahlreichen Ländern Europas, aber auch in China, Indien und Südafrika schwächte sich angesichts der Ausbreitung der Pandemie nur leicht ab. In Nordamerika kürzten private Frachtbahnbetreiber Investitionen in die Erhaltung des Schienennetzes infolge des konjunkturellen Rückganges. In Südamerika hielt die Nachfrage ein stabiles Niveau. In diesem Umfeld zeigte das global tätige Produktsegment Turnout Systems (Weichensysteme) eine gute Entwicklung. Beim vorwiegend auf Europa ausgerichteten Produktsegment Rails (Schienen) bewegten sich die Auslieferungsmengen im 1. Quartal 2020/21 auf dem Niveau des vergangenen Geschäftsjahres.

Bereits im Vorjahr war der Geschäftsbereich Industrial Systems mit einem herausfordernden Marktumfeld konfrontiert. Als Lieferant für die Autozulieferindustrie verschlechterten sich die Bedingungen für das Produktsegment Wire Technology (Draht) infolge von mehrwöchigen Produktionsstopps der Autoproduzenten im Berichtsquartal weiter. Nachdem das Segment am Beginn der Wertschöpfungskette steht, ist bis dato noch keine spürbare Erholung des Auftragseingangs sichtbar.

Ebenso mit einem betont ungünstigen ökonomischen Umfeld war das Produktsegment Tubulars (Nahtlosrohre) konfrontiert. Die Nachfrage im wichtigen US-Markt ist aufgrund des Ölpreisverfalls eingebrochen. Verdeutlicht wird der massive Rückgang der Aktivitäten der Öl- und Gasindustrie in den USA durch die Entwicklung des Frühindikators „Rig Count“. Diese Kennziffer für aktive Ölförderanlagen hat sich bis Ende des 1. Quartals 2020 seit Beginn des Kalenderjahres um etwa zwei Drittel reduziert.

Wenngleich der Einfluss auf die Nachfrage durch COVID-19 auch im Produktsegment Welding (Schweißtechnik) spürbar war, zeigte sich die Auslastung der Produktionsstandorte signifikant besser als bei Tubulars und Wire Technology. Global betrachtet hat sich die Situation in China und Indien zuletzt verbessert, während die Entwicklung in Europa zusehends schwieriger wird. Der Geschäftsbereich Industrial Systems reagierte auf die nachlassende Dynamik mit der Nutzung des Instruments der Kurzarbeit sowie mit der Anpassung der Kapazitäten.

Entwicklung Finanzkennzahlen

Quartalsentwicklung der Metal Engineering Division

Mio. EUR

 

1 Q 2019/20

 

1 Q 2020/21

 

Veränderung

 

 

01.04.–30.06.2019

 

01.04.–30.06.2020

 

in %

 

 

 

 

 

 

 

Umsatzerlöse

 

778,8

 

669,2

 

–14,1

EBITDA

 

90,0

 

54,6

 

–39,3

EBITDA-Marge

 

11,6 %

 

8,2 %

 

 

EBIT

 

44,9

 

10,3

 

–77,1

EBIT-Marge

 

5,8 %

 

1,5 %

 

 

Beschäftigte (Vollzeitäquivalent)
Ende der Periode

 

13.371

 

13.061

 

–2,3

Basierend auf der weitgehend stabilen Entwicklung im Geschäftsbereich Railway Systems weisen die Finanzkennzahlen der Metal Engineering Division etwas geringere Einbußen aus als die anderen Divisionen des voestalpine-Konzerns. Die Umsatzerlöse verminderten sich um 14,1 % von 778,8 Mio. EUR im 1. Quartal 2019/20 auf 669,2 Mio. EUR im 1. Quartal 2020/21. Vor allem die Produktsegmente Wire Technology (Draht) und Tubulars (Nahtlosrohre) verzeichnen im aktuellen Berichtszeitraum stark sinkende Umsatzerlöse als Folge deutlich rückläufiger Versandmengen. Die Situation verschärft hat bei beiden Segmenten, dass auch das Preisniveau aufgrund des erhöhten Wettbewerbsdrucks nachgegeben hatte. Auf der Ergebnisseite reduzierte sich das EBITDA um 39,3 % von 90,0 Mio. EUR im 1. Quartal 2019/20 auf 54,6 Mio. EUR im 1. Quartal 2020/21. Die EBITDA-Marge ging von 11,6 % auf 8,2 % zurück. Das EBIT fiel mit 10,3 Mio. EUR (Marge 1,5 %) um 77,1 % geringer aus als im Vorjahr (44,9 Mio. EUR, Marge 5,8 %). Analog zur Umsatzentwicklung war der Abschwung somit insbesondere in der schwächeren Entwicklung der beiden Produktsegmente Wire Technology und Tubulars begründet.

Die Anzahl der Beschäftigten (FTE, Fulltime-Equivalent) in der Metal Engineering Division verminderte sich im Jahresvergleich per 30. Juni 2020 um 2,3 % auf 13.061 (30. Juni 2019: 13.371). Die Senkung des Personalstandes ist das Ergebnis notwendiger Anpassungen in den Segmenten Wire Technology und Tubulars, die massiv vom eingetrübten wirtschaftlichen Umfeld betroffen waren.


Über voestalpine

Die voestalpine ist ein in seinen Geschäftsbereichen weltweit führender Stahl- und Technologiekonzern mit kombinierter Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz. Die global tätige Unternehmensgruppe verfügt über rund 500 Konzerngesellschaften und -standorte in mehr als 50 Ländern auf allen fünf Kontinenten. Sie notiert seit 1995 an der Wiener Börse. Mit ihren qualitativ höchstwertigen Produkt- und Systemlösungen zählt sie zu den führenden Partnern der Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie der Luftfahrt- und Öl- & Gasindustrie und ist darüber hinaus Weltmarktführer bei Bahninfrastruktursystemen, bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen. Die voestalpine bekennt sich zu den globalen Klimazielen und arbeitet intensiv an Technologien zur Dekarbonisierung und langfristigen Reduktion ihrer CO2-Emissionen. Im Geschäftsjahr 2019/20 erzielte der Konzern bei einem Umsatz von 12,7 Milliarden Euro ein operatives Ergebnis (EBITDA) von 1,2 Milliarden Euro und beschäftigte weltweit rund 49.000 Mitarbeiter.

Fakten

50 Länder auf allen fünf Kontinenten
500 Konzerngesellschaften und -standorte
49.000 Mitarbeiter weltweit

Ergebnis GJ 2019/20

€ 12,7 Mrd.

Umsatz

€ 1,2 Mrd.

EBITDA

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