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Marktumfeld und Geschäftsverlauf

Das wirtschaftliche Umfeld der Special Steel Division hat in den ersten neun Monaten des aktuellen Geschäftsjahres gegenüber dem Vorjahr teilweise deutlich an Dynamik verloren. Dies führte zu einem Rückgang des Auftragseingangs vor allem aus der Maschinenbauindustrie sowie der Öl- und Gasexploration, wobei die Maschinenbauindustrie vor allem mit einer Nachfrageschwäche in den wichtigen Exportmärkten China und Russland konfrontiert war. Der Edelstahlverbrauch im Öl- und Gassektor wird auch in den kommenden Quartalen durch die Rücknahme der Explorations- und Bohraktivitäten aufgrund des anhaltend niedrigen Ölpreises weiterhin markant unter dem der letzten Jahre liegen. Generell deutlich stabiler präsentierte sich die Entwicklung im Werkzeugstahl, wobei auch in diesem Bereich in den letzten Monaten des Kalenderjahres 2015 ein zunehmender Preisdruck bei Standardprodukten zu bemerken war, da durch die Edelstahl-Nachfragerückgänge in den Sektoren Öl- und Gas sowie Maschinenbau frei gewordene Kapazitäten verstärkt für die Produktion von Werkzeugstahl verwendet wurden.

In regionaler Hinsicht zeigte sich in den ersten drei Quartalen 2015/16 ein wenig homogenes Bild. Trotz stabiler Entwicklung in der Automobil- und Konsumgüterindustrie stellte sich der Herbst in Europa schwieriger als erwartet dar. So zeichnet sich im Energiemaschinenbau (Kraftwerke) nach wie vor keine Erholung ab, ebenso blieb der allgemeine Maschinenbau weiterhin unter den Erwartungen. Die geringe Investitionstätigkeit in der Öl- und Gasindustrie wirkte sich negativ auf die europäischen Zulieferbetriebe der globalen Spieler in dieser Branche aus. In den USA hingegen verbesserte die Euro-Schwäche gegenüber dem US-Dollar die Wettbewerbsposition der Division im Verhältnis zu ihren nordamerikanischen Konkurrenten, mit positiven Auswirkungen insbesondere für die Lieferungen an die Luftfahrtindustrie. Die Eröffnung neuer Autoproduktionen in Mexiko und die dadurch verstärkte Ansiedelung von Zulieferbetrieben führten dort zu einer höheren Nachfrage nach lokal gefertigten Werkzeugen. In Brasilien hingegen hat sich das Wirtschaftsklima im Jahresverlauf weiter verschlechtert. Die Industrie – insbesondere der Automobilbau – war mit weiter rückläufigen Absatzzahlen konfrontiert. Der niedrige Ölpreis, verbunden mit sehr hohen Förderkosten vor der Küste Brasiliens, sowie der ausufernde Korruptionsskandal belasteten die für die Division wichtige Investitionstätigkeit des brasilianischen Mineralölunternehmens Petrobras. Positiv ist in Bezug auf Brasilien festzuhalten, dass der deutlich gefallene Wechselkurs des brasilianischen Real die internationale Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Produktionsstätten vor allem bei Exporten nach Nordamerika stärkt. Im Osten, insbesondere in China und Indien, profitierte die Division von einer nach wie vor günstigen Konjunkturentwicklung in den für sie wichtigen Kundenbranchen, womit das Geschäftsvolumen in Asien gegenüber dem Vorjahr insgesamt weiter ausgebaut werden konnte.

Der Geschäftsbereich High Performance Metals (Produktion) war im aktuellen Geschäftsjahr neben einer konjunkturbedingt verminderten Bedarfsentwicklung auch mit dadurch überhöhten Lagerbeständen der Kunden konfrontiert. Trotzdem konnten die Auslieferungen von Premiumprodukten – z. B. umgeschmolzene und pulvermetallurgisch hergestellte Stähle – weiter gesteigert werden. Unverändert schwierig stellte sich die Situation bei Freiformschmiedeprodukten für den Schwer- und Energiemaschinenbau dar. Auch im Produktbereich Präzisionsbandstahl entwickelten sich die Mengen rückläufig, im Gegensatz dazu konnten die Verkaufsmengen von Spezialstählen an die Luftfahrtindustrie weiter gesteigert werden. In Summe lag die Auslastung der Produktionsgesellschaften der Special Steel Division in den ersten neun Monaten 2015/16 allerdings geringfügig unter dem Vorjahresniveau.

Der Geschäftsbereich Value Added Services profitierte in den ersten neun Monaten des aktuellen Geschäftsjahres stark von der permanenten Erweiterung des globalen Vertriebsnetzes inklusive Serviceaktivitäten wie Wärmebehandlung, Anarbeitung und Beschichtung. Die konsequente Umsetzung der Strategie der Special Steel Division, ihre führende Position als Premium Service Provider für den Werkzeugbau weltweit noch weiter auszubauen, führte trotz schwieriger Marktbedingungen neben einer Ausweitung des Liefervolumens zu einer insgesamt vergleichsweise geringen Preisvolatilität.

Was die Schwerpunkte der Investitionstätigkeit der Special Steel Division in den ersten drei Quartalen 2015/16 betrifft, wurde am Produktionsstandort Hagfors, Schweden, bereits im 1. Quartal 2015/16 eine zusätzliche Elektroschlacke-Umschmelzanlage für die Herstellung von Premium-Werkzeugstählen planmäßig in Betrieb genommen. Im Geschäftsbereich Value Added Services kam es mit der Erweiterung des Standortes Kattowitz, Polen, zu einer Konzentration der Prozesse Lagerhaltung, Wärmebehandlung, Beschichtung und Bearbeitung an nunmehr einer polnischen Location; in Singapur wurde ein neuer Stützpunkt mit dem Fokus Öl- und Gasindustrie in Betrieb genommen. Im 3. Quartal 2015/16 hat die Division darüber hinaus mit der Gründung eines Zentrums für die additive Fertigung von Bauteilen (3-D-Drucken) in Düsseldorf einen wichtigen Schritt in Richtung Zukunftstechnologien gesetzt. Hier sollen gemeinsam mit Kunden aufbauend auf der vorhandenen Kompetenz in der Fertigung von Metallpulver neue Anwendungen entwickelt werden. Insgesamt beliefen sich die Investitionen der Special Steel Division in den ersten neun Monaten 2015/16 auf 105,6 Mio. EUR, sie lagen damit um 6,6 % über jenen im Vergleichszeitraum des Vorjahres (99,1 Mio. EUR).

Über voestalpine

Die weltweit tätige voestalpine-Gruppe ist ein stahlbasierter Technologie- und Industriegüterkonzern. Der Konzern ist mit seinen qualitativ höchstwertigen Produkten einer der führenden Partner der europäischen Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie weltweit der Öl- und Gasindustrie.

Fakten

50 Länder auf allen fünf Kontinenten
500 Konzerngesellschaften und -standorte
48.100 Mitarbeiter weltweit

Ergebnis GJ 2014/15

€ 11,2 Mrd.

Umsatz

€ 1,5 Mrd.

EBITDA

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