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Metal Engineering Division

Marktumfeld und Geschäftsverlauf

Nach einer durch den extremen Nachfragerückgang im Öl- und Gasbereich ausgelösten Abschwächung von Umsatz und Ergebnis im Geschäftsjahr 2015/16 gelang der Metal Engineering Division im bisherigen Verlauf des Geschäftsjahres 2016/17 eine Stabilisierung ihrer Ergebnisentwicklung. Dabei lag die Nachfrage aus dem wichtigsten Sektor, dem Bereich Eisenbahninfrastruktur, im 1. Halbjahr 2016/17 zwar etwas unter dem sehr guten Niveau des Vorjahres, blieb aber nach wie vor auf einem insgesamt soliden Stand. So konnte der Geschäftsbereich Rail Technology (Schienen) seine Vollauslastung in den ersten sechs Monaten 2016/17 weitgehend unverändert aufrechterhalten, dies vor allem dank solider Ordertätigkeit aus dem europäischen Raum. Deutlich schwierigere Marktbedingungen herrschten im Schienenbereich dagegen in allen wichtigen außereuropäischen Regionen vor.

Eine sehr deutliche regionale Differenzierung des Marktumfeldes bestimmte auch die Entwicklung im Geschäftsbereich Turnout Systems (Weichensysteme). So stand im 1. Halbjahr 2016/17 einer generell sehr guten Nachfrage in Europa, China und Indien eine nur moderate Entwicklung in den Minenrevieren Australiens, Südafrikas und Brasiliens gegenüber. Vom wachsenden Nahverkehrsaufkommen in einer Reihe von Großstädten profitierte der Geschäftsbereich hingegen sowohl in Asien als auch in Nordamerika. Größere Aufträge verzeichnete der Bereich zuletzt auch auf dem Gebiet der Signaltechnik im Zuge der Implementierung von softwarebasierten Monitoring-Systemen im deutschsprachigen Raum.

Der Geschäftsbereich Wire Technology (Draht) nutzte vor allem den Rückenwind aus dem Automotivbereich für eine anhaltend solide Performance, zu der auch die im erfolgreichem Hochlauf befindliche neue Drahtstraße bereits einen erheblichen Beitrag leistet.

Trotz des nach wie vor stark gedrückten Ölpreises stieg die Explorationstätigkeit der nordamerikanischen Öl- und Gasindustrie nach mehr als einjähriger weitgehender Unterbrechung zuletzt wieder an. Die Ursache dafür liegt neben einem Rückgang von Rohölvorräten und Ausrüstungsbeständen für die Bohraktivitäten auch in den gesunkenen Preisen für die Öl- und Gasfeldausrüstung. Durch diese – überwiegend kurzfristige – Zunahme des Auftragseinganges konnte mit Anfang Oktober 2016 die Kurzarbeit im Geschäftsbereich Seamless Tubes (Nahtlosrohre) beendet und zu einem regulären 3-Schicht-Betrieb zurückgekehrt werden. Die steigende Nachfrage ist allerdings (noch) nicht mit Preis- und Margenverbesserungen verbunden.

Der Geschäftsbereich Welding Consumables (Schweißtechnik) war im 1. Halbjahr 2016/17 unverändert mit einer anhaltenden Schwäche des Energiesektors konfrontiert. Dies gilt vor allem für die Nachfrage in Europa, Brasilien und Nordamerika, während sich die Marktbedingungen in China deutlich günstiger gestalteten. Einen zunehmend positiven Einfluss auf die Ertragslage in diesem Geschäftsbereich zeigten die im Vorjahr eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen.

Das wesentlichste Investitionsprojekt der Division, das technologisch zukunftsweisende neue Drahtwalzwerk in Donawitz, Österreich, nähert sich dem Ende der Hochlaufphase. Von Anfang August bis Ende September 2016 konnte auch die planmäßige Erneuerung eines der beiden Hochöfen ebenfalls am Standort Donawitz, Österreich, erfolgreich umgesetzt werden.

