Metal Forming Division

      MARKTUMFELD UND GESCHÄFTSVERLAUF

      Die Entwicklung der Metal Forming Division war in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2023/24 von unterschiedlichen Trends gekennzeichnet. So hat sich im Berichtszeitraum die Nachfrage aus dem Automobilsektor etwas verbessert, allerdings von einem schwachen Niveau ausgehend. Der Geschäftsbereich Warehouse & Rack Solutions agierte in einem weiterhin soliden wirtschaftlichen Umfeld. Rückläufige Tendenzen meldeten hingegen die Geschäftsbereiche Tubes & Sections sowie Precision Strip. Hier machte sich die konjunkturelle Abkühlung bemerkbar.

      Der Geschäftsbereich Automotive Components (Automobilkomponenten) erreichte in den ersten drei Geschäftsquartalen eine insgesamt verbesserte Auslastung seiner Anlagen an den europäischen Standorten. Vor dem Hintergrund einer weitgehenden Beseitigung von Engpässen bei der Beschaffung von Vormaterialien konnten die OEMs (Original Equipment Manufacturers) das Produktionsniveau steigern. Das lag auch daran, dass der hohe Auftragsbestand kontinuierlich abgebaut wurde. Die Entwicklung der Produktionszahlen von PKWs in Europa variierte je Automodell jedoch signifikant. Insgesamt hat sich der Absatz von Neufahrzeugen im Kalenderjahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr leicht erhöht, das Niveau lag aber deutlich unter den Zahlen vor dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie. Mit soliden Umsätzen performten die chinesischen und nordamerikanischen Standorte des Geschäftsbereichs. Im 3. Quartal 2023/24 erfolgte der Verkauf von voestalpine Automotive Components Nagold.

      Der Geschäftsbereich Tubes & Sections (Rohre & Profile) war mit regional unterschiedlichen Rahmenbedingungen konfrontiert. Bereits zu Beginn des Geschäftsjahres 2023/24 zeigten die Bauindustrie und das Handelsgeschäft in Europa rückläufige Tendenzen. Daraufhin haben sich die Aufträge aus diesen Sektoren auf einem niedrigeren Niveau eingependelt. Das Gleiche galt auch für den Bereich Land- und Baumaschinen. Die Bestellungen der Nutzfahrzeugindustrie haben sich nach den Höchstwerten aus dem Vorjahr auf ansprechendem Niveau normalisiert.

      In Brasilien schwächte sich das Wirtschaftswachstum im Verlauf des Kalenderjahres 2023 ab. Die brasilianischen Standorte der voestalpine präsentierten sich dennoch robust. Die zufriedenstellende Buchungslage wurde maßgeblich von der dortigen Solarindustrie mitgetragen. In den USA herrschten weiterhin hohe Inflation und Zinsen. Die Wirtschaft in Nordamerika war aber resistent und wuchs überraschend solide. Darauf aufbauend vermeldete der Geschäftsbereich Tubes & Sections in den USA positive Auftragseingänge aus der Lagertechnik, aber auch aus dem Flugzeugsektor. Der voestalpine-Standort in China profitierte von sehr zufriedenstellenden Auftragseingängen aus der Automobilzulieferindustrie, während die Bedingungen in der Bauindustrie weiter sehr herausfordernd waren.

      Der Geschäftsbereich Precision Strip (Präzisionsstahlbänder) verbuchte in den ersten drei Quartalen 2023/24 einen deutlich rückläufigen Trend. Auf Basis eines generellen wirtschaftlichen Rückgangs nahmen die Bestellungen signifikant ab – maßgeblich verstärkt durch den Lagerabbau innerhalb der Wertschöpfungskette. Die langen Lieferzeiten des Vorjahres sind wieder auf Normalniveau angekommen. Regional betrachtet war die Nachfrage in Europa sehr gedämpft. Besonders betroffen waren Sägebandstahl und Schneidlinien für die Verpackungsindustrie. Auch in den USA war die Nachfrage nach Sägebandstahl verhalten. Etwas besser stellte sich das Marktumfeld in China dar. Aufgrund der hohen Energiepreise hatten die europäischen voestalpine-Standorte allerdings Nachteile bei den Exporten.

