Metal Forming Division

Marktumfeld und Geschäftsverlauf

Die seit Herbst 2018 nachlassende Dynamik in den wesentlichen Kundensegmenten der Metal Forming Division hat sich zu Beginn des Geschäftsjahres 2019/20 fortgesetzt. Zwar hat sich die Nachfrage im Automobilsektor nach den Problemen im Zuge des neuen Abgastestverfahrens WLTP im September letzten Jahres wieder etwas erholt, dennoch liegen sowohl die europäischen Zulassungen als auch die Produktionszahlen der europäischen Hersteller unter den Vorjahreswerten. Deutlich dramatischer entwickelte sich im selben Zeitraum der Automobilmarkt in China, wo die Absatzzahlen im zweistelligen Prozentbereich eingebrochen sind. Umso bemerkenswerter ist die Entwicklung der für die voestalpine wesentlichen deutschen Premiumproduzenten in diesem Markt, welche – in Summe betrachtet – weiterhin stabile Verkaufszahlen verzeichnen konnten.

Auch in Nordamerika hat der Automobilabsatz seinen Höchststand erreicht und befindet sich seit dem Vorjahr in einer leichten Abwärtsbewegung. Diese Marktentwicklung hat auf den Hochlauf des größten Automobilkomponentenwerkes der voestalpine außerhalb Europas in Cartersville, Georgia, USA, kaum Auswirkung. Das Werk befindet sich nach wie vor in der Hochlaufphase. Die aufgrund der deutlich erhöhten Hochlaufkosten beschlossenen Maßnahmen befinden sich zum Teil noch in Implementierung. Die Prozesse konnten bereits verbessert werden, aber die Ergebnisentwicklung wird auch im aktuellen Geschäftsjahr noch negativ beeinflusst sein.

Die Nachfragesituation im Geschäftsbereich Tubes & Sections verlief in den Bereichen Bau sowie Bau- und Landmaschinen noch stabil. Spezialrohre und -profile für die Automobilindustrie im Bereich der passiven Sicherheit, wie etwa Komponenten für Airbag- und Gurtstraffersysteme, waren hingegen mit der allgemein nachlassenden Dynamik auf dem Automobilmarkt konfrontiert.

Nach der Boomphase in den letzten Jahren war der Bereich Precision Strip, der ultradünnes und präzises Stahlband etwa für Schneidwerkzeuge und Sägen herstellt, im 1. Quartal des aktuellen Geschäftsjahres einer Verlangsamung der Nachfragedynamik in Europa und Nordamerika ausgesetzt. Während in China die Nachfrage einigermaßen stabil verlief, stieg in diesem Markt der Konkurrenzdruck durch chinesische Hersteller deutlich an.

Eine weiterhin sehr solide Entwicklung weist der Geschäftsbereich Warehouse & Rack Solutions auf, der auf Engineering und Herstellung von Hochregallagersystemen spezialisiert ist. Der anhaltende Trend des Internethandels erweist sich nach wie vor als Treiber für den Bedarf an effizienten Lagersystemen, wodurch die Auslastung der Kapazitäten bereits bis zu Kalenderjahresende gut abgesichert ist.

Entwicklung Finanzkennzahlen

Die Metal Forming Division musste bei einer annähernd stabilen Umsatzentwicklung deutliche Einbußen bei den Ergebniskennzahlen hinnehmen. So lagen die Umsatzerlöse im 1. Quartal 2019/20 mit 737,6 Mio. EUR nur geringfügig um 1,4 % unter dem Wert des 1. Quartals 2018/19 (748,0 Mio. EUR). Ähnlich wie auf Ebene der Division zeigen sich auch bei den einzelnen Geschäftsbereichen keine signifikanten Abweichungen beim Außenumsatz im 12-Monats-Vergleich. In ergebnismäßiger Hinsicht ist das Minus überwiegend dem Geschäftsbereich Automotive Components zuzuschreiben. Zusätzlich zu den hohen Hochlaufkosten beim US-Werk in Cartersville hat sich auch der Konjunkturverlauf im Automobilbereich mit entsprechend negativen Auswirkungen auf die Auslastungssituation abgeschwächt. Einen leichten Rückgang bei der Profitabilität verzeichnete auch der Bereich Precision Strip, wohingegen sowohl Tubes & Sections als auch Warehouse & Rack Solutions eine stabile Tendenz aufweisen. Insgesamt fiel damit das EBITDA der Metal Forming Division im Jahresvergleich um 30,8 % von 84,4 Mio. EUR auf 58,4 Mio. EUR sowie die EBITDA-Marge von 11,3 % auf 7,9 %.