Insgesamt investierte die Metal Engineering Division 79,6 Mio. EUR in der aktuellen Berichtsperiode (Vorjahr 95,3 Mio. EUR).

Finanzielle Leistungsindikatoren

Metal Engineering Division

 

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Mio. EUR

 

1 Q

 

2 Q

 

1 H

 

 

 

 

2015/16

 

2016/17

 

2015/16

 

2016/17

 

2015/16

 

2016/17

 

Verän­derung

 

 

01.04.–30.06.2015

 

01.04.–30.06.2016

 

01.07.–30.09.2015

 

01.07.–30.09.2016

 

01.04.–30.09.2015

 

01.04.–30.09.2016

 

in %

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Umsatzerlöse

 

774,0

 

680,4

 

751,3

 

652,1

 

1.525,3

 

1.332,5

 

–12,6

EBITDA

 

236,1

 

87,6

 

100,0

 

84,4

 

336,1

 

172,0

 

–48,8

EBITDA-Marge

 

30,5 %

 

12,9 %

 

13,3 %

 

12,9 %

 

22,0 %

 

12,9 %

 

 

EBIT

 

197,2

 

49,7

 

61,2

 

45,8

 

258,4

 

95,5

 

–63,0

EBIT-Marge

 

25,5 %

 

7,3 %

 

8,1 %

 

7,0 %

 

16,9 %

 

7,2 %

 

 

Beschäftigte (Vollzeitäquivalent)

 

13.097

 

12.606

 

13.080

 

12.709

 

13.080

 

12.709

 

–2,8

Metal Engineering Division bereinigt

 

(XLS:) Download

Mio. EUR

 

1 Q

 

2 Q

 

1 H

 

 

 

 

2015/16

 

2016/17

 

2015/16

 

2016/17

 

2015/16

 

2016/17

 

Verän­derung

 

 

01.04.–30.06.2015

 

01.04.–30.06.2016

 

01.07.–30.09.2015

 

01.07.–30.09.2016

 

01.04.–30.09.2015

 

01.04.–30.09.2016

 

in %

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Umsatzerlöse

 

774,0

 

680,4

 

751,3

 

652,1

 

1.525,3

 

1.332,5

 

–12,6

EBITDA

 

109,6

 

87,6

 

100,0

 

84,4

 

209,6

 

172,0

 

–17,9

EBITDA-Marge

 

14,2 %

 

12,9 %

 

13,3 %

 

12,9 %

 

13,7 %

 

12,9 %

 

 

EBIT

 

76,8

 

53,6

 

67,5

 

49,4

 

144,3

 

103,0

 

–28,6

EBIT-Marge

 

9,9 %

 

7,9 %

 

9,0 %

 

7,6 %

 

9,5 %

 

7,7 %

 

 

Beschäftigte (Vollzeitäquivalent)

 

13.097

 

12.606

 

13.080

 

12.709

 

13.080

 

12.709

 

–2,8

Im 12-Monats-Vergleich stellen sich die finanziellen Leistungsindikatoren der Metal Engineering Division deutlich schwächer dar, was überwiegend auf Einmaleffekte, aber auch auf eine Abkühlung in einzelnen Kundensegmenten zurückzuführen ist. Insgesamt reduzierten sich die Umsatzerlöse um 12,6 % von 1.525,3 Mio. EUR im 1. Halbjahr 2015/16 auf 1.332,5 Mio. EUR im 1. Halbjahr 2016/17. Das operative Ergebnis (EBITDA) verminderte sich deutlich um 48,8 % von 336,1 Mio. EUR auf 172,0 Mio. EUR, während das Betriebsergebnis (EBIT) im gleichen Zeitraum sogar um 63 % zurückging, und zwar von 258,4 Mio. EUR auf 95,5 Mio. EUR. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass in den Vorjahresergebnissen positive Sondereffekte von 126,5 Mio. EUR beim EBITDA und von 114,1 Mio. EUR beim EBIT inkludiert sind. Die Einmaleffekte im Vorjahr sind auf den Erwerb der Beherrschung an den Gesellschaften voestalpine Tubulars GmbH & Co KG, voestalpine Tubulars GmbH (beide Geschäftsbereich Seamless Tubes) und CNTT Chinese New Turnout Technologies Co., Ltd. (Geschäftsbereich Turnout Systems) zurückzuführen. In diesem Zusammenhang erfolgten im Zuge der Neubewertungen auch Abschreibungen auf die aufgedeckten stillen Reserven. Die im aktuellen Geschäftsjahr entstandenen Sondereffekte in Höhe von –7,5 Mio. EUR beim EBIT resultieren ausschließlich aus den Abschreibungen der stillen Reserven im Zuge des Kontrollzugangs der erwähnten Gesellschaften.

