Marktumfeld und Geschäftsverlauf
Das 1. Quartal des Geschäftsjahres 2019/20 war für die High Performance Metals Division von einem weiter abflauenden Marktumfeld bei gleichzeitig gestiegener Wettbewerbsintensität in den meisten Märkten weltweit geprägt.
Die Verlangsamung der Automobilkonjunktur sowie die rückläufige Dynamik der Konsumgüterindustrie wirkten sich weltweit in der gesamten Division — insbesondere im Bereich Werkzeugstahl — aus. Im Gegensatz dazu wies das Segment der Sonderwerkstoffe aufgrund guter Nachfrage aus dem Öl- und Gassektor sowie der Luftfahrtindustrie eine unverändert solide Entwicklung in Europa und Nordamerika auf.
Insbesondere in Europa führte die wachsende Unsicherheit im Automobilsektor zu sinkender Nachfrage seitens des Werkzeugbaus. Neben Deutschland waren auch Italien und Spanien von dieser Entwicklung betroffen. In Großbritannien sorgte hingegen die Verunsicherung um den bevorstehenden Brexit für eine gedämpfte Nachfragedynamik. Zusätzlich führten die Handelsbeschränkungen in den wesentlichen Volkswirtschaften der Erde zu einer Umleitung von Material nach Europa, dem einzigen wesentlichen noch frei zugänglichen Markt für Edelstahl, was die Situation am europäischen Werkzeugstahlmarkt zusätzlich verschärft.
In Europa konnte die Division hingegen im Luftfahrtsektor ein erfreuliches Wachstum vorweisen. Durch den Kontraktabschluss mit einem namhaften Hersteller von Flugzeugtriebwerken wird der Produktionsstandort in Kapfenberg, Österreich, zukünftig erstmals auch Hightechmaterial für hochbelastete Triebwerksscheiben liefern.
In Nordamerika entwickelte sich der Absatz von Werkzeugstahl für die Automobilindustrie – ähnlich wie in Europa – verhalten. Der für das Produktsegment der Sonderwerkstoffe wichtige Öl- und Gassektor bewegte sich hingegen stabil auf gutem Niveau. Ebenfalls lagen die Lieferungen von Sonderwerkstoffen der Division an die US-Flugzeugindustrie – trotz der Produktionsrücknahmen von Boeing – auf einem stabilen Level.
In Südamerika hat sich das Sentiment gegenüber dem Vorjahr leicht verbessert, wenngleich die Marktentwicklung noch weit hinter den Erwartungen zurückliegt.
In Asien, insbesondere in China, war die High Performance Metals Division mit signifikanten Auftragsrückgängen im Werkzeugstahlbereich konfrontiert. Grund dafür war auch hier die Schwäche in den Bereichen Automobil- und Konsumgüterindustrie, welche nicht zuletzt auf die zunehmende Verunsicherung der chinesischen Konsumenten wegen des Handelskrieges mit den USA zurückzuführen ist.
Jene Produktionsstandorte der High Performance Metals Division, deren Produktportfolio in hohem Ausmaß auf Werkzeugstahl ausgerichtet sind, waren aufgrund dieser Marktentwicklung mit verminderter Auslastung konfrontiert, wohingegen Standorte mit Fokus auf Sonderwerkstoffe deutlich besser ausgelastet waren.
Der Rückgang der Aktivitäten im Geschäftsbereich Value Added Services, der internationalen Vertriebsorganisation der Division, ist ebenso auf die schwächere Marktentwicklung bei Werkzeugstahl zurückzuführen. Aus Gründen der Effizienzsteigerung werden die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Vertriebsorganisationen forciert und Best-Practice-Lösungen erarbeitet, mit dem Ziel, diese über den gesamten Bereich Value Added Services auszurollen.
Entwicklung Finanzkennzahlen
Mio. EUR |
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1 Q 2018/19 |
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1 Q 2019/20 |
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Veränderung |
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01.04.– |
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01.04.– |
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in % |
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Umsatzerlöse |
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780,3 |
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777,6 |
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–0,3 |
EBITDA |
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129,2 |
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99,2 |
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–23,2 |
EBITDA-Marge |
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16,6 % |
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12,8 % |
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EBIT |
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91,9 |
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57,1 |
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–37,9 |
EBIT-Marge |
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11,8 % |
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7,3 % |
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Beschäftigte (Vollzeitäquivalent) |
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14.344 |
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14.302 |
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–0,3 |
Die High Performance Metals Division verzeichnete im 1. Quartal 2019/20 bei den Umsatzerlösen im Jahresvergleich zwar eine stabile Entwicklung, musste jedoch auf der Ergebnisseite Einbußen hinnehmen. Das höhere Preisniveau für Edelstahlprodukte infolge gestiegener Legierungskosten konnte den Mengenverlust umsatzseitig kompensieren, womit die Umsatzerlöse im 1. Quartal 2019/20 mit 777,6 Mio. EUR im Vergleich zur entsprechenden Vorjahresperiode (780,3 Mio. EUR) annähernd konstant blieben. Die rückläufigen Versandmengen und geringere Auslastung in den Produktionswerken waren wesentliche Faktoren für die Minderung des EBITDA um 23,2 % von 129,2 Mio. EUR im 1. Quartal 2018/19 auf 99,2 Mio. EUR im aktuellen Berichtszeitraum. Die EBITDA-Marge verminderte sich entsprechend von 16,6 % auf 12,8 %.
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