      Der Geschäftsbereich Warehouse & Rack Solutions (Regal- und Lagersysteme) konnte die gute Entwicklung der Vorjahre weitgehend fortsetzen. Dämpfend auf die Projektvergaben wirkte das hohe Zinsniveau in Europa und in den USA. Ab Herbst 2023 wurden die neuen Fertigungs­kapazitäten in den USA schrittweise hochgefahren. Durch die Akquisition von Torri S.P.A., einem Produzenten von Regalsystemen und Lagerbühnen, konnte die Marktposition in Südeuropa ausgebaut werden.

      ENTWICKLUNG FINANZKENNZAHLEN

      Quartalsentwicklung der Metal Forming Division

      Mio. EUR

       

       

       

       

       

      1 Q – 3 Q

       

       

       

       

      1 Q
      2023/24

       

      2 Q
      2023/24

       

      3 Q
      2023/24

       

      2023/24

       

      2022/23

       

      Verän­derung in %

       

       

      01.04.–
      30.06.2023

       

      01.07.–
      30.09.2023

       

      01.10.–
      31.12.2023

       

      01.04.–
      31.12.2023

       

      01.04.–
      31.12.2022

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

      Umsatzerlöse

       

      884,0

       

      816,1

       

      790,3

       

      2.490,4

       

      2.921,2

       

      –14,7

      EBITDA

       

      81,4

       

      79,9

       

      58,2

       

      219,5

       

      278,6

       

      –21,2

      EBITDA-Marge

       

      9,2 %

       

      9,8 %

       

      7,4 %

       

      8,8 %

       

      9,5 %

       

       

      EBIT

       

      45,9

       

      43,0

       

      23,0

       

      111,9

       

      170,3

       

      –34,3

      EBIT-Marge

       

      5,2 %

       

      5,3 %

       

      2,9 %

       

      4,5 %

       

      5,8 %

       

       

      Beschäftigte (Vollzeitäquivalent) Ende der Periode

       

      11.782

       

      11.668

       

      11.315

       

      11.315

       

      11.454

       

      –1,2

      Die Umsatzerlöse der Metal Forming Division sind in den ersten drei Quartalen 2023/24 gesunken und gingen um 14,7 % von 2.921,2 Mio. EUR auf 2.490,4 Mio. EUR zurück. Der Umsatzrückgang betraf alle vier Geschäftsbereiche. Während Automotive Components nur von einer moderaten Minderung betroffen war, gab es in den anderen Geschäftsbereichen eine deutliche Abschwächung. Das EBITDA sank von 278,6 Mio. EUR (Marge 9,5 %) in den ersten drei Geschäftsquartalen 2022/23 auf 219,5 Mio. EUR (Marge 8,8 %) im aktuellen Berichtszeitraum. Das ist ein Minus von 21,2 %. Der Geschäftsbereich Warehouse & Rack Solutions verzeichnete eine stabile Entwicklung. Alle anderen Geschäftsbereiche verbuchten Rückgänge, besonders ausgeprägt waren diese im Geschäftsbereich Precision Strip. Das EBIT verringerte sich in den ersten drei Geschäftsquartalen 2023/24 um ein Drittel von 170,3 Mio. EUR (Marge 5,8 %) auf 111,9 Mio. EUR (Marge 4,5 %).

      Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr reduzierten sich die Umsätze vom 2. zum 3. Quartal 2023/24 um 3,2 % von 816,1 Mio. EUR auf 790,3 Mio. EUR. Für die Abnahme zeichnete in erster Linie der Geschäftsbereich Tubes & Sections verantwortlich, während der Geschäftsbereich Warehouse & Rack Solutions ein Umsatzplus erwirtschaften konnte. Das EBITDA verminderte sich im selben Zeitraum um 27,2 % von 79,9 Mio. EUR (Marge 9,8 %) auf 58,2 Mio. EUR (Marge 7,4 %). Eine weitgehend stabile Tendenz auf der Ergebnisseite verbuchten die Geschäftsbereiche Precision Strip und Warehouse & Rack Solutions. In den Geschäftsbereichen Tubes & Sections sowie Automotive Components ging das Ergebnis hingegen zurück. Das EBIT reduzierte sich im Vergleich der beiden Quartale um 46,5 % von 43,0 Mio. EUR (Marge 5,3 %) auf 23,0 Mio. EUR (Marge 2,9 %).

      Die Anzahl der Beschäftigten (FTE) in der Metal Forming Division verminderte sich mit Stichtag 31. Dezember 2023 um 1,2 % von 11.454 (Stand 31. Dezember 2022) auf 11.315.