Bereinigt um diese außerordentlichen Erträge und Aufwendungen ergibt sich für die Division ein Ergebnisrückgang beim EBITDA um 17,9 % von 209,6 Mio. EUR im 1. Halbjahr 2015/16 auf 172,0 Mio. EUR im 1. Halbjahr 2016/17. Das EBIT reduzierte sich um –28,6 % von 144,3 Mio. EUR auf 103,0 Mio. EUR. Ausschlaggebend dafür ist in erster Linie der ausgeprägte Rückgang der Aktivitäten der Öl- und Gasindustrie, dem vor allem der Geschäftsbereich Seamless Tubes massiv ausgesetzt war, aber auch ein leicht rückläufiges Marktumfeld im Kundensegment Bahnsysteme. Entsprechend fiel die um außerordentliche Effekte korrigierte EBITDA-Marge von 13,7 % auf 12,9 % und die EBIT-Marge von 9,5 % auf 7,7 %.

Im unmittelbaren Vergleich von 1. und 2. Quartal 2016/17 schmälerten sich die Umsatzerlöse um 4,2 % von 680,4 Mio. EUR auf 652,1 Mio. EUR. Was die Ergebnisentwicklung betrifft, sank das operative Ergebnis (EBITDA) um 3,7 % von 87,6 Mio. EUR auf 84,4 Mio. EUR. Beim Betriebsergebnis (EBIT) blieben die Sondereffekte im direkten Quartalsvergleich aufgrund der erwähnten Abschreibungen der stillen Reserven nahezu unverändert (1. Quartal: –3,9 Mio. EUR, 2. Quartal: –3,6 Mio. EUR). Das EBIT verringerte sich um 7,8 % von 49,7 Mio. EUR (bereinigtes EBIT: 53,6 Mio. EUR) im 1. Quartal 2016/17 auf 45,8 Mio. EUR (bereinigtes EBIT: 49,4 Mio. EUR). Die EBITDA-Marge blieb im direkten Quartalsvergleich mit 12,9 % stabil, während sich die um Sondereffekte angepasste EBIT-Marge leicht von 7,9 % auf 7,6 % verminderte.

Die Anzahl der Beschäftigten (FTE) in der Metal Engineering Division lag zum Ende des 2. Quartals 2016/17 mit 12.709 um 2,8 % unter dem Vorjahresniveau von 13.080. Der wesentliche Grund dafür liegt in der Anpassung der personellen Kapazitäten auf das herausfordernde Marktumfeld in der Öl- und Gasindustrie, mit dem der Geschäftsbereich Seamless Tubes in den vergangenen Quartalen konfrontiert war. Gegenüber dem Vergleichswert zum Ende des vergangenen Geschäftsjahres (12.675) erhöhte sich der Mitarbeiterstand geringfügig um 0,3 %.

Über voestalpine

Die weltweit tätige voestalpine-Gruppe ist ein stahlbasierter Technologie- und Industriegüterkonzern. Der Konzern ist mit seinen qualitativ höchstwertigen Produkten einer der führenden Partner der europäischen Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie weltweit der Öl- und Gasindustrie.

Fakten

50 Länder auf allen fünf Kontinenten
500 Konzerngesellschaften und -standorte
48.500 Mitarbeiter weltweit

Ergebnis GJ 2015/16

€ 11,1 Mrd.

Umsatz

€ 1,6 Mrd.

EBITDA

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