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Wirtschaftliches Umfeld und Geschäftsverlauf

Die Konjunkturentwicklung in Europa verlangsamte sich im 1. Quartal des Geschäftsjahres 2019/20 insgesamt, wobei sich die Divergenz zwischen den einzelnen Sektoren weiter verstärkte. Während der Dienstleistungssektor weiterhin robustes Wachstum aufwies, zeigte der Produktionssektor deutliche Schwächen. Maßgeblich dafür sind die insgesamt schwächere Weltkonjunktur, die vor allem die exportorientierten Industriezweige Europas trifft, sowie insbesondere die abflauende Automobilkonjunktur. Mit rund zwei Dritteln des Umsatzes in Europa hat sich für den voestalpine-Konzern das gesamtkonjunkturelle Umfeld seit Beginn des Geschäftsjahres damit sichtlich eingetrübt. Vor allem die Entwicklungen der Automobilindustrie beeinflussen den Konzern in allen Divisionen, bislang mit sehr unterschiedlichen Auswirkungen.

In Nordamerika blieb die längste ununterbrochene wirtschaftliche Wachstumsphase auch in den ersten drei Monaten des aktuellen Geschäftsjahres ungebrochen, wenngleich auch hier die positiven Signale verstärkt aus dem Dienstleistungsbereich kamen und der Produktionssektor etwas an Dynamik verlor. Gründe hierfür waren vor allem handelspolitisch bedingte Exportrückgänge und die schwächere Entwicklung des Öl- und Gassektors, welche auch auf die voestalpine negative Einflüsse hatte. Davon abgesehen konnte der voestalpine-Konzern mit rund 16 % seines Umsatzes in Nordamerika von der dortigen in Summe positiven Entwicklung profitieren.

In Südamerika, speziell in Brasilien, erwirtschaftet der voestalpine-Konzern rund 3 % seines Umsatzes. Die Umsatzstagnation der letzten Jahre ist der schwachen Wirtschaftsentwicklung dieses Kontinents zuzuschreiben. Diese zeigte auch im 1. Quartal des aktuellen Geschäftsjahres wenig Dynamik, wenngleich die dortigen voestalpine-Standorte eine solide Entwicklung nahmen. Die Wirtschaftsleistung Brasiliens war seit Geschäftsjahresbeginn vor allem von rückläufigen Rohstoffexporten, einem nach wie vor signifikanten Faktor des brasilianischen Bruttoinlandsprodukts, geprägt. Aufgrund eines fatalen Zwischenfalls in einer großen Eisenerzmine wurden mehrere Abbaubetriebe von Behörden gesperrt. Als einer der weltweit größten Eisenerzproduzenten hatte dies nicht nur Auswirkungen für Brasilien selbst, sondern für den globalen Eisenerzmarkt insgesamt, wo es zu einer spürbaren Angebotsreduktion bei bestimmten Erzen kam.

In China führten die neuerlich initiierten Stimulusprogramme mit Fokus auf Infrastruktur die chinesische Stahlproduktion zu neuen Rekordwerten. Die daraus entstandene Nachfragesteigerung bei Eisenerz führte zusammen mit der Angebotsreduktion am Weltmarkt zu einem stark angestiegenen Erzpreis, welcher die Ergebnissituation vor allem der Steel Division und der Metal Engineering Division bis dato belastet.

Davon abgesehen profitierte der voestalpine-Konzern in China von den Konjunkturprogrammen im Eisenbahninfrastrukturbereich, wo im 1. Geschäftsquartal rege Nachfrage nach Weichensystemen „made by voestalpine“ herrschte. Im Bereich Werkzeugstahl führten die gegenwärtigen Handelskonflikte zu einer deutlich schwächeren Nachfrage.

In Summe ergab sich damit für den voestalpine-Konzern im 1. Quartal 2019/20 ein insgesamt schwächeres wirtschaftliches Umfeld. Die Konjunkturschwäche in Europa wurde durch die positive Dynamik in Nordamerika nicht kompensiert, da dieser Markt durch die Handelsbarrieren („Section 232“) deutlich schwieriger zugänglich ist. Die Entwicklungen in China hatten für die europäischen Produktionsstandorte des voestalpine-Konzerns eine größere Auswirkung als für das voestalpine-Geschäft in China selbst. Die unerwartet gestiegenen Eisenerzpreise führten in einem sich abschwächenden Markt mit sinkenden Mengen und Preisen bei Stahlprodukten zu Druck auf die Ergebnismargen.

Im breiten Portfolio des voestalpine-Konzerns gab es aber durchaus Geschäftssegmente, die eine hervorragende Entwicklung in diesem herausfordernden Umfeld zeigten. Diese gehören überwiegend in den Bereich der Kapital- und Investitionsgüter wie beispielsweise

  • Sonderwerkstoffe für die Luftfahrtindustrie
  • Komplettsysteme im Bereich der Eisenbahninfrastruktur
  • Hochregallagersysteme, bei denen voestalpine neben der Stahlkonstruktion das gesamte Engineering anbietet
  • Schweißsysteme, wo voestalpine im neuen Geschäftsjahr die Weiterentwicklung zum integrierten Anbieter von Schweißzusatzwerkstoffen und Schweißequipment umsetzen konnte

Über voestalpine

Die voestalpine ist ein in seinen Geschäftsbereichen weltweit führender Technologiekonzern mit kombinierter Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz. Mit ihren qualitativ höchstwertigen Produkt- und Systemlösungen aus Stahl und anderen Metallen zählt sie zu den führenden Partnern der Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie der Luftfahrt- und Öl- & Gasindustrie. Die voestalpine ist darüber hinaus Weltmarktführer bei kompletten Bahninfrastruktursystemen sowie bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen.

Fakten

50 Länder auf allen fünf Kontinenten
500 Konzerngesellschaften und -standorte
52.000 Mitarbeiter weltweit

Ergebnis GJ 2018/19

€ 13,6 Mrd.

Umsatz

€ 1,6 Mrd.

EBITDA

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