Die Steel Division
Kennzahlen der Steel Division |
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Werte in Mio. EUR, Stand: Geschäftsjahr 2012/13 |
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Umsatzerlöse |
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3.921,7 |
EBITDA |
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449,8 |
EBITDA-Marge |
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11,5% |
EBIT |
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218,4 |
EBIT-Marge |
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5,6% |
Mitarbeiter (FTE) |
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10.676 |
Die Steel Division ist die größte Einheit der voestalpine und steht gemessen am Umsatz für ungefähr ein Drittel des Konzerns. Die Division produziert im integrierten Stahlwerk in Linz, Österreich, ca. 5,5 Millionen Tonnen Rohstahl pro Jahr und verarbeitet diesen zu warm- und kaltgewalztem sowie elektrolytisch verzinktem, feuerverzinktem und organisch beschichtetem Stahlband. Hinzu kommen Elektroband, Grobblech- und Gießereiaktivitäten sowie die der Produktion nachgelagerten Bereiche Stahl Service Center und Anarbeitung. Die Produkte der Steel Division gehen überwiegend an die europäische Automobil- und Automobilzulieferindustrie, die Haushaltsgeräteindustrie, Maschinenbau und Energieindustrie. In diesen Branchen zählt die voestalpine zu den führenden Lieferanten in Europa.
Die Geschichte der Steel Division
Der Standort Linz wurde 1938 unter dem Namen „Hermann-Göring-Werke“ im Zuge der Kriegsvorbereitung durch das Regime der Nationalsozialisten zur Produktion von Stahl für die Rüstungsindustrie gegründet. Während der Kriegsjahre erbrachten unter anderem in- und ausländische Zwangsarbeiter und Inhaftierte der NS-Konzentrationslager die Arbeitsleistung.
Ein transparenter, offener Umgang mit dieser Geschichte ist der voestalpine sehr wichtig. Das seit 2001 bestehende Dokumentationszentrum arbeitet gemeinsam mit dem Geschichteclub Stahl diesen Abschnitt der Vergangenheit auf und bringt diesen mit Publikationen, Ausstellungen und einem Werksmuseum der Öffentlichkeit näher.
Von den Alliierten wurden die Werke nach Kriegsende beschlagnahmt und als „Vereinigte Österreichische Eisen- und Stahlwerke AG“ (VÖEST) 1946 an die Republik Österreich übergeben und verstaatlicht.
Anfang der 1950er Jahre wurde in Linz das LD-Verfahren (LD für Linz-Donawitz) entwickelt und 1952 das erste Stahlwerk auf dieser Basis in Betrieb genommen. Das Verfahren revolutionierte die Stahlerzeugung, heute werden weltweit mehr als zwei Drittel des Stahls mit dieser Technik produziert.
Nach Beschluss des Investitionsprogrammes „Linz 2010“ im Jahr 2002 wurde neben einer Kapazitätserweiterung um knapp 50 % der Anlagenpark konsequent auf das höchste Qualitätssegment im Stahlbereich ausgerichtet.
Der voestalpine-Konzern ist in vier Divisionen gegliedert, die mit ihren Produktportfolios auf ihren Märkten jeweils zu den führenden Anbietern gehören.
Die Special Steel Division
Kennzahlen der Special Steel Divison |
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Werte in Mio. EUR, Stand: Geschäftsjahr 2012/13 |
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Umsatzerlöse |
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2.748,4 |
EBITDA |
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368,7 |
EBITDA-Marge |
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13,4% |
EBIT |
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223,6 |
EBIT-Marge |
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8,1% |
Mitarbeiter (FTE) |
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12.721 |
Die 2007/08 akquirierte börsennotierte Böhler-Uddeholm-Gruppe wurde als Special Steel Division in den voestalpine-Konzern integriert und umfasst weltweit führende Spezialstahl- und Werkstoffunternehmen. Stahlwerksstandorte befinden sich in Österreich, Deutschland, Schweden und Brasilien. Die Division verfügt über ein eigenes weltweites Vertriebs- und Servicecenter Netzwerk, welches den Kunden spezielle Wärme- und Oberflächenbehandlung zur Produktoptimierung anbietet, und beliefert alle bedeutenden Industrieregionen der Welt.
Die Special Steel Division produziert hochlegierte Spezialstähle („High Performance Metals“), die spezifisch entwickelte Eigenschaften bezüglich Verschleißfestigkeit, Schleifbarkeit und Zähigkeit aufweisen, sowie Spezialschmiedeteile.
Die größten Kundengruppen im Bereich Werkzeugstahl sind die Automobil- und die Konsumgüterindustrie. Spezialwerkstoffe werden an den Kraftwerksbau sowie die Öl- und Gasindustrie geliefert. Die Luftfahrt- und die Energieerzeugungsindustrie beziehen großteils Gesenkschmiedeteile. Bei Werkzeugstählen und Sonderlegierungen ist die Special Steel Division Weltmarktführer. Bei Schnellarbeitsstählen und Ventilstählen ist sie weltweit die Nummer 2.
Die Geschichte der Special Steel Division
Die Wurzeln der Special Steel Division liegen im österreichischen Kapfenberg, wo bereits 1446 ein Hammerwerk urkundlich erwähnt wurde. Im 19. Jahrhundert ging das Kapfenberger Gußstahlwerk der Österreichischen Alpine Montan Gesellschaft in den Besitz der Brüder Böhler über, die sich bereits auf die Herstellung von Spezialstählen konzentrierten.
