Wasser dient zur Kühlung der Aggregate und zur Erzeugung von energetisch genutztem Dampf und stellt damit ein wichtiges Betriebs- und Hilfsmittel im gesamten Produktions- und Verarbeitungsprozess dar.
Durch Kreislaufsysteme und Mehrfachnutzung des Prozesswassers wird in der voestalpine mit Wasserressourcen so sparsam wie möglich umgegangen. Die Bewertung von Wasserkreislaufsystemen erfolgt entsprechend der Norm ISO 14046 im Sinne des „Life Cycle Assessments“ ganzheitlich über sämtliche Produktionsschritte und ‑standorte.
Von 2019 auf 2020 ging die Wassernutzungsmenge von 703 Mio. m3 auf 678 Mio. m3 zurück. Der überwiegende Anteil (92 %) wurde für Kühlzwecke aus Oberflächengewässern entnommen und in gleicher Qualität wieder rückgeführt. Der direkte Nettofrischwasserverbrauch wurde von 12,5 Mio. m3 auf 12,4 Mio. m3 verringert, das entspricht unverändert 1,32 m3 je Tonne Produkt. Der indirekte Verbrauch von 47,4 Mio. m3 (2019: 47,9 Mio. m3) absolut bzw. 5,03 m3 (2019: 5,03 m3) je Tonne Produkt entfiel vor allem auf die Vorkette der Stahlerzeugung.
Der Einfluss der Prozessanlagen der voestalpine auf lokale Wassersysteme ist verhältnismäßig gering und führt zu keiner Verschärfung der Situation in Regionen mit bereits bestehender Wasserarmut. Zu diesem Schluss kam eine extern verifizierte Studie zur Berechnung des „Water Scarcity Footprints“, bei der die Produktionstätigkeiten über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg (Cradle to Gate) betrachtet wurden. Zur Berechnung der „Blue Water Consumption“ (Nettoverbrauch von Frischwasser) bzw. des „Water Scarcity Footprints“ (Wasserknappheits-Fußabdruck) der einzelnen Produktionsstandorte wird der Beitrag zur Wasserarmut in der jeweiligen Region detailliert untersucht, wobei auch die lokalen hydrogeologischen Eigenschaften berücksichtigt werden.