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Bericht über den Geschäftsverlauf und die wirtschaftliche Lage

Die europäische Wirtschaft blieb nach dem sehr guten Jahr 2017 auch in der 1. Hälfte 2018 auf Wachstumskurs, wenngleich sich die hohe Dynamik des Vorjahres wie erwartet etwas abgeschwächt hat. Neben den durch protektionistische Tendenzen geprägten handelspolitischen Entscheidungen der US-Administration hatten auch die Auswirkungen des Brexit im 1. Quartal des Geschäftsjahres 2018/19 eine dämpfende Wirkung auf die generelle Konjunkturentwicklung. So zeigten in Großbritannien die Automobilzulassungen in diesem Zeitraum erstmals eine rückläufige Tendenz, auch die Bauindustrie auf der Insel erfährt eine zunehmende Abschwächung. In Kontinentaleuropa hingegen legten sowohl die Automobilindustrie als auch der Bausektor weiter zu. Gleiches gilt für den Maschinenbau- und Konsumgüterbereich. Die Eisenbahninfrastruktur, insbesondere der Schienenbereich – in den letzten Quartalen in Europa durch eine nur mäßige Performance geprägt –, zeigte im 1. Geschäftsquartal 2018/19 mengenmäßig leichte Erholungstendenzen, aufgrund der hohen Wettbewerbsintensität folgt die Preisseite allerdings bisher nur zögernd. Unverändert solide stellt sich die Entwicklung der Flugzeugindustrie dar.

Die Hauptrisiken für die weitere europäische Wirtschaftsentwicklung kommen aktuell nicht von der Marktseite, die nach wie vor Wachstum signalisiert, sondern aus den nicht berechenbaren globalen handelspolitischen Entwicklungen, ausgelöst durch die USA. Von den dort in letzter Zeit getroffenen Entscheidungen gehen in Nordamerika – branchenspezifisch unterschiedlich – sowohl positive als auch negative Effekte aus, wenngleich auch in den USA die Unsicherheit über die mittel- und langfristigen Auswirkungen der in dieser Intensität bislang nicht gekannten „America First“-Philosophie zuletzt zu steigen scheint. Im 1. Geschäftsquartal 2018/19 stellte sich die nordamerikanische Konjunkturdynamik aber dennoch unverändert stabil dar, untermauert durch starke Werte bei BIP-Wachstum und Arbeitsmarktdaten. Die voestalpine konnte von diesem Umfeld mit ihren nordamerikanischen Standorten profitieren. Dies vor allem im Bereich der Luftfahrtindustrie, aber auch der Eisenbahninfrastruktur, wo sich nach zuletzt schwierigen Quartalen ein Aufwärtstrend durchzusetzen begann. Stahlimporte in die USA waren gegen Ende des Geschäftsquartals bereits von Importzöllen nach „Section 232“ betroffen, die aber zu einem guten Teil an die Kunden weitergegeben werden konnten. Soweit dies nicht möglich war, wurden Ausweichmärkte bedient.

Nach den nationalen Neujahrsfeiern im Februar 2018 brauchte die chinesische Wirtschaft eine gewisse Anlaufphase, bevor sie wieder zu gewohnter Dynamik zurückfand. Noch im Verlauf des Frühjahres zeigte sich die ökonomische Entwicklung Chinas aber wieder in bewährt robuster Form mit solider Nachfragesituation in den für die voestalpine wichtigen Märkten, insbesondere der Konsumgüterindustrie, dem Eisenbahninfrastrukturbereich sowie nicht zuletzt dem Automobilsektor. Die inländische Stahlnachfrage war durch ein anhaltend hohes Niveau bei attraktiven Preisen geprägt, was in Kombination mit Strukturbereinigungsmaßnahmen in der Stahlerzeugungskapazität zu gesunkenen Stahlexporten aus China und damit zu einer Erholung der Stahlpreise über das Land hinaus führte.

Nachdem die protektionistische Handelspolitik der US-Administration zuletzt zunehmend gegen China gerichtet und auch von entsprechend expliziter Rhetorik begleitet war, trübte sich das wirtschaftliche Sentiment im Land im bisherigen Verlauf des Sommers allerdings etwas ein. Die chinesische Zentralregierung wirkte dem mit der Ankündigung von Stimulationsmaßnahmen aber prompt entgegen.

Die Euphorie über das Ende 2017 zurückgekehrte Wachstum der brasilianischen Volkswirtschaft wurde im 1. Geschäftsquartal 2018/19 nicht nur durch die realen Wachstumsdaten relativiert, sondern zuletzt auch infolge einer Welle negativer politischer Schlagzeilen zusätzlich gedämpft. Verschärft wird die Situation im Land durch den stärker werdenden US-Dollar und steigende Zinsen im wichtigen Exportmarkt USA, den gestiegenen Ölpreis und die generelle Angst vor einer Eskalation der globalen Handelskonflikte – alles in allem eine makroökonomische Großwetterlage, die nicht gerade dazu angetan ist, die Wachstumsraten von Emerging Markets wie Brasilien massiv zu treiben.

Dennoch konnte Brasiliens Wirtschaftsleistung im 1. Quartal des Geschäftsjahres 2018/19 zulegen, wovon auch die voestalpine-Standorte mit ihren Aktivitäten in den Bereichen Werkzeugstahl und Sonderwerkstoffe, in der Eisenbahninfrastruktur sowie am Spezialprofilsektor profitierten.


Über voestalpine

Die voestalpine ist ein in seinen Geschäftsbereichen weltweit führender Technologie- und Industriegüterkonzern mit kombinierter Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz. Mit ihren qualitativ höchstwertigen Produkt- und Systemlösungen aus Stahl und anderen Metallen zählt sie zu den führenden Partnern der europäischen Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie weltweit der Luftfahrt-, Öl- und Gasindustrie. Die voestalpine ist darüber hinaus Weltmarktführer in der Weichentechnologie und im Spezialschienenbereich sowie bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen.

Fakten

50 Länder auf allen fünf Kontinenten
500 Konzerngesellschaften und -standorte
51.600 Mitarbeiter weltweit

Ergebnis GJ 2017/18

€ 13 Mrd.

Umsatz

€ 2 Mrd.

EBITDA

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