Online Geschäftsbericht   
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Marktumfeld und Geschäftsverlauf


Das Marktumfeld für die Division Bahnsysteme stellte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr insgesamt überwiegend positiv, auf Grund der spezifischen Gegebenheiten der einzelnen Segmente allerdings durchaus differenziert, dar.

Kunden der Division Bahnsysteme (Tortendiagramm)

Der Geschäftsbereich Bahninfrastruktur war – nicht zuletzt auf Grund forcierter staatlicher Infrastrukturprogramme – von einer allgemein zufriedenstellenden Branchenkonjunktur geprägt.

In der Weichentechnologie war eine stabile Geschäftsentwicklung in West- bei gleichzeitig steigender Projektaktivität in Osteuropa zu verzeichnen. Sehr erfreulich haben sich überdies erneut die Exporte – vor allem von anspruchsvoller Hytronics-Technologie – in außereuropäische Bahnmärkte entwickelt. Hervorzuheben sind dabei insbesondere Bahnbauprojekte in China, in den Golfstaaten sowie auf Grund steigender Gütervolumina auch in der GUS. In Nordamerika hingegen haben die Konjunktur-Stimulusprogramme bislang zu keiner Belebung im Bereich Bahninfrastruktur geführt; die Nachfrage hat sich insgesamt nur auf niedrigem Niveau stabilisiert bzw. stellt sich im wichtigen Frachtsegment (Class-I-Bahnen) sogar weiterhin rückläufig dar.

Sinkende Vormaterialpreise (für Stahl bzw. Schienen) führten zu entsprechendem Druck auf die Preise; verschärft wurde diese Entwicklung auch durch die weiter zunehmende Konkurrenz insbesondere asiatischer Anbieter.

Ähnlich stellt sich die Lage bei Schienen dar, wo ein ebenfalls deutlich aggressiverer Wettbewerb ab Herbst 2009 zu einem Preisverfall vor allem bei Neuausschreibungen in Europa führte, dessen Boden insbesondere im Bereich von Standardschienen bislang noch nicht absehbar ist. War das vergangene Geschäftsjahr über weite Strecken noch von einem hohen Auftragspolster aus Vorperioden sowie entsprechend attraktiven Margen gekennzeichnet, kam es im Verlauf des 2. Halbjahres 2009/10 zu vermehrten Verschiebungen von Projekt- bzw. Auftragsvergaben. Hier machen sich insbesondere die zunehmend geringeren Budgetspielräume mittel- und osteuropäischer Staaten bemerkbar. Die gesamteuropäische Schienennachfrage war in Summe um mehr als 10 % rückläufig, was allerdings durch höhere Exporte in andere Märkte zum Teil kompensiert werden konnte.

Märkte der Division Bahnsysteme (Tortendiagramm)

Der Geschäftsbereich Draht verzeichnete nach einem schwierigen 1. Halbjahr, das von deutlichen Rückgängen infolge der Wirtschaftskrise geprägt war, eine deutliche Aufwärtstendenz in der 2. Hälfte des Geschäftsjahres. Die Nachfrageentwicklung stellte sich ab Herbst 2009 in sämtlichen Produktgruppen sowie in praktisch allen wesentlichen Kundenbranchen sehr zufriedenstellend dar, wobei sich die langjährige Fokussierung auf qualitativ höchstwertige Nischenprodukte und überwiegend langfristige Abnahmeverträge in der Wirtschaftskrise bezahlt machten. Die – auch in das neue Geschäftsjahr 2010/11 hinein – erfreulich gute Auftragsentwicklung mit entsprechend hohem Auslastungsniveau ermöglichte bereits die Wiedereinführung entsprechender Fahrensweisen in der Drahtproduktion.

Sehr differenziert stellte sich das Geschäftsjahr 2009/10 für den Bereich Nahtlosrohre dar. Die anfänglich sowohl preis- als auch mengenmäßig schwierige Situation verbesserte sich im Jahresverlauf merklich, wenngleich die Nachhaltigkeit dieser Tendenz aus derzeitiger Sicht noch nicht abgesichert scheint. Im Segment OCTG (Oil Country Tubular Goods – Ölfeldrohre) mit dem Hauptmarkt USA stellt sich die Entwicklung des wichtigen Indikators der „Rig Counts“ anhaltend günstig dar und führte zuletzt auch zu einem über den Erwartungen liegenden Auftragsniveau. Bei industriellen Rohren (Maschinenbau, Automotive, Kesselbau) war nach sehr niedrigem Niveau zu Beginn des Geschäftsjahres in der Folge eine leicht steigende Nachfrage zu verzeichnen. Dennoch ist das durchschnittliche Preisniveau dort nach wie vor äußerst bescheiden, eine Verbesserung dürfte sich erst ab Mitte des Kalenderjahres 2010 einstellen.

Im Geschäftsbereich Stahl trat im Jahresverlauf entsprechend der zuvor geschilderten Entwicklung in den anderen Segmenten der Division eine schrittweise Verbesserung von Auslastung und Ergebnis ein; mit Beginn des 3. Geschäftsquartals konnte die Produktion durch steigende Nachfrage sowohl der divisionalen Verarbeitungsbetriebe als auch von externen Abnehmern wieder zur Gänze ausgefahren werden.