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Marktumfeld und Geschäftsverlauf

Wie im gesamten Konzern dämpften auch in der Special Steel Division regional zunehmende politische Instabilität, Wirtschaftsembargos, ein teilweise massiver Rückgang der Rohstoffpreise und erhebliche Währungsschwankungen im abgelaufenen Jahr das wirtschaftliche Umfeld. Der anhaltend niedrige Ölpreis hat die Öl- und Gasexploration sowie den damit verbundenen Edelstahlverbrauch in dieser wichtigen Kundenbranche stark reduziert, was zu einem deutlichen Rückgang im Auftragseingang dieses Segments führte. Der Absatz der Division im Bereich Maschinenbau war nach wie vor durch eine gedämpfte Nachfrage vor allem aus China beeinträchtigt, wogegen sich die Geschäftsentwicklung in der Luftfahrt anhaltend positiv darstellte. Die ebenfalls unverändert solide Nachfrage im Segment Werkzeugstahl stützte sich vor allem auf einen starken Auftragseingang aus der Automobilindustrie.

In regionaler Hinsicht zeigte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr ein insgesamt wenig homogenes Bild. Trotz stabiler Entwicklung in der Automobil- und Konsumgüterindustrie sowie den nach wie vor positiven Aussichten im Luftfahrtsektor stellte sich Europa weiterhin als Markt mit ansonsten nur geringen Wachstumsimpulsen dar. Der bereits seit Jahren schwache Energiemaschinenbau (Kraftwerke) zeigte weiterhin keine Erholungstendenzen, ebenso blieb der allgemeine Maschinenbau unter den Erwartungen. Die weltweit geringe Investitionstätigkeit in der Öl- und Gasindustrie wirkte sich auch deutlich negativ auf die europäischen Zulieferbetriebe der globalen Ölfeldausrüster aus. Die direkten Auswirkungen des politischen Konflikts zwischen Russland und der Ukraine blieben zwar gering, gewisse indirekte Effekte vor allem im allgemeinen Maschinenbau und der Agrarindustrie waren allerdings doch spürbar.

In den USA wurde 2015/16 vor allem im Gefolge der Abwertung des Euro gegenüber dem Dollar ein deutliches Wachstum des Geschäftsvolumens erzielt. Dies gilt insbesondere für die Wettbewerbsposition der Special Steel Division gegenüber ihren nordamerikanischen Konkurrenten im Luftfahrtbereich. Obwohl das Geschäft mit der Öl- und Gasindustrie seit dem Sommer 2015 durch massive Einbrüche gekennzeichnet war, bewährte sich das im letzten Jahr neu eröffnete Öl- und Gas-Servicecenter in Houston, Texas, USA, in seiner Rolle als flexibler Partner zur Abdeckung kurzfristiger Bedarfsfälle, was selbst in der Krise eine Geschäftsausweitung ermöglichte. Zusätzlich entwickelte sich die Nachfrage nach Werkzeugstahl durch die Ausweitung der Produktionskapazitäten im Automobilbereich vor allem in Mexiko positiv.

In Südamerika, speziell in Brasilien, hat sich das Wirtschaftsklima im abgelaufenen Geschäftsjahr weiter verschlechtert. Die Industrie, insbesondere der gesamte Automobilbereich, war mit weiter rückläufigen Absatzzahlen konfrontiert. Steigende Arbeitslosigkeit, sinkende Einkommen und nicht zuletzt der Korruptionsskandal drückten die Investitionstätigkeit in allen wesentlichen Industriesegmenten. Einzig positives Element in der wirtschaftlichen Entwicklung Brasiliens war der deutlich gefallene Wechselkurs der brasilianischen Währung, der die internationale Wettbewerbsfähigkeit – vor allem bei Exporten nach Nordamerika – stärkte. In Asien, insbesondere in Indien und China, profitierte die Division von einer günstigen Wirtschaftsentwicklung in den für sie wichtigsten Kundenbranchen, womit die Geschäftstätigkeit in diesem Raum gegenüber den Vorjahren insgesamt weiter ausgebaut werden konnte.

Der Geschäftsbereich High Performance Metals (Produktion) war im Geschäftsjahr 2015/16 nicht nur von einem grundsätzlich verminderten Bedarf, sondern darüber hinaus auch mit überhöhten Lagerbeständen bei den Kunden konfrontiert. Punktuell mussten dadurch temporär Kapazitätsanpassungen an einzelnen Standorten vorgenommen werden. Dennoch konnte gleichzeitig der Absatz von Premiumprodukten – z. B. umgeschmolzenen und pulvermetallurgisch hergestellten Stählen – weiter gesteigert werden. Unverändert schwierig stellte sich hingegen die Marktsituation bei Produkten für den Schwer- und Energiemaschinenbau dar. Im Gegensatz dazu entwickelte sich die Nachfrage nach Spezialstählen für die Luftfahrtindustrie weiterhin deutlich positiv. Die Restrukturierung des Produktionsstandortes Buderus Edelstahl in Wetzlar, Deutschland, wurde konsequent weiter vorangetrieben, wobei der Fokus auf einer massiven Kostensenkung und einer teilweisen strategischen Neuorientierung in Richtung von Werkzeugstahl-Produkten liegt.

Im Geschäftsbereich Value Added-Services wurde die Erweiterung des Serviceangebotes im vergangenen Geschäftsjahr auf Basis von Standortexpansionen, Neugründungen und Akquisitionen (siehe auch Kapitel „Investitionen“ und „Akquisitionen“) auf breiter Front fortgesetzt. Über die Investitionen in diesem Geschäftsbereich mit seinen derzeit bereits rund 160 Servicecentern baut die Division ihre führende Position als Premium Service Provider für den Werkzeugbau weltweit konsequent weiter aus. Dies führte trotz schwieriger Marktbedingungen insgesamt zu einer Ausweitung des Liefervolumens bei vergleichsweise geringen Preisschwankungen.

Über voestalpine

Die weltweit tätige voestalpine-Gruppe ist ein stahlbasierter Technologie- und Industriegüterkonzern. Der Konzern ist mit seinen qualitativ höchstwertigen Produkten einer der führenden Partner der europäischen Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie weltweit der Öl- und Gasindustrie.

Fakten

50 Länder auf allen fünf Kontinenten
500 Konzerngesellschaften und -standorte
48.500 Mitarbeiter weltweit

Ergebnis GJ 2015/16

€ 11,1 Mrd.

Umsatz

€ 1,6 Mrd.

EBITDA

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