Online Geschäftsbericht   
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Marktumfeld und Geschäftsverlauf


Das Umfeld der Division Edelstahl war in der 1. Hälfte des Geschäftsjahres 2009/10 neben dem allgemeinen Nachfragerückgang besonders stark von einem massiven Lagerabbau über die gesamte Wertschöpfungskette bis zu den Endabnehmern gekennzeichnet. Die daraus resultierenden Einbußen bei den Auftragseingängen führten auch zu einer entsprechend signifikant rückläufigen Kapazitätsauslastung in allen vier Geschäftsbereichen.

Kunden der Division Edelstahl (Tortendiagramm)

Erst ab Herbst 2009 führten die inzwischen auf ein Minimum gesunkenen Bestände zu einer leichten Zunahme der Nachfrage. Im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres bestätigte sich die (schrittweise) Trendwende, wobei die Erholung insbesondere von Asien, vorrangig von China, getrieben war. Die konjunkturelle Aufwärtsentwicklung gewann aber auch in Südamerika, allen voran in Brasilien, an Dynamik, während die Belebung in Nordamerika wesentlich zögerlicher einsetzte – in Europa stagnierte der Bedarf hingegen weiterhin auf niedrigem Niveau.

Bezogen auf die wesentlichen Kundenkreise verbesserte sich gegen Ende des Geschäftsjahres vor allem die Nachfrage in den Sektoren Konsumgüter, Automobil und Alternativenergie, wobei alle Indikatoren auf eine anhaltende Trendwende in diesen Bereichen schließen lassen. Unverändert schwierig stellte sich hingegen die Konjunkturentwicklung im Maschinenbau dar, auch in der Nutzfahrzeugindustrie und im Schiffsbau war noch keine nachhaltige Marktbelebung spürbar. Auch zum Ende des Geschäftsjahres noch sehr schwach tendierte der Bedarf in den Abnehmersektoren Luftfahrt sowie konventionelle Energieerzeugung.

Märkte der Division Edelstahl (Tortendiagramm)

In den einzelnen Geschäftsbereichen1 der Division Edelstahl stellte sich die Entwicklung wie folgt dar:

Nach einem extrem schwierigen Beginn des Geschäftsjahres 2009/10 registrierte der Bereich High Performance Metals im 2. Halbjahr einen leichten Anstieg der Nachfrage bei Werkzeugstahl und Schnellarbeitsstahl. Bei Spezialstählen und Freiformschmiedestücken blieb der Bedarf jedoch über das gesamte Geschäftsjahr unter den Erwartungen. Positive Signale waren vor allem in China, Brasilien und in abgeschwächter Form auch in Nordamerika erkennbar. Die Nachfragesituation in den europäischen Märkten blieb dagegen bis zuletzt hinter der in den anderen Wirtschaftsregionen zurück.

Im Geschäftsbereich Welding Consumables schwächte sich die anfänglich gute Nachfrage im Verlauf des Geschäftsjahres zunehmend ab. Dabei stellte sich die Nachfrage im Pipelinebau und teilweise auch in den Segmenten Offshore und Petrochemie noch weitgehend stabil, allerdings auf niedrigerem Niveau als im Vorjahr, dar. Alle übrigen Abnehmerbranchen reduzierten den Bedarf, insbesondere der Kraftwerksbau, der Apparatebau und der allgemeine Maschinenbau.

Die im 1. Halbjahr 2009/10 unbefriedigende Nachfragesituation im Geschäftsbereich Precision Strip hat sich im Verlauf der 2. Jahreshälfte etwas verbessert, auch die Kapazitätsauslastung in den Produktionsbetrieben zeigt wieder ansteigende Tendenz. Die Profitabilität des Bereichs konnte im Jahresverlauf vor allem durch kostenseitige Maßnahmen deutlich verbessert werden.

Auch der Bereich Special Forgings war insbesondere zu Beginn des Geschäftsjahres 2009/10 mit einem starken Nachfragerückgang, vor allem aus der Flugzeugindustrie, der Energieerzeugung und dem Nutzfahrzeugbau, konfrontiert. Im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres trat – zumindest graduell – eine gewisse konjunkturelle Entspannung ein, deren Nachhaltigkeit allerdings noch nicht abgesichert erscheint.

1 In der Struktur bis 31. März 2010. Neue organisatorische Zuordnung ab Geschäftsjahr 2010/11 siehe Organigramm des voestalpine-Konzerns.