Später entstand daraus die Böhler-Uddeholm-Gruppe, die 1995 erfolgreich an die Börse ging und durch kontinuierliche Investitionen sowie globale Akquisitionen zum Weltmarktführer im Werkzeug- und Spezialstahlbereich wurde. 2007/08 übernahm die voestalpine AG im Zuge eines öffentlichen Übernahmeangebotes 100 % der Anteile der Böhler-Uddeholm AG.
Die Metal Engineering Division
Kennzahlen der Metal Engineering Divison |
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Werte in Mio. EUR, Stand: Geschäftsjahr 2012/13 |
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Umsatzerlöse |
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2.913,6 |
EBITDA |
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434,6 |
EBITDA-Marge |
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14,9% |
EBIT |
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319,6 |
EBIT-Marge |
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11,0% |
Mitarbeiter (FTE) |
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11.374 |
Die Metal Engineering Division bündelt die Aktivitäten des voestalpine-Konzerns in den Geschäftsbereichen Schienentechnik, Weichensysteme, Bahnlogistik und -services sowie Draht, Nahtlosrohre und Schweißtechnik. Im Bereich Eisenbahnsysteme bietet sie neben der Fertigung von ultralangen, kopfgehärteten HSH-Schienen und einbaufertigen Weichensystemen eine komplette Servicepalette für den Bahn-Fahrwegbau einschließlich Planung, Transport, Logistik und Verlegung. Die Entwicklung von eigenem streckenbasierten Monitoring Equipment, beispielsweise zur Überwachung von Achstemperaturen, ergänzt das Portfolio des Full-Service-Providers ab. Im Bereich Eisenbahnsysteme ist die Metal Engineering Division sowohl Markt- als auch Technologieführer.
Darüber hinaus stellt die Division hochqualitativen Draht, beispielsweise für die Automobilindustrie, Nahtlosrohre für die Öl- und Gasindustrie sowie Schweißzusatzwerkstoffe her. Die Metal Engineering Division verfügt über eine eigene Stahlproduktion in Donawitz, Österreich, ein wesentlicher Vorteil in der Entwicklung von Produktinnovationen.
Die Geschichte der Metal Engineering Division
Die Ursprünge des heutigen Stahlwerkes in Donawitz in der Steiermark, Österreich, gehen auf die urkundlich nachweisbaren Hammerwerke aus dem Jahr 1436 zurück. 1881 wurden die in der Region ansässigen Eisen- und Stahlbetriebe in der Österreichischen Alpine Montangesellschaft (ÖAMG) zusammengefasst. Ende des 19. Jahrhunderts war Donawitz das Zentrum der Stahlerzeugung und -verarbeitung in der österreichisch-ungarischen Monarchie.
1939 wurde die Alpine Montangesellschaft mit den Werken in Linz fusioniert und nach dem zweiten Weltkrieg wieder getrennt.
Am 22. Mai 1953 wurde in Donawitz das zweite LD-Stahlwerk, nach 1952 in Linz, in Betrieb genommen. 1973 wurde die Alpine Montangesellschaft mit der VÖEST in Linz fusioniert, es entstand der Name VÖEST-ALPINE AG.
Das Stahlwerk in Donawitz wurde im Jahr 2000 mit einem Kostenaufwand von rund 165 Mio. EUR zum weltweit modernsten Kompakt-LD-Stahlwerk ausgebaut.
Zahlreiche Investitionen und Akquisitionen ließen die Metal Engineering Division in allen Segmenten zum Hochtechnologie-Anbieter und im Eisenbahnbereich zum Weltmarktführer werden.
Die Metal Forming Division
Kennzahlen der Metal Forming Divison |
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Werte in Mio. EUR, Stand: Geschäftsjahr 2012/13 |
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Umsatzerlöse |
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2.310,2 |
EBITDA |
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257,6 |
EBITDA-Marge |
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11,1% |
EBIT |
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167,6 |
EBIT-Marge |
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7,3% |
Mitarbeiter (FTE) |
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10.853 |
Die Metal Forming Division ist ein führender Anbieter von hochwertigen Metallweiterverarbeitungslösungen im Bereich gewalzter Rohre und Profile sowie im Bereich gepresster Bauteile und Komponenten. Sie erzeugt insbesondere maßgeschneiderte Spezial- und Präzisionsprofile und geschweißte Rohre für Bauapplikationen und den Kabinenbau für Nutzfahrzeuge, sowie Strukturelemente für die Flugzeugindustrie. Die Division beliefert die Automobilindustrie mit einer kompletten Palette von Pressteilen aus dem Karosseriesegment, aber auch hoch innovative Strukturteile und Sicherheitskomponenten.
Darüber hinaus fertigt die Division kaltgewalztes Spezial-Präzisionsdünnband und bietet Gesamtlösungen im Bereich Hochregallager-Technologie an. Die Metal Forming Division ist historisch bedingt in keiner ihrer Aktivitäten mit der Stahlerzeugung verbunden. Sie verfügt bei allen eingesetzten Werkstoffen – metallische und nicht metallische Stoffe – über hohe Kompetenz, beispielsweise in der Aluminium-Verformung für die Automobilindustrie, in der Verformung von Titanbauteilen für die Luftfahrtindustrie und in der Verarbeitung von Kunst- und Kohlenstofffasern.
Die Geschichte der Metal Forming Division
Im Zuge der strategischen Neuausrichtung des Konzerns 2001 hin zu einem diversifizierten Technologiekonzern wurde zum einen die damalige Hütte Krems in die Division Profilform umgewandelt und zum anderen die Division „motion“, später Automotive, gegründet. Mit der Straffung der Konzernstruktur im Jahr 2012 wurden diese beiden Divisionen zur heutigen Metal Forming Division fusioniert und darin die Verarbeitungsaktivitäten gebündelt, neu geordnet und durch Investitionen und Akquisitionen stark ausgebaut.