Marktumfeld und Geschäftsverlauf
Die Metal Engineering Division war im Gegensatz zu den übrigen Divisionen des Konzerns in den ersten drei Quartalen des aktuellen Geschäftsjahres in ihren Kernsegmenten mit über weite Strecken herausfordernden Bedingungen konfrontiert. Insbesondere die Nachfrage im für den Geschäftsbereich Rail Technology (Schienen) wichtigen europäischen Eisenbahninfrastrukturmarkt stellt sich bereits seit Längerem sehr verhalten dar. Aufgrund der anhaltend rückläufigen Investitionen in die Erhaltung bzw. Erweiterung des europäischen Schienennetzes waren die wenigen verbliebenen Projekte preislich stark umkämpft.
Im Gegensatz zum Schienensektor waren die Rahmenbedingungen im Geschäftsbereich Turnout Systems (Weichensysteme) durch eine insgesamt zufriedenstellende Projekttätigkeit geprägt. Durch die globale Aufstellung konnten Marktschwächen in einzelnen Regionen (z. B. USA) vor allem durch die ausgezeichnete Entwicklung in China abgefedert werden.
Nach dem erfolgreichen Hochlauf der mit modernster Technologie ausgestatteten Walzanlage im Geschäftsbereich Wire Technology (Draht) erreichte das Aggregat in den ersten Monaten des Vollbetriebs bereits eine ausgezeichnete Produktqualität. Nachfrageseitig lag die Ordertätigkeit nach hochqualitativem Draht aus der Automobilindustrie auf ausgezeichnetem Niveau, wogegen die Projektanfragen aus dem Öl- und Gasbereich weiter verhalten blieben. Im Produktsegment ultrahochfester Feinstdraht, der insbesondere in der Solar- und Photovoltaikindustrie Verwendung findet, wurden im 1. Halbjahr 2017/18 aufgrund anhaltend herausfordernder Marktbedingungen Wertminderungen auf Sachanlagen in Höhe von 15 Mio. EUR vorgenommen, was sich ergebnisseitig als entsprechend negativer Einmaleffekt auswirkte.
Im Geschäftsbereich Tubulars (Nahtlosrohre) setzte sich mengenmäßig die Aufwärtstendenz der vergangenen Quartale auch im 3. Geschäftsquartal 2017/18 fort, die Preisentwicklung blieb dabei allerdings etwas hinter den Erwartungen zu Geschäftsjahresbeginn zurück. Eine der Hauptursachen dafür ist, dass sich die Anzahl der aktiven Bohranlagen in den USA nach einer starken Erholung ab Sommer 2016 in den letzten Monaten tendenziell eher seitwärts bewegt hat. Unbeeinträchtigt davon blieb die Nahtlosrohrproduktion der Division über das gesamte bisherige Geschäftsjahr 2017/18 voll ausgelastet.
Der Geschäftsbereich Welding Consumables (Schweißtechnik) war in den ersten neun Monaten 2017/18 durch einen unverändert intensiven Wettbewerbsdruck aufgrund des nach wie vor schwierigen Marktumfeldes im Energiebereich gekennzeichnet, gestionierte aber dennoch stabil positiv.
Finanzielle Leistungsindikatoren
Quartalsentwicklung der Metal Engineering Division |
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Mio. EUR |
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1 Q–3 Q |
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1 Q 2017/18 |
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2 Q 2017/18 |
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3 Q 2017/18 |
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2017/18 |
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2016/17 |
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Veränderung |
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01.04.– |
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01.07.– |
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01.10.– |
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01.04.– |
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01.04.– |
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in % |
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Umsatzerlöse |
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770,0 |
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741,2 |
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727,8 |
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2.239,0 |
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1.994,9 |
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12,2 |
EBITDA |
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87,2 |
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90,5 |
|
83,9 |
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261,6 |
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254,6 |
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2,7 |
EBITDA-Marge |
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11,3 % |
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12,2 % |
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11,5 % |
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11,7 % |
|
12,8 % |
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EBIT |
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47,0 |
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34,4 |
|
42,5 |
|
123,9 |
|
140,0 |
|
–11,5 |
EBIT-Marge |
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6,1 % |
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4,6 % |
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5,8 % |
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5,5 % |
|
7,0 % |
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Beschäftigte (Vollzeitäquivalent) |
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13.274 |
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13.450 |
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13.267 |
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13.267 |
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12.822 |
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3,5 |
Die Entwicklung der Kennzahlen der Metal Engineering Division war in den ersten drei Quartalen 2017/18 von einer vor allem mengenmäßigen Erholung im Öl- und Gassektor, einem verstärkten Preiswettbewerb im Bereich Rail Technology sowie hochlaufbedingten Sondereffekten im Bereich Wire Technology geprägt. Der Zuwachs bei den Umsatzerlösen um 12,2 % von 1.994,9 Mio. EUR in den ersten drei Quartalen 2016/17 auf 2.239,0 Mio. EUR im laufenden Geschäftsjahr spiegelt einerseits das generell höhere Preisniveau infolge gestiegener Rohstoffkosten und andererseits den Aufwärtstrend im Geschäftsvolumen des Bereiches Tubulars wider.
Das operative Ergebnis (EBITDA) legte in diesem Zeitraum um 2,7 % von 254,6 Mio. EUR (Marge 12,8 %) auf 261,6 Mio. EUR (Marge 11,7 %) zu, dies jedoch mit deutlich unterschiedlichen Trends in den einzelnen Geschäftsbereichen. Während sich im Bereich Rail Technology die Margenentwicklung aufgrund des starken Wettbewerbs rückläufig zeigte, konnte die operative Gewinnspanne bei Tubulars vor allem als Konsequenz einer gegenüber der Vorjahresperiode signifikant verbesserten Kapazitätsauslastung erhöht werden. Dass sich das Betriebsergebnis (EBIT) im Unterschied zum EBITDA in den ersten neun Monaten mit 123,9 Mio. EUR (Marge 5,5 %) gegenüber dem Vorjahreswert von 140,0 Mio. EUR (Marge 7,0 %) um 11,5 % schwächer darstellt, liegt im Geschäftsbereich Wire Technology begründet. Zum einen hat sich das aktuelle Abschreibungsniveau durch die Inbetriebnahme des neuen Drahtwalzwerkes erhöht, zum anderen sind in den Abschreibungen des 1. Halbjahres 2017/18 15 Mio. EUR an außerordentlichen Negativeffekten („one-offs“) aufgrund von Wertminderungen auf Sachanlagen im Produktsegment ultrahochfester Feinstdraht als Folge anhaltend herausfordernder Marktbedingungen enthalten.
Die Metal Engineering Division beschäftigte zum Ende des 3. Quartals 2017/18 13.267 Mitarbeiter (FTE) und damit um 3,5 % mehr als zum Vergleichsstichtag des Vorjahres (12.822), im Wesentlichen zurückzuführen auf den Anstieg des Produktionsvolumens bei Tubulars.
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