In den ersten drei Geschäftsquartalen 2022/23 meldete die voestalpine noch Umsatzerlöse und Ergebnisse auf Rekordniveau. Im Laufe des aktuellen Geschäftsjahres haben sich die wesentlichen Finanzkennzahlen des voestalpine-Konzerns abgeschwächt – ausgelöst von der Eintrübung des globalen Wirtschaftsklimas und einzelner Kundensegmente.
Die Umsatzerlöse reduzierten sich im 1.–3. Quartal des Geschäftsjahres 2023/24 um 8,8 % auf 12.387,6 Mio. EUR (1.–3. Quartal 2022/23: 13.585,2 Mio. EUR). Die einzige der vier Divisionen, welche die Umsatzerlöse geringfügig erhöhen konnte, war die Metal Engineering Division. Grund war die gute Entwicklung in den Segmenten Railway Systems und Tubulars. Die weiteren drei Divisionen verzeichneten Einbußen auf der Umsatzseite. Zwar konnte die Steel Division die Versandmengen steigern, gleichzeitig verminderte sich aber das Preisniveau. Genau umgekehrt hat sich die High Performance Metals Division entwickelt. Hier stiegen die Absatzpreise, das Mengenniveau ist allerdings zurückgegangen.
Das EBITDA hat sich in den ersten drei Geschäftsquartalen 2023/24 um 31,7 % von 1.879,0 Mio. EUR (Marge 13,8 %) auf 1.282,9 Mio. EUR (Marge 10,4 %) abgeschwächt. Wie bei den Umsatzerlösen meldet die Metal Engineering Division auch bei den Ergebniszahlen eine Verbesserung. Diese basiert auf der ausgezeichneten Entwicklung des Geschäftsbereichs Railway Systems. Die anderen drei Divisionen fuhren rückläufige Ergebnisse ein. Positive Effekte durch staatliche Ausgleichszahlungen, mit denen die hohen Energiekosten abgefedert werden, sind im aktuellen Geschäftsjahr eingerechnet.
Das EBIT ist im 1. bis 3. Quartal 2023/24 um 37,4 % von 1.140,0 Mio. EUR (Marge 8,4 %) auf 713,2 Mio. EUR (Marge 5,8 %) gesunken. Hier gilt zu beachten, dass es im Vergleichszeitraum des Vorjahres negative Einmaleffekte in Höhe von 173 Mio. EUR gegeben hat. Diese kamen durch außerplanmäßige Abschreibungen in der High Performance Metals Division zustande.
Das Ergebnis vor Steuern weist im Jahresvergleich ein Minus von 45,4 % auf und ist im Berichtszeitraum von 1.052,6 Mio. EUR auf 574,8 Mio. EUR zurückgegangen. Das Nettofinanzergebnis (Finanzerträge reduziert um Finanzaufwendungen) sank von –87,4 Mio. EUR auf –138,4 Mio. EUR. Damit halbierte sich das Ergebnis nach Steuern von 864,2 Mio. EUR im Vorjahr auf 431,2 Mio. EUR in den ersten drei Quartalen 2023/24.
Im Jahresvergleich konnte der voestalpine-Konzern die Nettofinanzverschuldung um 24,6 % von 2.667,2 Mio. EUR per 31. Dezember 2022 auf 2.011,6 Mio. EUR zum Stichtag 31. Dezember 2023 vermindern. Aufgrund des Aufbaus von Working Capital und verstärkter Investitionen hat sich die Nettofinanzverschuldung gegenüber dem Bilanzstichtag 31. März 2023 (1.661,0 Mio. EUR) jedoch um 21,1 % erhöht.
Das Eigenkapital stieg von 7.596,8 Mio. EUR per 31. Dezember 2022 auf 7.783,5 Mio. EUR per 31. Dezember 2023. Das ist ein Plus von 2,5 %. Mit Blick auf den Bilanzstichtag 31. März 2023 (7.769,4 Mio. EUR) ist das eine stabile Entwicklung.
Die Gearing Ratio – die Nettofinanzverschuldung in % des Eigenkapitals – ging im Jahresvergleich von 35,1 % auf 25,8 % zurück (Stichtag jeweils 31. Dezember). Gegenüber dem Bilanzstichtag 31. März 2023 (21,4 %) erhöhte sich die Gearing Ratio hingegen leicht.
Die Anzahl der Beschäftigten (FTE) stieg im Jahresvergleich um 1,4 % von 50.018 per 31. Dezember 2022 auf 50.712 per 31. Dezember 2023. Mehr Beschäftigte gibt es in der Steel Division und in der Metal Engineering Division. Zurückgegangen sind die Beschäftigtenzahlen in der High Performance Metals Division und in der Metal Forming Division. Gegenüber dem Bilanzstichtag 31. März 2023 (51.202) verminderte sich die Beschäftigtenzahl des voestalpine-Konzerns leicht um 1,0 %.
Mio. EUR |
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1 Q – 3 Q |
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1 Q |
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2 Q |
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3 Q |
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2023/24 |
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2022/23 |
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Veränderung in % |
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01.04.– |
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01.07.– |
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01.10.– |
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01.04.– |
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01.04.– |
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Umsatzerlöse |
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4.445,7 |
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4.067,1 |
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3.874,8 |
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12.387,6 |
|
13.585,2 |
|
–8,8 |
||||
EBITDA |
|
504,5 |
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410,1 |
|
368,3 |
|
1.282,9 |
|
1.879,0 |
|
–31,7 |
||||
EBITDA-Marge |
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11,3 % |
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10,1 % |
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9,5 % |
|
10,4 % |
|
13,8 % |
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EBIT |
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316,2 |
|
214,9 |
|
182,1 |
|
713,2 |
|
1.140,0 |
|
–37,4 |
||||
EBIT-Marge |
|
7,1 % |
|
5,3 % |
|
4,7 % |
|
5,8 % |
|
8,4 % |
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Ergebnis vor Steuern |
|
278,4 |
|
161,2 |
|
135,2 |
|
574,8 |
|
1.052,6 |
|
–45,4 |
||||
Ergebnis nach Steuern1 |
|
218,2 |
|
114,3 |
|
98,7 |
|
431,2 |
|
864,2 |
|
–50,1 |
||||
Beschäftigte (Vollzeitäquivalent) Ende der Periode |
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51.164 |
|
51.212 |
|
50.712 |
|
50.712 |
|
50.018 |
|
1,4 |
||||
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Die Nettofinanzverschuldung lässt sich wie folgt überleiten:
Mio. EUR |
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31.12.2022 |
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31.12.2023 |
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Finanzielle Verbindlichkeiten langfristig |
|
2.228,3 |
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1.439,4 |
Finanzielle Verbindlichkeiten kurzfristig |
|
950,7 |
|
1.775,1 |
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
|
–423,9 |
|
–953,9 |
Andere Finanzanlagen |
|
–70,5 |
|
–228,1 |
Ausleihungen und sonstige Forderungen Finanzierung |
|
–17,4 |
|
–20,9 |
Nettofinanzverschuldung |
|
2.667,2 |
|
2.011,6 |