Marktumfeld und Geschäftsverlauf
Das in dieser Division zu Geschäftsjahresbeginn noch vielversprechende Marktumfeld hat sich in der Folge schrittweise eingetrübt. So kam es im Verlauf des Sommers 2018 insbesondere in China und Europa zu einem Rückgang des Auftragseinganges beim Leitprodukt Werkzeugstahl. Auslöser dafür waren zum einen zunehmende protektionistische Tendenzen im globalen Handel und zum anderen eine konjunkturelle Verunsicherung in beiden Regionen.
Stabiler entwickelte sich hingegen der Öl- und Gassektor, obwohl der Ölpreis in den vergangenen Monaten deutlich nachgegeben hat. Durch innovative Entwicklungen vor allem auf Basis von additiven Fertigungsverfahren (3D-Druck) und durch den Aufbau neuer, langfristiger Kundenbeziehungen gelingt es der Division zusehends, Marktanteile in diesem Industriebereich zu gewinnen. Überaus positiv haben sich die Absatzmengen im Luftfahrtsektor entwickelt. Unterstützend wirken dabei jüngste Investitionen in Hightech-Schmiedeanlagen für anspruchsvolle Flugzeugkomponenten, die auch das Wachstum in diesem Segment in den nächsten Jahren weiter vorantreiben werden.
Auch wenn sich die Preise in den USA nicht zuletzt bei Werkzeugstahl durch die Einführung von Schutzzöllen auf Stahlprodukte erhöht haben und die Division zwischenzeitlich in erheblichem Umfang Ausnahmen für ihre Produkte zugestanden bekam, war sie als Konsequenz aus diesen protektionistischen Maßnahmen nicht nur in China, sondern auch in anderen Regionen indirekt mit negativen Auswirkungen konfrontiert. In Europa profitierte sie zwar von einer soliden Ordertätigkeit im Maschinenbau sowie auf dem Öl- und Gassektor, aber auch hier wurde der Wettbewerbsdruck durch Umlenkungseffekte infolge von Handelsschranken diverser Länder zunehmend spürbar. In Brasilien setzte sich trotz negativer Schutzzolleffekte in verschiedenen Exportländern die schrittweise wirtschaftliche Erholung des Landes auch zuletzt weiter fort.
Im Bereich der Fertigung zeigte sich in den ersten drei Quartalen 2018/19 ein ambivalentes Bild. Während die Auslastung an den Kernanlagen für Premiumprodukte über den gesamten Zeitraum sehr hoch war, reduzierten operative Optimierungsmaßnahmen den Auslastungsgrad an einzelnen peripheren Produktionsstandorten im 3. Quartal 2018/19. Unverändert planmäßig verläuft die Investition in das neue Edelstahlwerk am Standort Kapfenberg, Österreich, wo die Vorbereitungsarbeiten weitgehend abgeschlossen sind. Im Bereich Value Added Services wurden aufgrund des veränderten Marktumfeldes Maßnahmen zur Optimierung des Lager- und Vorrätemanagements eingeleitet.
Finanzielle Leistungsindikatoren
Quartalsentwicklung der High Performance Metals Division |
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Mio. EUR |
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1 Q–3 Q |
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1 Q 2018/19 |
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2 Q 2018/19 |
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3 Q 2018/19 |
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2018/19 |
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2017/18 |
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Veränderung |
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01.04.– |
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01.07.– |
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01.10.– |
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01.04.– |
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01.04.– |
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in % |
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Umsatzerlöse |
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780,3 |
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765,6 |
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751,4 |
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2.297,3 |
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2.134,9 |
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7,6 |
EBITDA |
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129,2 |
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100,6 |
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89,6 |
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319,4 |
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329,0 |
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–2,9 |
EBITDA-Marge |
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16,6 % |
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13,1 % |
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11,9 % |
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13,9 % |
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15,4 % |
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EBIT |
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91,9 |
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63,8 |
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51,8 |
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207,5 |
|
218,9 |
|
–5,2 |
EBIT-Marge |
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11,8 % |
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8,3 % |
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6,9 % |
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9,0 % |
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10,3 % |
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Beschäftigte (Vollzeitäquivalent) |
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14.344 |
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14.528 |
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14.443 |
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14.443 |
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14.049 |
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2,8 |
Die High Performance Metals Division konnte die Umsatzerlöse in den ersten drei Quartalen 2018/19 von 2.134,9 Mio. EUR im Vorjahr um 7,6 % auf 2.297,3 Mio. EUR steigern. Zurückzuführen ist die Verbesserung einerseits auf eine leichte Ausweitung der Versandmengen, andererseits aber auch auf ein höheres Preisniveau als Folge der Weitergabe wachsender Rohstoffkosten, dies insbesondere bei Legierungsmaterialien. Etwas schwächer als im Vorjahr verlief hingegen die Performance auf der Ergebnisseite. Während die ersten beiden Quartale noch in etwa auf Vorjahresniveau zu liegen kamen, entwickelte sich das 3. Quartal 2018/19 vor allem mengenbedingt schwächer als die Vergleichsperiode des Vorjahres. Im Einzelnen verringerte sich das operative Ergebnis (EBITDA) um 2,9 % von 329,0 Mio. EUR (Marge 15,4 %) in den ersten drei Quartalen 2017/18 auf 319,4 Mio. EUR (Marge 13,9 %) in den ersten neun Monaten des aktuellen Geschäftsjahres. Ähnlich verlief die Entwicklung beim Betriebsergebnis (EBIT), das im gleichen Zeitraum um 5,2 % von 218,9 Mio. EUR (Marge 10,3 %) auf 207,5 Mio. EUR (Marge 9,0 %) fiel.
Im direkten Vergleich des 2. mit dem 3. Quartal 2018/19 stellen sich sowohl die Umsatz- als auch die Ergebnisentwicklung rückläufig dar. Im Einzelnen reduzierten sich die Umsatzerlöse um 1,9 % von 765,6 Mio. EUR auf 751,4 Mio. EUR. Ausschlaggebend dafür war die rückläufige Versandmenge, während sich das Preisniveau aufgrund steigender Legierungskosten im 3. Geschäftsquartal sogar leicht höher darstellte. Das EBITDA lag im 3. Quartal 2018/19 mit 89,6 Mio. EUR und einer Marge von 11,9 % um 10,9 % hinter dem unmittelbaren Vorquartal (100,6 Mio. EUR, Marge 13,1 %) zurück. Das EBIT fiel vom 2. auf das 3. Quartal 2018/19 um 18,8 % von 63,8 Mio. EUR (Marge 8,3 %) auf 51,8 Mio. EUR (Marge 6,9 %).
Die High Performance Metals Division beschäftigte zum Ende des 3. Quartals 2018/19 14.443 Mitarbeiter (FTE) und damit um 2,8 % mehr als zum Abschluss des Vergleichsquartals im letzten Geschäftsjahr (14.049). Gegenüber dem Ende des vergangenen Geschäftsjahres (14.274) erhöhte sich die Anzahl um 1,2 %.
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