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Marktumfeld und Geschäftsverlauf

Der Geschäftsverlauf der Metal Engineering Division war im 1. Halbjahr 2015/16 einerseits durch eine stabil hohe Bedarfsentwicklung aus dem Bereich Eisenbahninfrastruktur gekennzeichnet, andererseits aber auch durch eine wachsende Nachfrageschwäche im Energiesegment, hervorgerufen vor allem durch den rapiden Ölpreisverfall. In Summe konnte allerdings der positive Verlauf der vergangenen Quartale weitgehend fortgesetzt und damit die Stahlerzeugungskapazität am Standort Donawitz, Österreich, weiter voll ausgefahren werden.

Im Geschäftsbereich Rail Technology (Schienen) wird für das aktuelle Geschäftsjahr aufgrund der sehr guten Projektlandschaft eine Rekordschienenproduktion erwartet. Besonders die ambitionierten Vorhaben europäischer Eisenbahnbetreiber sollten dies möglich machen. Zusätzlich tragen auch Schwerlast- und Nahverkehrsprojekte in Übersee zur sehr zufriedenstellenden Nachfrageentwicklung bei Premiumschienen bei, wodurch in der Schienenfertigung mit Geschäftsjahresbeginn auch erstmals eine Umstellung von einem 3-Schicht- auf einen 4-Schicht-Betrieb möglich wurde.

Der weltweit produzierende Geschäftsbereich Turnout Systems (Weichensysteme) profitierte ebenfalls von der globalen Dynamik auf dem Gebiet der Eisenbahninfrastruktur. So befindet sich unter anderem in China derzeit eine Reihe von Projekten für Hochgeschwindigkeits- und Nahverkehrsstrecken in Umsetzung. Positive Impulse kamen in den ersten sechs Monaten 2015/16 auch weiterhin aus den USA und Südafrika, wenngleich zu erwarten ist, dass sich die Investitionen in den Eisenbahngütertransport in den USA aufgrund des Rückgangs von Getreide-, Öl- und Kohletransporten konjunkturbedingt etwas abschwächen werden. Eine zumindest teilweise Kompensation sollte sich durch die Realisierung von US-Nahverkehrsprojekten ergeben. Massive Bahninvestitionen in den MENA-Staaten, allen voran in Saudi-Arabien, trugen zusätzlich zur sehr guten Umsatz- und Ergebnisentwicklung des Geschäftsbereiches bei.

Der Geschäftsbereich Wire Technology (Draht) war im 1. Halbjahr 2015/16 durch eine solide Nachfragedynamik vor allem aus der Automobilindustrie geprägt. Durch den Absatzrückgang von Profildrähten für die Öl- und Gasindustrie lag die Auslastungssituation der Drahtziehkapazitäten in Bruck an der Mur, Österreich, jedoch etwas unter dem Niveau vergangener Perioden. Die Integration des im Vorjahr akquirierten italienischen Drahtherstellers Trafilerie Industriali S.p.A. verlief plangemäß, das Unternehmen lieferte bereits einen entsprechenden Beitrag zur positiven Entwicklung des Geschäftsbereiches.

Der Geschäftsbereich Seamless Tubes (Nahtlosrohre) konnte sich der Investitionszurückhaltung vor allem der nordamerikanischen Öl- und Gasindustrie im abgelaufenen Quartal nicht mehr entziehen, während die Auftragsvergaben aus dem Mittleren Osten zwar mittlerweile stärker umkämpft sind, aber sich unverändert auf einem recht guten Niveau befinden. Der in diesem Segment deutlich kleinere Bereich der Industrierohre profitierte hingegen von der anhaltend guten Automobilkonjunktur. Als Konsequenz der Auftragsrückgänge aus dem Öl- und Gasbereich wurden mit Geschäftsjahresbeginn Kapazitätsanpassungen am Produktionsstandort Kindberg, Österreich, begonnen und mit Beginn des 2. Geschäftsquartals 2015/16 eine Schicht zur Gänze herausgenommen. Der angesichts des herausfordernden Marktumfeldes immer noch recht solide Auftragsbestand sollte den 3-Schicht-Betrieb für die nächsten Monate ausreichend absichern.

Der ebenfalls überproportional von der Entwicklung des Energiesegments abhängige Geschäftsbereich Welding Technology (Schweißtechnik) war im bisherigen Verlauf des aktuellen Geschäftsjahres einem sehr schwierigen Marktumfeld ausgesetzt. Der Absatz von Schweißzusatzstoffen, die unter anderem im Kraftwerks- und Energiemaschinenbau, bei Linepipe-Projekten oder der Öl- und Gasexploration Verwendung finden, leidet bereits seit längerer Zeit unter der Nachfrageschwäche in diesem Segment. Diesen ausbleibenden Nachfrageimpulsen wird derzeit mit einem massiven Restrukturierungsprogramm begegnet.

Die für die Metal Engineering Division bedeutendsten Investitionsvorhaben liegen durchwegs auf Plan. Das von der Dimension her umfangreichste Projekt betrifft die Errichtung eines neuen, technologisch sehr anspruchsvollen Drahtwalzwerkes in Donawitz, Österreich. Der Bau ist bereits weit fortgeschritten, womit der planmäßige Fertigstellungszeitpunkt, nämlich Ende Geschäftsjahr 2015/16, gut abgesichert ist. Darüber hinaus wird im Herbst 2016 ein neuer Hubbalkenofen für die Schienenproduktion verfügbar sein, der eine zusätzliche Qualitätsverbesserung sowie eine weitere Durchsatzoptimierung bringen wird. Durch die exzellente Auftragslage bei Weichensystemen und die anhaltend positiven Zukunftsaussichten wird in Europa momentan in den Aufbau zusätzlicher Kapazitäten für die Bearbeitung von Weichenkomponenten investiert. Insgesamt investierte die Metal Engineering Division 95,3 Mio. EUR in der aktuellen Berichtsperiode (Vorjahr 87,8 Mio. EUR).

Über voestalpine

Die weltweit tätige voestalpine-Gruppe ist ein stahlbasierter Technologie- und Industriegüterkonzern. Der Konzern ist mit seinen qualitativ höchstwertigen Produkten einer der führenden Partner der europäischen Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie weltweit der Öl- und Gasindustrie.

Fakten

50 Länder auf allen fünf Kontinenten
500 Konzerngesellschaften und -standorte
48.100 Mitarbeiter weltweit

Ergebnis GJ 2014/15

€ 11,2 Mrd.

Umsatz

€ 1,5 Mrd.

EBITDA

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