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Rohstoffe

Die Preisentwicklung der für die Stahlerzeugung wesentlichen Rohstoffe Eisenerz und Kokskohle blieb auch im Geschäftsjahr 2012/13 weiterhin ausgesprochen volatil. Für beide Rohstoffe hat sich in den letzten Jahren ein hoch transparenter „Spot-Markt“ gebildet, welcher alle wesentlichen Informationen über die Preisentwicklung gleichsam online verfügbar macht. Die Preisbildung erfolgt daher heute auch bei langfristigen Lieferbeziehungen mit den Minenbetreibern anders als in der Vergangenheit nicht mehr auf Jahres-, Halbjahres- oder Quartalsbasis, sondern tagesaktuell.

Von etwa 150 USD für eine Tonne Eisenerz am Spotmarkt (CFR China) zu Beginn des Geschäftsjahres 2012/13 kommend, setzte bereits im Frühjahr 2012 eine erste preisliche Abwärtsbewegung ein, ehe es in der Folge zu einer gewissen Stabilisierung kam. Über die Sommermonate brach der Eisenerzpreis dann aber regelrecht ein und erreichte Anfang September 2012 mit unter 90 USD je Tonne seinen bisherigen Tiefststand: Hintergrund dieser Entwicklung war eine schwächere Erznachfrage der chinesischen Stahlproduzenten aufgrund eingetrübter inländischer Konjunkturaussichten. Durch forcierte Infrastrukturprojekte sowie zusätzliche konjunkturstützende Maßnahmen hat sich die chinesische Wirtschaft in der Folge aber stabilisiert. In Erwartung steigender Rohstahlproduktionsdaten gegen Jahresende 2012 kam es im Weiteren zu Preisanstiegen am Eisenerz-Spotmarkt auf über 150 USD pro Tonne. Durch verstärkte Zweifel an der Nachhaltigkeit der Baukonjunktur aufgrund des extrem kalten Winters in China gegen Ende des Geschäftsjahres 2012/13 entwickelten sich die Eisenerzpreise schließlich wieder rückläufig und bewegen sich seither in einer Bandbreite zwischen 130 und 140 USD pro Tonne.

Der bereits seit Beginn 2011 zu beobachtende Preisverfall bei Kokskohle hat sich auch im Geschäftsjahr 2012/13 weiter fortgesetzt. Von einem Tonnenpreis von rund 300 USD im Jänner 2011 kommend, setzte erst im Herbst 2012 eine Stabilisierung bei etwa 150 USD pro Tonne ein. Mit ein Grund dafür ist das zusätzlich auf den Markt drängende Kohlenangebot aus der Mongolei, das in erster Linie für die chinesische Stahlindustrie bestimmt ist, die dadurch ihrerseits weniger internationalen Versorgungsbedarf hat. Darüber hinaus sind die großen Minenbetreiber in Australien zuletzt von unwetterbedingten Produktionsausfällen wie in den Vorjahren verschont geblieben.

Koks, ein Veredelungsprodukt der Kokskohle, hat im Wesentlichen eine ähnliche Entwicklung wie die Kohle genommen. Im Einzelnen hat sich der Preis am Spotmarkt von 500 USD pro Tonne Anfang 2011 im Laufe des Geschäftsjahres 2012/13 auf unter 300 USD pro Tonne reduziert. Der Verzicht auf die 40-prozentige Exportsteuer für Koks in China mit Beginn des Kalenderjahres 2013 hat den Druck auf den Kokspreis zuletzt weiter erhöht.

Die Preisbewegungen bei Schrott – ebenfalls ein Basisrohstoff für die Stahlerzeugung – fielen wesentlich moderater aus. Wie in den letzten Jahren bewegte sich der Schrottpreis im Geschäftsjahr 2012/13 in einer gewissen Bandbreite um die 300 EUR pro Tonne. Ebenfalls weitgehend unauffällig verlief die Preisentwicklung bei den wesentlichen Legierungsmetallen.

Die langfristige Rohstoffstrategie der voestalpine AG zielt weiterhin konsequent auf eine diversifizierte und breite Basis von Bezugsquellen ab, um Abhängigkeiten von einzelnen Lieferanten zu vermeiden. Probleme in Bezug auf die grundsätzliche Verfügbarkeit von Rohstoffen sind in den nächsten Jahren aus heutiger Sicht nicht zu erwarten.

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