Die Situation der internationalen Automobilindustrie stellte sich zu Beginn des Geschäftsjahres 2009/10 schlichtweg dramatisch dar. Die auf breiter Front wegbrechende Nachfrage und ein massiver Lagerabbau über die gesamte Lieferkette führten zu den umfangreichsten Produktionskürzungen in der Automobilgeschichte. Die europäische Produktion lag zu diesem Zeitpunkt um über 30 % unter dem Vorkrisenniveau.
Erst mit den umfangreichen staatlichen Anreizpaketen zur Belebung der Automobilkonjunktur konnte dem Abwärtstrend auf den westeuropäischen Märkten, allen voran in Deutschland, Frankreich und Italien, Einhalt geboten werden. Nutznießer dieser Incentives war zunächst zum überwiegenden Teil das Klein- und Kompaktwagensegment der Volumenhersteller. Bei den Premiumherstellern erholten sich anfänglich die Absatzzahlen kleinerer Modelle, erst ab Herbst 2009 zeigten sich auch im Bereich der Mittel-, Ober- und Luxusklasse erste Erholungstendenzen.
Die in diesem Zeitraum einsetzende Belebung spiegelte sich auch in der Produktion wider, die Ende des Kalenderjahres 2009 – ähnlich wie vor Ausbruch der Wirtschaftskrise – bereits wieder bis unmittelbar vor Weihnachten lief. Aktuell hat sich die europäische Automobilproduktion bei gut 80 % des Vorkrisenniveaus eingependelt, wobei innerhalb Europas allerdings eine deutlich divergierende Entwicklung festzustellen ist: Während im ersten Kalenderquartal 2010 der Automobilabsatz in Westeuropa gegenüber dem Vorjahr um 11 % stieg, verzeichneten die osteuropäischen Länder in diesem Zeitraum einen Rückgang um etwa 18 %.